Ab sofort müssen sich Marken und vor allem Community-Manager mit zwei neuen bzw. erweiterten Funktionen für Status Updates beschäftigen. Das interessante hieran ist, dass die Features in zwei vollkommen unterschiedliche Richtungen gehen.
Auf der einen Seite steht das gezielte Targeting für Beiträge, mit dem Nutzergruppen exakt angesprochen werden können und auf der anderen Seite Promoted Posts, mit denen nun auch Freunden von Fans im Newsfeed erreichbar sind.
Zielgruppentargeting für Status Updates:
Als wir vor ziemlich genau einem Monat von dem Feature gehört haben, waren wir begeistert. Endlich haben Community-Manager die Option Content auf spezielle Nutzergruppen abzustimmen und können Fans je nach Alter, Geschlecht oder Beziehungsstatus gezielt ansprechen. Welche Targeting Option es genau gibt, könnt ihr hier nochmals nachlesen: Ende des Massenmarketings auf Facebook – Seiten erhalten erweiterte Targeting-Optionen
Entscheidend hierbei wird sein, wie und ob die Content-Strategie an die neuen Möglichkeiten angepasst wird. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig und zukünftig wird es (so hoffen wir) eine übergeordnete Strategie, sowie feiner definierte Unterstrategien geben, die jeder Nutzergruppe einen individuellen Mehrwert bieten. Das bedeutet nicht, dass jeder Beitrag mit den Targeting-Optionen versehen werden muss, wenn sich die Möglichkeit bietet, sollten Community-Manager hiervon Gebrauch machen und sich nicht von der niedrigeren Reichweite beeinflussen lassen. Häufig ist es effektiver eine kleinere Zielgruppe exakt anzusprechen, als mit allgemeinen Beiträgen zu versuchen, möglichst viele Nutzer auf einmal zu erreichen.
Es wird spannend zu beobachten sein, wie Unternehmen die Targeting-Optionen einsetzen werden. Männliche Adidas Fans müssten also keine Beiträge mehr für die neuen Damen-Modelle zusehen bekommen und umgekehrt natürlich auch.
Die erweiterten Targeting-Optionen bei Promoted Posts gehen genau in die andere Richtung.
Promoted Posts für Freunde von Fans:
Würden wir 810,00 € in einen Promoted Posts investieren, käme der Beitrag auf eine geschätzte Reichweite von 255.000 Facebook Nutzern. Großartig werden viele auf den ersten Blick denken, aber ist die stark vergrößerte Reichweite immer effektiv?
Promoted Posts sollten nicht zum Alltag einer Facebook Seite gehören, sondern dafür dienen, besonders wichtige Beiträge und Aktionen punktuell zu bewerben. Facebook funktioniert eben anders, als klassische Online-Werbung und eine hohe Reichweite ist nicht zwingend entscheidend für den Erfolg eines Status Updates. Sicher wird die Interaktionsrate steigen, doch steigt sie auch qualitativ? Marken sollten hier eher behutsam vorgehen, um negative Reaktionen zu vermeiden. Es darf nicht vergessen werden, dass der Post im Newsfeed, also im Herzen von Facebook, angezeigt wird. Nur weil ich mit einer Person auf Facebook befreundet bin, möchte ich nicht Beiträge von beispielsweise Beauty-Marken in meinem Feed sehen. Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich Nutzer fragen warum sie den Beitrag sehen und evtl. davon genervt sind, ist mindestens genauso hoch, wie für eine mögliche Interaktion.
Mittels Promoted Posts kann der EdgeRank bei Fans wieder gesteigert werden, ob sie auch für einen qualitativen Reichweitenaufbau geeignet sind, wird sich zeigen. Wünschenswert wäre, wenn Promoted Posts ebenfalls über Targeting-Optionen verfügen würden.
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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.