Wahrscheinlich habt ihr schon mitbekommen, dass Facebook seine neuen Berechtigungsdialoge für Apps veröffentlicht hat. Über die Auswirkungen für Facebook Mobile hatten wir schon berichtet, die Dialoge erscheinen aber auch für Webseiten mit Facebook Login und bei Anwendungen auf Facebook.com.
Vergangenen Dezember wurden die neuen Dialoge angekündigt und seit ein paar Tagen sind sie bei nahezu allen Anwendungen aktiv. Ziel ist, den Nutzern klarer aufzuzeigen, welche Berechtigung eine App abfragt. Zusätzlich sollten die Dialoge einheitlich sein, um Verwirrungen zwischen Webseiten, mobilen Apps und Anwendung auf Facebook zu vermeiden. Der Berechtigungsdialog enthält das App Icon, den Namen der App, eine Erklärung zu öffentlichen Nutzerdaten und alle benötigten Daten.
Im Fall von Keek, einer sozialen Video App, sind es im ersten Schritt öffentliche Nutzerdaten, die Freundesliste, die EMail-Adresse und der Geburtstag. Zu den öffentlichen Daten zählen:
- Nutzername, Profilbild, Alter, Geschlecht, Sprache, Land und alle weiteren Informationen die in einem Profil öffentlich sind (Interessen, Listen, usw.)
Facebook trennt bei den Berechtigung den Read und Write Access. Gemeint ist hiermit das Auslesen von Daten und das Veröffentlichen von App Inhalten. Beide Zugriffe werden immer separiert und so kommt es bei Keek zu einem weiteren Berechtigungsdialog, der sich auf das Posten von Inhalten und Aktionen bezieht.
Wie bisher können Nutzer festlegen, wie die Sichtbarkeit dieser Meldungen aussehen soll. Jede “Extended” Permission wird in einem eigenen Dialog abgefragt. Da Keek auch gerne Zugriff auf die administrierten Seiten hätte, erscheint eine dritte Abfrage. Die drei Dialoge wirken abschreckend, machen bei Keek aber durchaus Sinn. Das Problem ist die Art und Weise bzw. die Situation in der Keek der Berechtigungen abfragt. Nutzer verstehen nicht, warum Keek Inhalte veröffentlichen möchte und welchen Sinn der Seitenzugriff hat. Diese Berechtigung müssen an der richtigen Stelle, innerhalb der App, abgefragt werden.
“Du möchtest Keek mit deiner Facebook Seite verbinden und Deine Videos dort veröffentlichen?” Jetzt verstehen die User, warum die Berechtigung benötigt wird.
Wichtig ist, dass jede Anwendung auch ohne eine “Extended Permission” funktionieren muss. Nutzer dürfen nicht dazu gezwungen werden mehrere Berechtigungen abzugeben, nur damit die Anwendung funktioniert. Leider treffen wir immer wieder auf Anwendungen die sich hieran nicht halten und Berechtigungsdialoge in Dauerschleife anzeigen.
In den neuen Dialogen werdet ihr auch keine kurzen Beschreibungen und Überschriften finden. In der vorherigen Version wurden diese beiden Elemente eingeführt. Ein Grund könnte hierfür sein, dass viele Apps die Informationen nicht angegeben haben. Speziell bei Kampagnen war das häufig der Fall.
Uns gefallen die neuen Dialoge gut. Vor allem die einheitliche Darstellung bietet Marken und Entwicklern einen Vorteil. Hinzu kommt mehr Transparenz für abgefragte Berechtigungen. Wer viele Daten abfragt, muss seine Nutzer durch viele Dialoge schicken und ob das zum Erfolg führen wird, bezweifeln wir stark.
Was haltet ihr von den neuen Dialogen?
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.