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Das Ende vom Retweet? Twitter testet Share-Funktion für Tweets

Twitter scheint aktuell in einer Experimentierphase zu stecken. Reichweite von Tweets, Entfernung der @Replies und jetzt geht es in einem Test dem Retweet Button an den Kragen.

Twitter ohne Retweet Button?

Retweets waren von Anfang an ein zentrales Element von Twitter. Durch Retweets konnten Nutzer interessante Inhalte verbreiten und ihre Zustimmung zu Aussagen äußern. Anfangs mit dem klassischen RT @ und später mit dem eigenständigen Retweet Button. Jetzt testet Twitter eine neue Variante und aus Retweet wird Share.

Bildquelle: The Next Web

Den Test kann man auf verschiedene Art und Weise interpretieren. Einerseits ist der Begriff Share im Netz etablierter als Retweet und zweitens erlebt der Share-Button von Facebook gerade seinen dritten Frühling und wird von Webseiten und Medienunternehmen wieder verstärkt eingesetzt. Twitter verfolgt mit dem Test ein klares Ziel: Die Anzahl von weitergeleiteten Tweets soll gesteigert werden. Einmal auf Twitter selbst und auf Webseiten und Blogs die Twitter Buttons integriert haben.

Das ist verständlich, aber zeigt auch die Probleme von Twitter auf. Vom ursprünglichen Twitter werden immer mehr Elemente überarbeitet und ausgetauscht. Funktionen von anderen Netzwerken werden übernommen. Die Twitter Timeline ähnelt immer stärker News Feeds von anderen sozialen Netzwerken und visuelle Inhalte gewinnen immer mehr an Bedeutung. Fotos sind mittlerweile fast genauso wichtig wie Hashtags und sorgen für die meisten Retweets. Entschuldigung: Shares.

Nutzer können wie bei der jetzigen Retweet Funktion einen Tweet mit einem Klick teilen, oder zusätzlich mit einem Kommentar versehen. Hier sieht man Parallelen zum Facebook Share und Gefällt mir Button.

Wenn sich die Änderungen für Twitter auszahlen, dann wurde alles richtig gemacht. Allerdings verliert Twitter hierdurch seine Individualität. Nutzer haben sich bewusst für Twitter entschieden, weil sie die Funktionsweise und die Geschwindigkeit von Twitter bevorzugt haben. Wenn die Aufbereitung der Inhalte und die Funktionen nun immer stärker an Facebook und Google+ angeglichen werden, welches Alleinstellungsmerkmal hat dann Twitter noch? Die Einführung von Twitter Cards hat dem Twitter Feed gut getan. Zumindest bis zum jetzigen Zeitpunkt. Die Anzahl von Fotos hat deutlich zugenommen, es gibt aber immer noch eine gute Mischung bei den Inhalten.

Für Unternehmen ist es erstmal egal, ob ein Tweet durch einen Retweet oder einen Share verbreitet wird. Die Reaktion der Nutzer ist entscheidend. Eingefleischte Nutzer werden die Änderung kritisch sehen, wenn sich aber die breite Masse mit der Änderung anfreunden kann, dann heißt es: Auf Wiedersehen Retweet!

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