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Content Marketing auf Facebook – Geht das?

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Das Content Marketing Institute hat einen Artikel zum Thema Content Marketing auf Facebook veröffentlicht und drei Empfehlungen ausgesprochen: Interaktive Apps, exklusive Inhalte und der Einsatz von Hashtags.

Durchaus gute Tipps, aber ein direkter Bezug zu Content Marketing besteht nicht wirklich. Es könnte sich auch allgemeine Empfehlungen zu Facebook Marketing und Community Management handeln. Facebook dient hauptsächlich dazu Inhalte zu verbreiten. Einmal über Beiträge auf Facebook Seiten und zweitens über Share und Like Buttons. Das Problem hierbei ist die Halbwertszeit der Beiträge. Nach 90 Minuten ist diese vorbei und veröffentlichte Posts erzielen kaum noch Interaktionen und weitere Reichweite.

Facebook Plattform als Contentlieferant

Die Empfehlung auf Facebook Apps zu setzen muss etwas differenzierter betrachtet werden. Mit Tab Apps wird man kaum für die Verbreitung von Inhalten sorgen. Vor allem dann nicht, wenn es sich um ein Gewinnspiel handelt. Dennoch bietet die Facebook Plattform viele Möglichkeiten, aber nicht in Form von Page Tabs, sondern bei der Integration und Verknüpfung von Webseiten und mobilen Applikationen. Hierbei entstehen der Content durch Interaktionen mit der App und über verschiedene Wege (Open Graph, Social Plugins) verbreiten sich die Inhalte auf Facebook. Das funktioniert aber nur dann, wenn die Webseite Nutzern Content zur Verfügung stellt, der Informationen bietet und zusätzlich Interaktionen mit den Inhalten fördert. Gemeint sind keine Share Funktionen, sondern ein Mehrwert, der sowohl den Login über Facebook gerechtfertigt als auch die manuelle/automatische Verbreitung von Content. Der Vorteil gegenüber standardisierten Share Funktionen liegt in der Personalisierung der Inhalte. Facebook ist Bestandteil des Content Marketing, aber nicht der Ausgangspunkt. Inhalte und Applikationen können durch Facebook aufgewertet werden und dazu führen, dass sich Kunden regelmäßiger und länger mit Inhalten beschäftigen.

Steigerung der Halbwertszeit durch Facebook Anzeigen

Facebook spielt für das Content Marketing keine Rolle. Inhalte verschwinden nach kurzer Zeit und Nutzer können nicht nach bereits veröffentlichten Posts suchen. Zwei Argumente die gegen Facebook sprechen. Zu Recht. Wir dürfen aber auch nicht vergessen, welche Möglichkeiten Facebook für die Verbreitung von Inhalten bietet. Das gehört auch zum Content Marketing, oder zur Distribution von Inhalten. Nutzer werden nicht in Scharen Facebook Seiten aufsuchen. Sie werden aber auch nicht von heute auf Morgen Webseiten aufsuchen, nur weil dort jetzt Inhalte angeboten werden.

Facebook Anzeigen sorgen einerseits für mehr Sichtbarkeit von Inhalten, sie steigern Interaktionen und generieren Klicks. Sie steigern aber auch gleichzeitig die Halbwertszeit von Inhalten. Natürlich kann man das nicht mit einem Suchergebnis, oder Inhalten anderer Netzwerke wie Pinterest, Tumblr und Instagram vergleichen, die Sichtbarkeit wird durch Facebook Anzeigen dennoch verlängert.

Facebook Hashtags – Verwenden und Analysieren

Mit Facebook Hashtags verhält es sich wie mit Facebook Beiträgen. Sie können Elemente einer Content Strategie sein und verlängern die Haltbarkeit und Sichtbarkeit von Beiträgen. Es handelt sich aber nicht um Quantensprünge, sondern um eine mittelfristige Steigerung der Reichweite.  Über die Facebook Suche sind sie aber nur schlecht auffindbar bzw. werden nur wenige Nutzer öffentliche Beiträge zu einem bestimmten Hashtag durchsuchen. Bei Kampagnen sieht es dann schon wieder etwas anders aus, da diese auf die Verbreitung eines Hashtags im Umfeld der Nutzer ausgelegt sind. Die Haltbarkeit des Hashtags wird durch die Nutzer gesteigert. Das ist aber kein Phänomen von Facebook, sondern allgemein von sozialen Netzwerken.

Interessanter ist auch die Integration von öffentlichen Facebook Beiträgen in die eigene Webseite. Wie beim Facebook Login geht es um eine inhaltliche Aufwertung. Des Weiteren können Facebook Hashtags analysiert und die Ergebnisse in die Contenterstellung mit einfließen. Die Public Content Solutions von Facebook gehen genau in diese Richtung. Öffentliche Inhalte werden ausgelesen und können in andere Formate integriert werden. Nicht öffentliche Hashtags werden analysiert und anhand der Daten werden Inhalte erstellt und optimiert.

Und was ist eigentlich mit der Graph Search? Sie steckt immer noch in den Kinderschuhen und die Post-Suche ist immer noch nicht verfügbar. Mark Zuckerberg hatte angekündigt welchen Umfang die Graph Search hat und wie viel Zeit es benötigt zufrieden stellende Ergebnisse zu liefern. Die Suche nach Seiten und Nutzern ist ja ganz nett, aber die Post-Suche wird und muss der Graph Search den nötigen Schub verleihen.

Natürlich werden für Facebook auch Content Strategien und Pläne entwickelt. Und es stehen auch nicht die Unternehmen, sondern die Interessen der Nutzer im Vordergrund. Die Inhalte sind nicht so ausführlich wie in Blogs und eigenen Communities. Die Ansätze sind aber häufig sehr ähnlich. Gute Inhalte sind überall wichtig und rücken nicht erst jetzt durch den Content Marketing Hype in der Vordergrund. Sie unterscheiden sich bzw. variieren in ihrer Umsetzung und beim Umfang. In 140 Zeichen kann man nicht das gleiche Kommunizieren, wie in einem umfangreichen Artikel mit +1.000 Wörtern. Dennoch sind die 140 Zeichen auf Twitter auch Bestandteil des Content Marketing.

Facebook (oder soziale Netzwerke im Allgemeinen) beim Content Marketing außen vor zu lassen ist ein Fehler. Da greift auch nicht das Reichweitenargument, welches häufig im Zusammenhang mit Facebook genannt wird. Soziale Netzwerke generieren viel Reichweite, aber nicht zwingend auf der eigenen Facebook Seite, sondern über Shares im News Feed der Nutzer.

Content Marketing auf Facebook. Geht das? Ja, aber wir müssen anfangen Facebook nicht nur auf die eigene Seite zu reduzieren, sondern als Bestandteil sämtlicher Content Marketing Aktivitäten.

Bildquelle Flickr: Fotograf – a.zalonis

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