Facebook

Test: Selbstzerstörende Nachrichten à la Snapchat für den Facebook Messenger.

700 Mio. Menschen verwenden den Facebook Messenger jeden Monat. Die stärkste Konkurrenz für den Messenger kommt mit WhatsApp von Facebook selbst. Mit 900 Mio. Nutzern liegt WhatsApp noch vor dem Messenger und spricht aufgrund des Funktionsumfangs und Aufbaues auch teilweise andere Zielgruppen an. Wenn wir den Facebook Messenger Kosmos einmal verlassen, sind die größten Wettbewerber WeChat, Line und natürlich Snapchat.

WeChat und Line bieten mehr Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen, welche Facebook mit seinem Projekt Messenger for Business angreifen und letztendlich auch hinter sich lassen wird. Aber vor allem Snapchat sorgt für viel Diskussionsstoff in den letzten Wochen und Monaten. Von Teenagern schon seit Jahren gefeiert, haben nun auch immer mehr Unternehmen Snapchat auf dem Schirm. Gleiches gilt natürlich auch für Facebook, dessen Übernahmeangebot von Snapchat ja bekanntlich abgelehnt wurde. Die Reaktion von Snapchat hat Facebook sicher nicht gefallen und was macht Facebook dann logischerweise? Features die Nutzer von Snapchat kennen, oder die für die Stärken von Snapchat stehen, werden analysiert, abgewandelt und in den Facebook Messenger oder Facebook integriert. Bei der Bildbearbeitung hat Facebook sich schon von Snapchat inspirieren lassen und aktuell wird ein weiteres Feature im Messenger getestet: selbstzerstörende Nachrichten.

Facebook Messenger - Selbstzerstörende Nachrichten im Snapchat Style

Facebook testet selbstzerstörende Nachrichten im eigenen Messenger

Wie Buzzfeed berichtet, gibt es aktuell einen kleinen Test in Frankreich, bei dem Facebook Messenger Nachrichten automatisch nach einer Stunde gelöscht werden. Anscheinend gibt es nur diese eine Zeitspanne, die Nutzer entweder aktiveren, oder den Messenger wie gehabt verwenden können. Das ist natürlich nicht das gleiche Feature wie bei Snapchat, aber die Argumentation von Facebook geht genau in diese Richtung.

“Starting today, we’re conducting a small test in France of a feature that allows people to send messages that disappear an hour after they’re sent. Disappearing messages gives people another fun option to choose from when they communicate on Messenger. We look forward to hearing people’s feedback as they give it a try.”

Der Spaß steht bei Snapchat klar im Vordergrund und es werden nicht ohne Grund so viele Nachrichten verschickt. Die Argumente die jetzt für den Unternehmenseinsatz von Snapchat fallen, sind im Prinzip nur eine Übertragung der Gründe, warum Nutzer Snapchat verwenden. Die Erstellung von Inhalten ist spontan und wenn ein Foto oder Video einmal nicht so gut gelungen ist, verschwindet es nach kurzer Zeit und ist nicht mehr sichtbar. Eine Sichtbarkeit von einer Stunde ist ein Unterschied zu einer Sichtbarkeit von wenigen Sekunden. Ich halte es aber durchaus für möglich, dass Facebook die Sichtbarkeit weiter reduziert, beziehungsweise weitere zeitliche Optionen für die Verfügbarkeit von Messenger Nachrichten bietet.

Facebook ist sehr gut darin Technologien zu adaptieren und auf die Nutzungsgewohnheiten seiner Nutzer und seiner Apps zu übertragen. Auch wenn Snapchat ein großer Erfolg ist, hört man von vielen Leuten die Aussage, sie würden denn Sinn von Snapchat nicht verstehen. Denn Sinn einer selbstzerstörenden Nachricht verstehen sie aber und auch die Bedienung des Messengers von Facebook. Viele mobile Messenger Apps sind sehr ähnlich aufgebaut und sind von den Funktionen nahezu identisch. Snapchat ist hier die Ausnahme.

Facebook hat eine ähnliche Strategie schon bei Emoticons und Messenger Stickern eingesetzt. Zuerst gab es Sticker bei Line und WeChat. Mittlerweile zählen Sticker aber auch zu einem Kernfeature des Messengers und es kommen fast jede Woche neue Sticker mit dazu. Facebook hat seine Sticker etabliert und neben dem Facebook Messenger werden sie auch häufig direkt in Facebook Kommentaren verwendet. Mit den selbstzerstörenden Nachrichten wird es ähnlich ablaufen und wer weiß, vielleicht gibt es in naher Zukunft auch selbstzerstörende Facebook Beiträge. Facebook Seiten können schon seit längerer Zeit Beiträge mit einem Datum versehen, zu dem sie im News Feed und auf der Chronik maximal sichtbar sind.

Über einen Rollout des Fetures in Deutschland und weiteren Ländern ist noch nichts bekannt.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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