Seit heute ist das Facebook App Center nun offiziell bei deutschen Facebook Nutzern verfügbar und wird für die ersten Tage auch ein wenig beworben:
Wer Facebook schon länger verfolgt erinnert sich evtl. noch an die Zeit der sog. “Verified Apps”. Damals (ca. 2009) konnte man Apps durch ein Facebook Team verifizieren lassen, die dann in ein App Verzeichnis aufgenommen wurden. Viel Reichweite hat das allerdings aus eigener Erfahrung für die Apps nicht gebracht. Auch die bookmarks auf Apps nicht. Sogar auf MySpace gab es mal eine “Widget Galerie”, aber auch die wurde von den Nutzern wenig frequentiert.
Wir wollen hier nicht mosern, aber die Erwartungen etwas dämpfen: Die Auflistung einer App in diesem Verzeichnis wird keine Wunder bewirken, weil die Nutzung von Facebook weiterhin auf den Newsfeed fokussiert ist. Reichweite auf Apps kommt über links in den posts auf die App, virale Nutzung und Anzeigen (Owned, Earned, Paid).
Auch die wiederkehrenden Besuche einer App bleiben schwer zu erreichen, mit Ausnahme der Spiele Industrie. Diese versteht es natürlich, über das virale Design und die Spielelogik (lass Dein Schaf nicht verhungern) die Nutzer immer wieder auf die App zu holen, Aber diese Mechanik läßt sich auf Marketing oder Commerce Apps nicht ohne weiteres übertragen.
Das App Center ändert also nichts daran, dass der Reichweitenaufbau die Achillesferse für jede App bleibt. In der Konzeption und vor allem der Budgetplanung sind hier also die Mittel gut auszutarieren, damit der ROI stimmt. Oder anders ausgedrückt: Nicht wenige aufwendige Marketing Apps waren preisverdächtig, sind aber unentdeckt in Schönheit gestorben.
Geschäftsführer der Agentur BRANDPUNKT sowie Gründer / Autor von Futurebiz.
Brandpunkt ist eine Berliner Agentur für Digitale Markenführung & Social Media.