Facebook

Zwischen Klasse, Masse und Algorithmus: Bis zu 15.000 Facebook News Feed Inhalte pro Tag.

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1.500 News Feed Inhalte pro Tag. Diese Zahle wurde von Facebook oft als Durchschnittswert für die Anzahl der täglichen News Feed Inhalte genannt. Eine Zahl, die kein Nutzer jeden Tag konsumieren kann und auch nicht will. Will Catheart (Director, Product Management von Facebook) hat jetzt eine neue Zahl ins Spiel gebracht.

Je nach Aktivität, Anzahl von Freunden, verbundenen Seiten und Gruppen, sprechen wir nicht von 1.500 News Feed Inhalten, sondern von bis zu 15.000 täglich! 

Wir brauchen den Facebook News Feed Algorithmus

15.000 Inhalte… So viel Content kann nicht registriert und schon gar nicht gelesen werden. Auch wenn die Anzahl der konsumierten Inhalte steigt, irgendwann ist Schluss und es kommt zum Content Shock. Sprich Nutzer sind nicht mehr in der Lage die Inhalte zu verarbeiten.Um diesen Content Shock zu vermeiden, hat Facebook den News Feed Algorithmus eingeführt. Facebook braucht den Algorithmus und die Nutzer brauchen ihn auch.

Im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Gefällt mir Angaben bei Nutzern um 50 % gestiegen. Unternehmen müssen sich von dem Trugschluss trennen, dass ein Gefällt mir mit einem Abonnement gleichzustellen ist. Das ist es nicht. Gefällt mir bekundet eine Zustimmung und ein Interesse an einem Thema, einem Produkt und an einem Unternehmen.

[pullquote position=”right”]Innerhalb von zwei Jahren ist die organische Reichweite  auf Facebook um ca. 10 % gesunken.[/pullquote] Ob das jetzt viel ist, kann keiner besser beurteilen als Facebook selbst. Die Interaktionen der Nutzer steigen, obwohl die Reichweite sinkt. Bei allen Seiten? Nein. Es gibt Seiten die vom Facebook News Feed Algorithmus profitieren und es gibt Seiten die mit der Anpassung zu kämpfen haben. Für mich sind die Gewinner ganz klar Medien- und Nachrichtenseiten. Diese Unternehmen verfügen über eine Fülle an Inhalten. Facebook empfiehlt  bei der Veröffentlichung der Inhalte nicht zu zögern. Wenn Content da ist, dann soll er veröffentlicht werden und dann spielt auch keine Rolle ob es drei, fünf, oder zehn Beiträge pro Tag sind. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Empfehlungen für die Aufbereitung von Inhalten.

Für Medienunternehmen gilt, poste so oft du kannst und setze auf längere Texte. Für Marken geht Facebook anders vor. Hier geht es dann hauptsächlich um Empfehlungen für Facebook News Feed Anzeigen. Anstatt längerer Texte werden maximal 90 Zeichen empfohlen. Inhalte von Marken und Medienunternehmen unterscheiden sich deutlich und das merkt auch jeder in seinem News Feed. Medien werden präsenter und veröffentlichen mehr Inhalte und Unternehmen optimieren ihre Beiträge in Richtung News Feed Anzeigenperformance.

Facebook die persönliche Zeitung

Facebook braucht die Nachrichten- und Medienunternehmen. Es wurde schon öfter über die “persönliche Zeitung” gesprochen. Eine Zeitung besteht nicht nur aus Werbung von Unternehmen, sondern größtenteils aus Nachrichten und die werden von Unternehmen nicht geliefert. Der Vergleich mit einer persönlichen Zeitung nimmt immer mehr Formen an und wird um dem Faktor “Freunde” ergänzt. Wir haben Nachrichten, Beiträge von und über Unternehmen und den Anzeigenteil.

Facebook Organische Reichweite von Medienunternehmen

Es ist auch nicht verwunderlich das Nutzer eher mit Nachrichten interagieren als mit Content von Unternehmen. Das heißt jetzt nicht, dass Unternehmen News produzieren sollten, ab und an ist das ja gegeben, aber sie können viel von Medienunternehmen lernen. Ein Beispiel hierfür ist das viel diskutierte Real-Time-Marketing. Unternehmen nutzen aktuelle Events und Nachrichten für eigenen Inhalte. Der Vorteil ist, dass der Content einen aktuellen Bezug hat und gleichzeitig auf das Unternehmen abgestimmt ist.

Wenn für Medienunternehmen gilt mehr Inhalte zu produzieren, dann gilt das nicht zwingend auch für Unternehmen. Die Problematik das Unternehmen zu viele Beiträge veröffentlichen, ist in 2014 aber sicherlich nicht mehr so präsent, wie sie es noch vor zwei Jahren war. Dennoch gilt für Unternehmen nach wie vor: Klasse statt Masse.Der Wettbewerb hat sich auf Facebook verschärft. Es gibt immer mehr Seiten und immer mehr Verbindungen zu Nutzern. Nachrichtenseiten, Prominente und Sportler kämpfen auch um die Aufmerksamkeit der Nutzer und um ihren Platz im News Feed. Und Freunde haben wir alle ja auch noch.

An dieser Stelle noch ein paar Leseempfehlungen zu dem Thema:

Facebook-Frust: Optimieren statt Aufgeben

TechCrunch: Why Is Facebook Page Reach Decreasing? More Competition And Limited Attention

re/code: Calm Down. Facebook Is Not Screwing You.

DIGTATOR: Weltverkleinerer (Interview mit Heiko Hebig)

MEEDIA: Facebooks Medienchef Mitchell: “Filter Bubble gab’s schon vor Internet”

Bildquelle Flickr: Fotograf – bugeaters

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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