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Facebook Instant Articles – Die Vorteile für die Nutzer sind entscheidend.

Buzzfeed, die New York Times und The Atlantic haben jetzt die ersten Facebook Instant Articles veröffentlicht. Und sie machen einen wirklich guten Eindruck. Für mich gibt es aber auch wieder einen Partner, der den besten Job macht und das ist mal wieder Buzzfeed.

 

Buzzfeed führt Nutzer durch den Instant Article und bietet verschiedene Interaktionsmöglichkeiten. Bei der New York Times und The Atlantic handelt es sich um umfangreiche Artikel, die aber außer Auto-Play Videos kaum interaktive Elemente bieten. Man kann ja über Buzzfeed denken wie man möchte, sie haben aber den Konsum von Inhalten auf Facebook einfach am besten verstanden.

“Willst Du eine Bildergalerie sehen, dann Swipe nach rechts.” Ganz simpel und gleichzeitig effektiv. Menschen verbringen so mehr Zeit im Artikel und interagieren auch mit mehr Fotos und Videos. Die Schrift finde ich in den Artikeln allerdings zu klein. Und das auf einem iPhone 6Plus. Anscheinend gibt es hier noch ein Darstellungsproblem. Bei einem iPhone 6 sieht die Schrift wesentlich besser aus. Buzzfeed arbeitet mit viel weniger Text und somit auch mit anderen Schriftgrößen.

Auch die beiden Shell Anzeigen bei der New York Times wirken etwas unglücklich. Sie dienen aber als Beispiel für die Integration von Werbung in Instant Articles. Sicher ist hier noch viel Luft nach oben. Spannend wir auch das Thema Native Advertising und Instant Articles werden. Buzzfeed wäre ein Kandidat hierfür und könnte seine Native Advertising Aktivitäten auf Instant Articles ausdehnen.

Die Präsentation im News Feed ist wie ich finde sehr gelungen. Klar setzt Facebook hier wieder auf Auto-Play (es bewegt sich etwas, also gucke ich hin), kombiniert dies bei Instant Articles aber auch noch mit Elementen der Linkvorschau. Instant Articles haben eine Headline und einen Beschreibungstext. Ein Share ist somit eine Kombination aus Video und Link Post. Innerhalb der Artikel verfügen alle einzelnen Bilder und Videos über die bekannten Interaktionsmöglichkeiten. Anstatt nur für einen Link einen Like zu vergeben, können innerhalb eines Instant Articles mehrere Likes und Kommentare ausgelöst werden. Auch Autorenprofile werden in Instant Articles integriert und verfügen über die “Abonnieren Funktion”.

Wofür ich Facebook sehr dankbar bin, sind die Share-Funktion. Neben Shares für Facebook (News Feed & Messenger) gibt es auch Optionen für Twitter und Pinterest.

Und was ist mit den Ladezeiten? Es gibt keine. Die Instant Articles laden extrem schnell und sämtliche Videoinhalte starten flüssig. Die ersten Beispiele machen Lust auf mehr. Das einzige Manko ist für mich die Schriftgröße bei längeren Artikeln. Optisch können sich die Artikel aber eindeutig sehen lassen.

Warum muss erst Facebook die Dinge in die Hand nehmen?

Es ist schon merkwürdig, dass erst Facebook kommen muss, um Content in solch einer Form zu präsentieren. Die gleichen Inhalte auf den mobilen Webseiten kommen nicht an Instant Articles heran. Gleiches gilt für die offiziellen mobile Apps. Die Ladezeiten sind besser, aber die Optik ist auch hier häufig nicht so gut und vor allem interaktiv, wie es bei Instant Articles der Fall ist. Bei der Integration von mehreren Fotos und Videos zeigt Facebook, wie Multimedia-Inhalte mobil aufbereitet werden können und das ohne Ladezeiten.

Welche Auswirkungen Ladezeiten bei mobilen Webseiten haben, hat OM Malik kürzlich in seinem Blog veröffentlicht. 57 % der untersuchten Seiten laden Artikel innerhalb von 8 Sekunden. 12 % benötigen über 20 Sekunden und das hat enorme Auswirkungen auf die Abbruchquote. Facebook löst das Problem und nicht die Medienunternehmen.

Vorteile liegen aber nicht nur in der Darstellung und den (nicht vorhandenen) Ladezeiten, sondern auch in den Verlinkungen. Mit App Links bietet Facebook seit der F8 letzten Jahres die Möglichkeit, Inhalte aus mobile Apps direkt zu verlinken. Sprich wenn Menschen die mobile App installiert haben, werden sie nicht auf mobile Webseiten weitergeleitet, sondern landen direkt in der mobile App. Die Möglichkeit besteht, doch sie wird nur selten genutzt und nach wie vor werden App Nutzer auf mobile Webseiten geleitet. Der Login funktioniert nicht, beziehungsweise muss erneut durchgeführt werden, die Darstellung ist nicht optimal und die Ladezeiten verlängern sich. Instant Articles lösen diese Probleme.

Ich finde es doch schon sehr merkwürdig, wie sich über Instant Articles geäußert wird. Auf einmal geht es vielen um die Zukunft und das Wohl der Medienunternehmen. Unternehmen die sonst pausenlos in der Kritik stehen. Wir müssen aber auch unsere Unternehmens- und Beraterbrille absetzen und uns in die Rolle der Nutzer hineinversetzen. Niemanden interessiert es, wo ein Artikel veröffentlicht wird. Die Menschen interessiert der Inhalt, die Darstellung und wie schnell sich eine Seite aufbaut. Aussagen wie “Facebook geht es nur um Werbeeinnahmen” und “Medienunternehmen sind immer abhängiger von Facebook” haben für Nutzer keine Bedeutung. Die Seite lädt schneller und sieht besser aus…perfekt! Der Rest ist Nutzern vollkommen egal.

Wer Facebook für iOS hat, kann sich die Beispiele auf den Facebook Seiten von Buzzfeed und der New York Times ja mal ansehen. Nach dem kommenden Update für Facebook für Android, sollen Instant Articles auch für Android funktionieren.

Anstatt die Vorteile von Instant Articles zu sehen und das Feature mal aus der Nutzersicht zu betrachten, geht es mal wieder um das böse Facebook. Einen sehr schönen Beitrag zum Thema Facebook/Social Media und Journalismus hat Wolfgang Blau veröffentlicht. Lesen!

 

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