Influencer Marketing

Worauf Influencer achten müssen, wenn sie von ihren Managements nicht verarscht werden wollen.

Influencer Management wählen

 

Für Influencer hat es viele Vorteile, mit einem Management zusammenzuarbeiten: Es koordiniert Anfragen, verhandelt Kooperationen und kümmert sich um die strategische Entwicklung des Influencers. Doch wie können Influencer sicher sein, dass ihr Management vor allem das Wohl des Influencers im Sinn hat – und nicht nur einer eigenen Agenda folgt? Worauf Influencer achten müssen, wenn sie von ihren Managements nicht verarscht werden wollen, erklärt Kevin Tewe, der als Co-Gründer der Hype Media Group zusammen mit seiner Geschäftspartnerin Influencer wie Dagi Bee, Diana zur Löwen, Paola Maria und Kisu vertritt.

Bildquelle: rawpixel auf Unsplash

Recherche – Wahl des Managements

Die Wahl des Managements ist ein wesentlicher Faktor, der ausschlaggebend für die Karriere und den Erfolg von Influencern ist. Influencer, die mit dem Gedanken spielen, ein Management zu beauftragen, sollten daher genau recherchieren und verschiedene Optionen gegeneinander abwägen. Sie sollten sich insbesondere mit anderen Influencern austauschen und in der Branche nach Empfehlungen umhören. Wichtig ist, dass das Management auch thematisch zu der Ausrichtung des Influencers passt: So sollte sich ein Beauty-Influencer ein Management suchen, das noch weitere Beauty-Influencer unter Vertrag hat, da dann bereits entsprechende Kontakte zu Unternehmen in der Branche bestehen.

Offene und ehrliche Kommunikation

Hat ein Influencer ein Management ausfindig gemacht, mit dem er zusammenarbeiten möchte, sollte er sich mit diesem zusammensetzen. Im persönlichen Gespräch sollte geklärt werden, welche Art der Betreuung sich der Influencer wünscht und welche Vorstellungen er für die Entwicklung für seine Karriere hat. Nur wenn man ehrlich miteinander spricht, kann abgeglichen werden, ob beide Seiten dieselben Erwartungen an die Zusammenarbeit haben. Zudem sollten Influencer die Einstellung des Managements zur Kennzeichnungspflicht bei Kooperationen abklopfen. Nehmen Managements diese nicht ernst, spricht dies nicht für deren Seriosität. Im Gespräch kann man außerdem überprüfen, ob man auf einer Wellenlänge liegt – sind sich Influencer und Manager nicht sympathisch, gestaltet sich eine langfristige Zusammenarbeit häufig schwierig.

Faire Konditionen

Um Missverständnisse zu vermeiden und beide Seiten abzusichern, sollten Influencer und Managements immer einen Vertrag abschließen, der die Konditionen der Zusammenarbeit regelt. Eine Laufzeit über zwölf Monate ist dabei empfehlenswert, weil so beide Seiten erst einmal nicht zu lange aneinander gebunden sind, aber trotzdem genug Zeit bleibt, um auszuprobieren, ob man gut zusammenarbeitet. Neben den Rechten und Pflichten von beiden Parteien ist besonders die Frage nach der Bezahlung des Managements wichtig. Der Marktstandard liegt hier bei 20 Prozent der Honorare des Influencers. Bei einer fairen Zusammenarbeit sollte die Provision also nicht höher liegen.

Transparenz

Zwischen Influencer und Management sollte ein Vertrauensverhältnis bestehen. Doch gerade am Anfang einer Zusammenarbeit, wenn noch kein Vertrauen aufgebaut ist, sollten Influencer immer Zugriff auf alle Informationen haben, die sie betreffen – wie beispielsweise Kooperationsverträge. Bietet das Management diese Transparenz nicht von sich aus an, sollten Influencer diese einfordern. Nur so können Influencer sicherstellen, dass Gagen und Gegenleistungen transparent kommuniziert werden.

Eigeninitiative bleibt gefragt

Wenn Influencer sichergehen wollen, dass das Management sie nicht täuscht, ist auch Eigeninitiative gefragt. Influencer sollten sich jede Kooperation und die damit einhergehenden Konditionen genau erklären lassen und immer nachfragen, wenn ihnen etwas unklar ist. Außerdem sollten Influencer immer einen Überblick darüber haben, ob sie für alle durchgeführten Kampagnen bezahlt werden – denn gerade bei Influencern, die viele Kooperationen haben, kann es (egal ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt) passieren, dass vielleicht doch mal etwas durchrutscht.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Ein seriöses Management arbeitet auf Augenhöhe gemeinsam mit dem Influencer an dessen Erfolg. Dazu gehört, dass das Management dem Influencer nichts diktiert oder ihn zu Kooperationen überredet, sondern dass man Entscheidungen gemeinsam trifft. Influencer sollten Ratschläge des Managements, die sie nicht nachvollziehen können, hinterfragen – vor allem, wenn es so wirkt, als wäre das Budget die Entscheidungsgrundlage für eine Kooperation und nicht die langfristige Positionierung des Influencers.

Konsequenz

Influencer sollten regelmäßig evaluieren, ob sie mit ihrem Management zufrieden sind. Fühlen sie sich gut betreut und beraten? Haben sie Vertrauen? Haben sie das Gefühl, dass der Manager die Interessen des Influencers in den Vordergrund stellt? Sollte dies nicht der Fall sein, sollten Influencer dies nicht hinnehmen, sondern offen ansprechen. Hilft das nichts, sollten sie nicht aus falscher Loyalität bleiben, sondern Konsequenzen ziehen und sich ein neues Management suchen.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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