Mit der Kampagne Giro sucht Hero hatte die Sparkasse für viel Aufmerksamkeit gesorgt. Auch auf Facebook. Aktuell kommt die Seite auf über 164.000 Fans und wurde bis zum August 2012 regelmäßig betreut. Und dann?
Dann wurden Nutzer mit einem Beitrag drauf hingewiesen, dass es ab sofort “ruhiger” wird und man solle sich doch mit der Seite Sparkassen-Lounge (158.000 Gefällt mir Angaben) verbinden. Seit dem Post wurden vereinzelt noch Beiträge abgesetzt. Zwei weitere um Nutzer auf die Sparkassen-Lounge aufmerksam zu machen und zwei Beiträge im April zum Sparkassentag.
Giro sucht Hero ist ein gutes Beispiel für eine Kampagnenseite, mit der ein Unternehmen nichts mehr anzufangen weiß. Die Kampagne ist vorbei und somit wird die Seite auch nicht mehr betreut. 164.000 Fans wurden aber in wenigen Monaten aufgebaut und die Kampagne kam auch bei jüngeren Nutzern, bei der Sparkasse nicht zwingend selbstverständlich, gut an. Dann wurde auf eine andere Facebook Präsenz verwiesen, die sogar weniger Fans hatte. Reichweite ist nicht alles, aber warum nutzt die Sparkasse die Giro sucht Hero Seite nicht regelmäßiger.
Das Problem entstand bereits mit dem erstellen der Seite. Zu diesem Zeitpunk gab es bereits die Sparkassen-Lounge, man hat sich aber bewusst für eine zusätzliche Kampagnenseite entschieden. Gründe sind hierfür meistens, dass die Kampagne nicht die Zentralseite dominieren soll, oder das Kunden genau unterscheiden können, an welche Stelle sie sich mit Fragen wenden können. Aus diesem Grund setzt beispielsweise die Deutsche Bahn auf zwei Facebook Seiten. Eine Seite für Support und eine weitere Seite für unternehmensbezogene Informationen.
Zu Hochzeiten der Kampagne kamen die Beiträge auf Giro sucht Hero auf hunderte von Gefällt mir Klicks und Kommentaren. Die Beiträge aus April 2013 kommen auf elf und dreizehn Likes. Die komplette Reichweite und Nutzerinteraktion ist verpufft und wenn weiterhin jeden Monat zwei Beiträge veröffentlicht werden, wird sich an der Situation nichts ändern. Die Sparkasse hat viel Zeit und sicher auch einiges an Budget in die Facebook Seite investiert, ohne nach Ablauf der Kampagne etwas davon zu haben.
Die Kampagne hätte sicher auch der Sparkassen-Lounge Seite gut getan. Auch wenn die Kampagne über mehrere Wochen im Vordergrund gestanden hätte. Jetzt hat die Sparkasse zwei Seiten und weder die eine, noch die andere profitiert im Nachhinein von der Kampagne.
Wer eine extra Kampagnenseite auf Facebook erstellt sollte sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, was nach Ablauf der Aktion passiert. Nach mehreren Monaten Nutzer wieder zu reaktivieren wird schwer und hierbei muss großer Aufwand betrieben werden. In bestimmten Situationen sollten Marken auch in Erwägung ziehen, beide Seite zu fusionieren. Nutzer würden hierüber eine Benachrichtigung erhalten und können entscheiden, ob sie weiter mit der Seite verbunden sein möchten, oder nicht.
Beides ist im Fall von Giro sucht Hero nicht passiert und so präsentiert eine der größeren deutschen Facebook Seiten einsam und verlassen.
Die Sparkassen-Lounge wird regelmäßig betreut und es werden auch diverse Kampagnen durchgeführt.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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