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Erst Musik, jetzt Filme. Kommt eine Social TV Offensive von Facebook?

Wenn es um Social TV und Erwähnungen von TV Shows und themenbezogenen Inhalten geht, fällt immer der Name Twitter. Auf Twitter gibt es die meisten Erwähnungen, die meisten Erwähnungen pro Minute und die schnellsten Reaktionen. Sicher eignet sich Twitter für Social TV, doch die Musik müsste auf Facebook spielen. Nicht nur wegen den Nutzerzahlen, sondern auch wegen den persönlicheren Verbindungen unter den Nutzern. Das tritt aber bisher nicht ein. Ein gutes Beispiel hierfür ist der letzte Super Bowl, der von Twitter dominiert wurde.

Facebook kann für die Echtzeitkommunikation eine entscheidende Rolle spielen. Vielleicht ist Facebook aber besser für eine andere Form des Social TV geeignet (ja, Social TV ist mehr als Hashtags). Nutzer können auf Facebook Orte bewerten und diese Bewertungen sehen Freunde. Gleiches funktioniert auch für Filme und Serien. Es gibt viele Apps und Tools, die versuchen ein soziales TV Programm abzubilden. Facebook hat die Nutzer und Facebook hat den Content. Sein es Seiten, oder Open Graph Stories zu Filmen und Serien.

Dan Rose von Facebook sagt, dass 2013 das Jahr von Filmen werden wird. Er meint nicht Diskussionen zu TV Sendungen, sondern Empfehlungen von Freunden. Was läuft gerade im Fernsehen und im Kino und was empfehlen meine Freunde? Wenn wir daran denken, wie wichtig der Second Screen wird das Tablets hauptsächlich zu Hause verwendet werden, könnte die mobile Facebook App bald weitere Features bekommen, die sich nicht nur auf den Aufenthaltsort des Nutzers beziehen, sondern auch auf seine aktuellen Bedürfnisse. Neben “In der Nähe”, könnte es “TV Empfehlungen”, oder Empfehlungen für andere Inhalte geben.

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Twitter kann das nicht. Das einzige Kriterium was es gibt, ist die Anzahl von Tweets. Ein Trending Topic gibt aber noch keinen Aufschluss darüber, ob das Programm (bezogen auf TV) gut, oder schlecht ist. Facebook hingegen kann persönliche Empfehlungen nutzen und so ein soziales TV Programm erstellen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Seiten wie IMDB und Rotten Tomatoes eine tiefe Facebook Integration haben und jede Menge Informationen sammeln. All diese Daten kann Facebook verwenden.

Es gibt viele Möglichkeiten. Entweder sucht sich Facebook verschiedene Partner und geht den gleichen Weg wie mit Spotify, Soundcloud und Deezer, oder es wird ein eigenes Produkt entwickelt. Mit Netflix gibt es ein Pendant zu Spotify,  die regionalen Beschränkungen und die Auswahl der Sendungen bremsen den Erfolg jedoch spürbar aus. Vorteil Twitter. Hier kann über jede Sendung, mit allen Interessierten diskutiert werden. Bei Facebook bleiben die Diskussionen im Freundeskreis. Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. GetGlue veröffentlicht Empfehlungen und Check-Ins auf Facebook und verfügt über eine Open Graph Anbindung, die dem gewöhnlichen Tweet überlegen ist. Auch diese Daten kann sich Facebook zu nutze machen.

Interessant wird auch sein, welche Auswirkungen die Graph Search auf die Social TV Ambitionen von Facebook haben wird. Schon jetzt finden 46 % der US-Internetnutzer Sendungen und Filme auf Facebook. Die Graph Search wird diese Zahl erhöhen. Die Diskussionen gibt es auf Facebook. Sie laufen nur anders als auf Twitter ab. Die Anzahl von Kommentaren und Beiträgen der entsprechenden TV Sender und Sendungen machen nur einen winzigen Bruchteil aus. Die meisten Gespräche laufen auf Facebook privat ab. Im Gegensatz zu Twitter. Auch das ist ein Grund dafür, warum Twitter bei vielen Social TV Studien so gut abschneidet.

Facebook wird über die Empfehlungen und den Open Graph kommen und wird sich um die anderen Felder nicht explizit kümmern. Diskussionen gibt es bereits genug.

Lesetipp zum Thema: Steht Social TV vor dem Ende? Wie Netflix sich aufmacht, einen Trend zu ersticken.

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