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Facebook Reactions im Aufwind? Facebook Seiten mit bis zu 25 % Reactions.

Kommen Facebook Reactions so langsam bei den Nutzern an? Nach wie vor dominiert der klassische Like auf Facebook, Reactions kommen aber immer öfter zum Einsatz.

Zumindest wenn es nach Socialbakers geht, die Facebook Reactions auf über 70.000 Facebook Seiten untersucht haben. Die Analyse zeigt nicht nur regionale Unterschiede bei der Verwendung von Facebook Reactions. Sie zeigt ebenfalls, dass Reactions bei einigen Marken häufiger zum Einsatz kommen – den viel zitierten “Love Brands”.

Fast jede vierte Facebook Reaction bei Nutella ist ein Facebook Reactions - Facebook Emoji Herz

So machen bei Nutella beispielsweise Gefällt mir nur 75 % aus. Das ist noch die klare Mehrheit, aber im Vergleich zu den durchschnittlichen werten von 95 %, ein deutlicher Unterschied. Die Verteilung der zusätzlich verfügbaren Reactions ist dann hingegen wieder eindeutig. Herzen werden neben Likes am häufigsten vergeben. In manchen Fällen könnte man Reactions auch als negative Reaktion deuten, bei Nutella ist das aber nicht der Fall. Über 23 % der Interaktionen sind “Herzen”, sprich noch positiver als ein Like.

Facebook Reactions bei Love Brands

Die Beziehung zu einer Marke und die Art der Inhalte beeinflussen die Verwendung von Facebook Reactions. Wer auf Facebook eher auf informative und nüchterne Kommunikation setzt, wird entsprechend weniger Reactions generieren. Wer emotionale und unterhaltsame Inhalte veröffentlicht, erhält hingegen mehr Reactions.

Das Beispiel von Nutella zeigt ebenfalls, dass primär auf emotionale, und ich meine nicht LOL Content, gesetzt wird. Bei Redbox sieht es dann schon wieder anders aus. Die Unterschiede in den Facebook Reactions basieren natürlich auf den veröffentlichten Trailern. Stehen in einem Monat mehr Komödien auf der Agenda, hat dies entsprechende Auswirkungen auf die Reactions. Zwar sind die Auswirkungen der unterschiedlichen Reactions auf den News Feed Algorithmus minimal, wenn es sie überhaupt gibt, aber bei einer Komödie sollten natürlich mehr “Haha” erreicht werden, als bei einem Drama.

In den USA werden Facebook Reactions am häufigsten verwendet. Es gibt aber auch Beispiele aus Deutschland, bei denen der Einsatz von Reactions deutlich über den 3 % bis 5 % liegt.

Torsten Schiefen – Projektmanager Social Media Redaktion Content Services Interactive – (ja, das ist wirklich seine Signatur 😉 ) sieht bei einigen Seiten einen deutlichen Anstieg.

“Unsere Themen führen dazu, dass Nutzer mehr als ausschließlich den Like Button klicken. Der Facebook Auftritt von DSDS kommt auf 10 % und bei einem Magazin wie Explosiv haben wir einen Facebook Reactions Anteil von bis zu 25 %.”

Facebook behält sich zwar die Möglichkeit vor, Reactions zu gewichten und als Faktor für den News Feed Algorithmus zu verwenden, prinzipiell gibt es aber keine Unterschiede zwischen einer Interaktion wie Like, oder eine Interaktion mit den “neuen” Facebook Reactions. Hier nochmal das Statement von Facebook zu Facebook Reactions:

“Initially, just as we do when someone likes a post, if someone uses a Reaction, we will infer they want to see more of that type of post. In the beginning, it won’t matter if someone likes, “wows” or “sads” a post — we will initially use any Reaction similar to a Like to infer that you want to see more of that type of content. Over time we hope to learn how the different Reactions should be weighted differently by News Feed to do a better job of showing everyone the stories they most want to see.”

Für Marken sollte es kein Ziel sein, eine bestimmte Facebook Reaction hervorzurufen. Genau wie organische Reichweiten nicht als Ziel definiert werden sollten. In welcher form das Engagement auf Facebook ausfällt, spielt erstmal keine Rolle – außer natürlich es ist negativ.

Was Marken aber analysieren sollten, ist die Entwicklung von Facebook Reactions und welche Inhalte zu anderen Interaktionsarten führen. Hierbei handelt es sich um eine inhaltliche Analyse und es geht nicht um den Versuch, Einfluss auf den News Feed Algorithmus zu nehmen. Das hat in der Vergangenheit nicht (oder nur sehr kurzfristig) funktioniert und bei Reactions wird es identisch ablaufen.

Mehr Facebook Interactions für Medienseiten

Socialbakers konnte auch einen Unterschied zwischen Medien und Marken auf Facebook erkennen. So erzielen Medienseiten mehr Reactions als Marken. Marken hingegen erhalten mehr  “Love” Reactions als Medienseiten. Grund hierfür sind mal wieder die Inhalte. Medienseiten spielen mit den persönlichen Meinungen und Einstellungen der Facebook Nutzer. Zu Nachrichten haben wir Meinungen, die einfach bei einem Großteil von Markeninhalten nicht existieren.

Facebook Reactions - Medien und Marken auf Facebook

Facebook Live als Treiber von Reactions

 

Die Zukunft und Entwicklung von Facebook Reactions werden maßgeblich durch Live Videos beeinflusst werden. Zwar werden Reactions in Live Videos anders eingesetzt, sie sind aber ein gutes Mittel, um Menschen auf die Funktion aufmerksam zu machen.

Facebook Reactions in Facebook Live Videos

Sobald Herzen und Emojis durch das Live Video fliegen, kann man beobachten, wie andere Zuseher darauf anspringen und ebenfalls Reactions vergeben. Das ist dann keine Reaction im Sinne einer Interaktion. Dennoch ist es ein guter Weg von Facebook seine Reactions weiter zu pushen.

Facebook wird auch Reactions für 360 Grad VR Videos einsetzen. Meiner Meinung nach ist es durchaus möglich, dass diese Form der Facebook Reactions primär von den Nutzern verwendet wird und nicht die Reactions unter Inhalten im News Feed.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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