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Eye-Tracking Studie zur Facebook Chronik

Nachdem nun alle Facebook Seiten über die Facebook Chronik verfügen, hat SimpleUsability eine erste Eye-Tracking Studie durchgeführt, die aufzeigt, wohin schauen Nutzer eigentlich, wenn sie die Chronik eines Unternehmens aufrufen.

Da es immer noch viele Nutzer gibt, die ihr privates Profil bis jetzt nicht umgestellt haben, kann man die Untersuchung auch als einen „Gesamt-Usability-Test“ der Chronik sehen (theoretisch).

Titelbilder noch nicht wirklich relevant:

Dieses Ergebnis überrascht erst einmal etwas und die Interpretation von SimpleUsability, darf man auch nicht überbewerten. Ergebnis ist, dass Nutzer dem Titelbild bzw. Titel- und Profilbild Kombinationen keine Aufmerksamkeit schenken und das Titelbild als Werbefläche abstempeln. Wenn ein Unternehmen das Titelbild so einsetzt, dann wird dies auch der Fall sein und genau aus diesem Grund, müssen Unternehmen hier einen anderen Weg gehen. Zum Beispiel mit persönlichen Fotos.

Das Titelbild hat positive Auswirkungen, doch nur wenn man es auch entsprechend einsetzt. Werbung sehen die Nutzer schon genug im Netz. Ein Titelbild hat eine andere Aufgabe und ist hierfür nicht geeignet.

Info-Bereich für Nutzer relevant

Die zweite Überraschung. Die Untersuchung hat ergeben, dass Nutzer dem Info-Bereich relativ viel Aufmerksamkeit schenken. Sie ist sicher nicht mit dem letzten Beitrag einer Seite vergleichbar. Dennoch wollen Nutzer wissen, wer hinter der Seite steckt und weitere Informationen schnell und gebündelt erhalten.

Kaum Aufmerksamkeit für ältere Beiträge und Meilensteine aus der jüngeren Vergangenheit

Facebook hat die Chronik so kommuniziert, dass Unternehmen und Nutzer die Option haben, ihre Geschichte besser und interessanter zu erzählen. Ein Ergebnis, dass uns bei der täglichen Nutzung ebenfalls aufgefallen ist, besagt, dass Beiträge, die älter als ein Monat sind, keine zusätzliche Aufmerksamkeit erhalten.

Kaum ein Nutzer scrollt sich durch die Chronik einer Seite. Gibt es Meilensteine, die über ein eigenes Datum, beispielsweise 1996, verfügen, dann klicken Nutzer auch auf diese Inhalte. Pflegt man aber diverse Meilensteine in die Jahre 2011 und 2012 ein, werden diese von den Nutzern so gut wie überhaupt nicht registriert.

Das Problem sind nicht die Meilensteine, sondern die Art und Weise, wie Facebook diese ausgibt. Sobald ein Unternehmen regelmäßig Beiträge veröffentlicht, erscheint der Punkt „weitere neue Meldungen anzeigen“. Doch Nutzer klicken nur selten auf diesen Punkt. Das ist aber auch kein Beinbruch, wenn man sich daran erinnert, dass lediglich 1 % der Fans eine Seite von sich aus erneut aufrufen.

Tabs in der zweiten Reihen gehen komplett unter

Das ist keine Überraschung und stellt auch keine wirkliche Änderung zu der alten linken Seitenleiste dar. Tabs die sich in der zweiten Reihe befinden, also nicht direkt sichtbar sind, werden von den Nutzern nicht wahrgenommen. Wer seine Facebook Statistiken regelmäßig verfolgt hat, dem wird aufgefallen sein, dass außer dem Landing-Tab, kaum ein weiterer Reiter angeklickt worden ist. So verhält es sich auch in der Chronik. Wer Tabs bewerben möchte, braucht Anzeigen und Beiträge. Die reine Integration hilft nicht wirklich.

Fazit

Die Eye-Tracking Studie bestätigt in vielen Punkten, dass die Chronik keine tief greifenden Auswirkungen auf die Interaktion der Nutzer hat. Der Newsfeed ist nach wie vor das bestimmende Element. Die Chronik fördert nicht die Aufmerksamkeit für ältere Beiträge und in vielen Fällen ist das Profil- und Titelbild kein visueller Anker für die Nutzer. Hier sind aber meist die Unternehmen selber für verantwortlich, die Funktionsweise und Sinn des Titelbildes nicht richtig interpretieren.

Die kompletten Ergebnisse von SimpleUsability, mit weiteren Erkenntnissen, findet ihr hier.

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