Zynga.com war der Anfang und nun baut Facebook sein externes Werbe-Netzwerk aus und testet weitere Anzeigen in mobilen Apps und Webseiten.
Basis der Anzeigen sind Profilinformationen, wie sie auch für Anzeigen auf Facebook.com eingesetzt werden. Für Unternehmen und Media-Agenturen ein verlockendes Modell. Aber auch für Facebook.
Gefühlt erscheinen im Wochenrhythmus neue Anzeigenprodukte und Möglichkeiten. Facebook hat über Jahre Daten gesammelt und muss diese Stärke nun ausspielen.Nach dem Newsfeed (Sponsored Stories & Promoted Posts), dem mobilen Newsfeed (Sponsored Stories) und der Suche (Sponsored Results), setzt man jetzt immer mehr auf externe Webseiten. Der Schritt war von Facebook zu erwarten und auf Grund der vielen persönlichen Profilinformationen, ist hier ein exakteres Targeting möglich, als es bei vielen anderen Ad-Netzwerken der Fall ist.
Die externen Anzeigen funktionieren aber nur unter einer Voraussetzung: Sowohl mobile Apps, als auch mobile Webseiten müssen über eine Facebook Anbindung, sprich einen Facebook Login verfügen. Der Login stellt die Verknüpfung zu Facebook dar und ermöglicht somit erst die Targeting-Optionen.
In Zeiten der App-Economy könnte das Anzeigenformat genau das sein, was von Entwicklern und Unternehmen gesucht wurde. Sämtliche Anzeigen sollen nicht auf Facebook Inhalte verweisen, sondern auf App-Stores und mobile Webseiten.
Der Plan von Facebook ist nicht nur mehr Anzeigen zu verkaufen, sondern auch die Integration von Facebook Features in Apps und mobile Webseiten zu fördern – Eingeloggter Facebook Nutzer klickt auf eine Anzeige, landet im App Store, lädt sich die Anwendung auf sein Smartphone und meldet sich hier ebenfalls mit seinem Facebook Konto an. Ergebnis ist ein zufriedener Werbekunde, ein aktiver Facebook Nutzer und weitere Informationen für weitere Anzeigen. Clever!
Der ursprüngliche Ansatz von Facebook war, Unternehmen attraktive Anzeigenprodukte zu bieten und somit die Aktivität der Nutzer auf Facebook.com zu steigern. Neue Gefällt mir Angaben, Interaktionen mit Beiträgen und App-Nutzer waren (und sind) das Ziel. Anzeigen auf externen Webseiten bieten diese Interaktionen nicht unmittelbar, aber auf Grund der immer engeren Verknüpfung von mobilen Apps und Facebook, wird auch über diesen Weg Interaktion auf der Plattform hervorgerufen.
Die Kommunikation von Facebook sieht natürlich etwas anders aus. Durch die neuen Optionen sollen Nutzer schneller und leichter an Apps kommen, die sie interessieren und relevant sind. Hoffentlich ist das auch das Ergebnis der Anzeigen.
Wenn man sich mal überlegt, was für mobile Anzeigen man zu sehen bekommt, dann könnten nahezu alle App-Anbieter von Facebook profitieren. Die Werbung ist sowieso da und um so personalisierter sie ist, um so besser ist das für den Nutzer. Unternehmen müssen aber auch entsprechend agieren.
Die neuen Anzeigenformate werden gerade in einer geschlossenen Beta-Phase mit ausgewählten Partnern getestet.
Vielleicht findet dieses Jahr auch keine f8 statt, da sich Facebook voll auf den IPO und im Nachgang auf den Ausbau der Anzeigenplattform konzentriert. Das Vorgehen ist verständlich, darf die Entwicklung der Plattform aber nicht dominieren. Die Investoren hat Facebook mit diesem Schritt aber sicher erst einmal glücklich gemacht.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.