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Facebook Commerce gescheitert? Gamestop und J.C. Penney schalten Shop-Apps ab

Seit ca. zwei Jahren ist Facebook Commerce eines der am kontroversesten diskutierten Themen. Auf der einen Seite wird enormes Potenzial prognostiziert, auf der anderen Seite gibt es immer wieder Meldungen, die besagen, dass Nutzer auf Facebook nichts kaufen möchten.

Dass Facebook Commerce gescheitert ist, geht vielleicht etwas zu weit. Schaut man sich aber einige Facebook Shop Applikationen an, trifft es wohl in vielen Fällen zu. So aktuell auch bei Gamestop und J.C. Penney, die ihre Shop-Apps kürzlich abgeschaltet und von ihren Facebook Seiten entfernt haben.

Facebook Shop von Gamestop

Vergangenen April hatte Gamestop den Facebook Shop gestartet und zehn Monate später wurde das Experiment eingestellt. Ähnlich lief es bei J.C. Penney ab.

All diese Shops hatten eines gemeinsam. Es wurden sämtliche (oder zumindest eine große Anzahl) Produkte in die Apps integriert. Einen wirklichen Mehrwert bzw. Unterschied zu den offiziellen Online-Shops, gab es also nicht.

Wir haben schon öfter darauf hingewiesen, dass Social bzw. Facebook Commerce nicht dafür geeignet ist, den eigenen Shop 1 zu 1 auf Facebook zu kopieren. Commerce auf Facebook kann erfolgreich sein, aber nur dann, wenn der Nutzer einen Mehrwert, ein individuelles Erlebnis, oder eine emotionale Verbindung erhält.

Genau diese Punkte hatte Heinz bei seiner “Get well soup” integriert und die Kampagne wurde deswegen auch zu einem Erfolg. Die Kampagne an sich war der Erfolg. Die Anzahl der verkauften Dosen spielt hierbei eine untergeordnete Rolle.

Wenn eine Marke einen Facebook Shop eröffnen möchte, dann sollten hier spezielle Angebote vorgestellt werden. Exklusive Produkte, personalisierbare Produkte, oder zeitlich begrenzte Aktionen sind erfolgsversprechend.

Über Facebook Commerce Aktionen können Nutzer stärker an die Marke gebunden werden und die Interaktion zwischen Kunde und Unternehmen wird gefördert. Das sind die Ziele und nicht das “reine” Verkaufen auf Facebook.

Es ist zu nicht zu erwarten, dass ein Unternehmen wie Gamestop, seine Facebook Commerce Aktivitäten komplett einstellen wird. Der Shop ist gescheitert und jetzt wird an weiteren Commerce Aktivitäten gearbeitet werden.

Wie eine Facebook App, muss auch eine Facebook Commerce Aktion, die Aufmerksamkeit der Nutzer erwecken. Mit einem Tab, der auf alle Produkte des Sortiments verlinkt, ist das nur in den seltensten Fällen möglich.

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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

4 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Da User das nicht gewohnt sind funktionieren bedarfsdeckende Konzepte eben (noch?) nicht und reine Shopintegrationen können nur schwer erfolgreich sein. Bedarfsweckende Konzepte müssen in den Mittelpunkt gestellt werden, also z.B. die aktive Integration von Produktangeboten in der Timeline. Oder z.B. auch reine Produkt-Fan-Seiten, auf denen z.B. jeden Tag ein neues Angebot gepostet wird. Über solche Modelle lässt sich aktuell ein sehr guter ROI erzielen.

  2. Ein Shop innerhalb von Facebook funktioniert leider auch wegen des Misstrauens gegenüber des Datenschutzschlamassels seitens Facebook nicht. Einem Shop innerhalb von Facebook wird wohl nicht so recht getraut, außerdem sind die Benutzer nicht daran gewöhnt, dass Facebook auch eine E-Commerce Plattform sein kann.

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