Facebook

“See (People) First” – Nutzer können die ersten Inhalte im Facebook News Feed definieren.

Welche Inhalte wollen Menschen als erstes in ihrem Facebook News Feed sehen? Bis jetzt hat der Facebook News Feed Algorithmus das bestimmt und Nutzer konnten lediglich zwischen den Hauptmeldungen und aktuellen Meldungen wechseln.

Im Mai hat Facebook einigen Nutzern dann ein neues Feature zur Verfügung gestellt, mit dem die obersten Inhalte im News Feed manuell definiert werden konnten. Die ersten Screenshots haben das Feature in der Facebook mobile App gezeigt. Jetzt wurden auf TechCrunch weitere Screenshots veröffentlicht, welche die Funktionsweise des Features nochmals verdeutlichen.

Facebook News Feed - Inhalte von Seiten und Freunden für den News Feed auswählen

Wie ihr seht, findet die Auswahl direkt im Profil von Freunden und Facebook Seiten statt. Nutzer müssen also entweder die Seite erneut aufrufen und die Sichtbarkeit der Beiträge ändern, oder sie legen sie direkt nach ihrer Gefällt mir Angabe fest. Dabei stehen den Nutzern drei Optionen zur Auswahl. Einmal können sie die Verbindung zur Seite (oder zum Profil) trennen, die Standardsichtbarkeit auswählen, oder definieren, dass zukünftige Beiträge als erstes im News Feed ausgegeben werden.

Facebook News Feed - Neues Feature für die Ausgabe von Inhalten

Parallele zu Facebook Listen und Seitenbenachrichtigungen

Die Vorgehensweise ist sinnvoll, zeigt aber auch, warum der Effekt für Facebook Seiten überschaubar sein wird. Sobald das Feature mehr Nutzern zur Verfügung stehen wird, werden wir wieder einige Beiträge von Facebook Seiten sehen, die ihre Fans dazu animieren die Sichtbarkeit der Inhalte zu ändern. Als Facebook Benachrichtigungen für Facebook Seiten eingeführt hat, gab es einen ähnlichen Trend.

Doch wie erfolgreich waren Benachrichtigungen für Facebook Seiten? Wir können das natürlich nicht für jede Facebook Seite beantworten, aber fragt euch doch mal selbst: Wie viele Benachrichtigungen für Facebook Seitenbeiträge habt ihr aktiviert? Für zwei Seiten, für eine Facebook Seite? Wahrscheinlich für keine einzige. Ich will die Funktion nicht schlecht machen, aber sie ist sicherlich nicht der heilige Gral für Facebook Seiten.

Facebook hat mehrfach versucht sein Feature für Listen zu pushen und zu etablieren. Die einzige Einordnung in Listen die wirklich funktioniert hat, betrifft Freunde. Menschen achten auf die Sichtbarkeit und Privatspäreeinstellungen ihrer Beiträge. Dafür nutzen sie Listen und definieren beispielsweise “enge Freunde”. Die Anzahl von Facebook Nutzern die Listen für Unternehmensseiten anlegt ist überschaubar. Viele Nutzer wissen überhaupt nicht das es die Funktion gibt, beziehungsweise welchen Sinn sie hat und wie sie funktioniert.

People First

Wir dürfen nicht vergessen, für wen Facebook neue Features entwickelt. Ein Großteil der Updates richtet sich an Nutzer. Das Nutzererlebnis soll verbessert werden und nicht die organische Reichweite von Facebook Seiten. Da sich der Facebook News Feed in den letzten Jahren aber immer weiter verbessert hat (Nutzersicht), ist auch der Bedarf an einer persönlichen Individualisierung gesunken. Es wird Menschen geben, die beispielsweise Beiträge von Familienmitgliedern und engen Freunden immer ganz oben im News Feed sehen möchten. Aber Beiträge von Unternehmen…

Features sind für den Erfolg auf Facebook nicht entscheidend. Entscheidend sind die erstellten Inhalte und die Strategie. Welche Inhalte interessieren meine Zielgruppe? Wie generiere ich Reichweite für meine Inhalte? Wie kann ich Facebook Anzeigen effektiv einsetzen? Das sind die wichtigen Faktoren.

TechCrunch bringt es auf den Punkt. Warum kommen Nutzer immer wieder zu Facebook zurück? Weil sie Beiträge von Freunden sehen möchten und nicht das nächste Update eines Unternehmens. Aus diesem Grund heißt es auch “People first”. Das dürfen wir nicht vergessen. Nicht jedes neue Feature steht im Zusammenhang mit Reichweiten von Unternehmensbeiträgen.

Mit der Möglichkeit die ersten Beiträge für den News Feed zu definieren wird Facebook mehr Nutzer erreichen als mit Listen und Benachrichtigungen. Nutzer werden offensiv auf die Funktion hingewiesen (zumindest zeigen das die Screenshots) und werden sie deswegen auch häufiger verwenden. Theoretisch könnte es für Unternehmen auch in die entgegengesetzte Richtung entwickeln. Denn was passiert, wenn nur Inhalte von Freunden als erstes im News Feed erscheinen? Beiträge von Unternehmen rutschen automatisch weiter nach unten. Oh!

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