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Facebook F8 Recap Teil 1: Der neue Facebook Login mit mehr Kontrolle und Anonymität

Eine der wichtigsten Ankündigungen auf der F8 ist der neue und erweiterte Facebook Login. Man muss ganz klar sagen, dass die Änderungen für Nutzer viele Vorteile mit sich bringen und Entwickler und Unternehmen vor einige Aufgaben stellen. Nicht bezogen auf die Integration, sondern auf den Umgang und den richtigen Einsatz von App Berechtigungen.

Was hat sich beim Facebook Login geändert?

Der neue Facebook Login bietet Nutzern mehr Möglichkeiten ihre Freigaben zu kontrollieren. “People first” wurde von Mark Zuckerberg mehrfach auf der F8 betont und genau darum geht es auch beim neuen Facebook Login.

Nutzer können jetzt genau angeben, welche Berechtigungen und Informationen sie bereit stellen möchten und welche Daten nicht an die Applikation übermittelt werden sollen. Bis jetzt konnten Nutzer einzelne Berechtigungen nur über ihre Profileinstellungen anpassen und beispielsweise die Publish Permission (Beiträge werden automatisch in die Chronik der Nutzer publiziert) im Nachhinein entfernen. Beim neuen Facebook Login können Nutzer diese Anpassungen jetzt direkt durchführen. Sie können eine App installieren und sich über Facebook anmelden, im gleichen Zug aber auch den Zugriff auf die eigene Email-Adresse deaktivieren.

Häufig arbeiten Apps mit den Freunden von Nutzern. Das Erlebnis innerhalb der App soll personalisiert und Nutzer über die Aktivitäten von Freunden informiert werden. Der richtige Schritt, aber Nutzer zögern häufig und wollen ihre Freunde nicht belästigen. Sie wissen nicht wie die Meldungen aussehen und wie Freunde darauf reagieren. Mit dem neuen Facebook Login können Nutzer jetzt Apps testen und anfangs erst einmal ohne den Zugriff auf die eigene Freundesliste ausprobieren. Freunde waren bisher Bestandteil der Standard-Berechtigungen und Nutzer konnten dies nicht deaktivieren.

Für Entwickler hat das Vor- und Nachteile. Die Conversions beim Facebook Login sollten sich steigern. Mehr Flexibilität und Kontrolle bei den Nutzern, sollte zu mehr Zugriffen über den Facebook Login führen. Ein klarer Vorteil. Jetzt muss man sich aber auch immer fragen, was passiert in meiner App, wenn bestimmte Daten von den Nutzern nicht zur Verfügung gestellt werden? Es gibt verschiedene Situationen und das Nutzererlebnis darf nicht leiden, wenn beispielsweise Nutzer A seine Facebook Interessen für die App nicht frei gibt. Gleiches gilt für Nutzer B, der seine Freundesliste nicht zur Verfügung stellt.

Des Weiteren hat Facebook die Darstellung des Permission Dialoges angepasst und zeigt Nutzern jetzt klarer an, welche Freunde die veröffentlichten App-Inhalte auf Facebook sehen können. Ihr kennt das bestimmt selbst. Ihr habt eine App installiert und veröffentlicht Content auf Facebook und stellt dann fest, dass alle Beiträge öffentlich sind, oder Freunden angezeigt werden, die die Meldungen nicht sehen sollten. Das soll mit dem neuen Dialog vermieden werden.

Anonymer Facebook Login

Hierüber wurde schon viele spekuliert und Mark Zuckerberg hatte bereits Aussagen getroffen, die auf einen anonymen Facebook Login hingedeutet haben. Jetzt wurde der anonyme Facebook Login auf der F8 vorgestellt und es heißt wieder einmal: “People first.”

Am einfachsten lässt sich der Anonyme Login mit Web Browsern vergleichen, die anonymes oder privates Surfen ermöglichen. Nutzer können anonym auf Apps zugreifen und sämtliche Funktionen durchführen, ohne dabei irgendwelche Profilinformationen preiszugeben. Natürlich sind dann keine Personalisierungen möglich und es können auch keine Inhalte angezeigt und Aktionen durchgeführt werden, die Facebook Berechtigungen benötigen. Der anonyme Login soll mehr Nutzer dazu bewegen Apps einmal auszuprobieren. Es kommt immer wieder vor, dass Nutzer auf Grund der abgefragten Facebook Permissions Apps nicht installieren. Durch die anonyme Nutzung soll sich das ändern.

Nutzer können zu jederzeit zum regulären Facebook Login wechseln und dann sämtliche Möglichkeiten der App einsetzen.

Kontrolle wandert vom Entwickler hin zum Nutzer

Bis jetzt lag die Kontrolle bei den Entwicklern und Unternehmen. Welche Berechtigungen fragen wir ab und zu welchem Zeitpunkt? Nutzer konnten entweder zustimmen oder ablehnen. Jetzt hat sich das Verhältnis ein wenig geändert und Nutzer haben mehr Kontrolle. Die Berechtigungen werden immer noch vorgegeben, aber Nutzer können jetzt mehr Einfluss nehmen und entweder einzelne Informationen blockieren oder die App erst einmal anonym testen.

Der anonyme Facebook Login befindet sich in einer Beta Phase und Entwickler können sich ab sofort mit ihren Apps bewerben. Bis zum 30. April 2015 funktionieren noch die “alten” Facebook Logins. Es ist also noch etwas Zeit für die Umstellung. Zu lange solltet ihr aber nicht warten.

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