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Gastbeitrag: Mobile Apps und die Erfolge des Influencer Marketing

Gastbeitrag Pablo Penny von Phiture

Im kompetitiven und teilweise gesättigten Markt für mobile Apps wird zunehmend nach Methoden gesucht, um effektive App-Marketing Kampagnen durchzuführen. Obwohl Facebook Kampagnen sehr effektiv sein können, sind sie auch verhältnismäßig teuer. Aktuelle Schätzungen gehen von einem durchschnittlichen Cost per Install (CPI) von 3,18 $ in Deutschland aus, wobei die Kosten je nach Industrie stark variieren.

Influencer-Marketing Kampagnen, die zum Beispiel auf Instagram oder YouTube durchgeführt werden, haben hingegen einige der niedrigsten Kosten auf dem Markt und können eine hohe Zahl von App-Installationen von hoher Qualität ermöglichen.

Kosten und Nutzen von Influencer App-Marketing Kampagnen

Mit einem Influencer von 500.000 Followern auf Instagram kommt man auf einen ungefähren Kontaktpreis von € 2.500. Also € 5 pro Tausend Followern. Ein Video auf YouTube mit 200.000 Views kostet ungefähr € 8.000 und somit € 40 pro Tausend Views. Dies ist selbstverständlich abhängig von der Bekanntheit der Influencer. Wobei bekannte Influencer durchaus hohe Kosten für Kampagnen verursachen können. Besonders interessant für Unternehmen ist daher die Zusammenarbeit mit vielen, weniger kostenintensiven Micro-Influencern. Diese haben zwar eine geringere Reichweite und verursachen höhere operative Kosten, gleichen dies allerdings gleichzeitig durch hohes Engagement aus. Micro-Influencer sind auf spezifische Zielgruppen fokussiert, zu denen sie eine enge Bindung haben und können somit hohe Erträge für Unternehmen ermöglichen.

App-Kampagnen, die mit Influencer-Marketing durchgeführt werden, zielen häufig auf jüngere Altersgruppen, die eine hohe Bindung zu bestimmten Influencern aufweisen. Dies ist sehr bedeutend für Apps, da nicht nur die Conversion und somit der Download der App wichtig sind, sondern die Retention, die angibt, wie oft der User zu der App zurückkehrt genauso. Gerade was die Retention angeht, sind Influencer Marketing Kampagnen oft erfolgreicher als konventionelle Kampagnen.

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Ein Beispiel für eine auf YouTube durchgeführte Influencer-Marketing Kampagne ist die Fashion-App “Snupps”. In dem Video erklärt die Influencerin die Funktionen der App. Sie zeigt ihr eigenes Profil und nennt auch ihren Benutzernamen. Während sie erzählt, wie sie Snupps nutzt, werden die Funktionen auf einer iPhone-Darstellung im Video dargestellt. Ein Link in der Videobeschreibung führt direkt zu ihrem Snupps-Profil. Hier kann man sich natürlich ein Konto erstellen und findet die Links zum App-Store oder Google Play Store. Ein solches Video, welches sich an ein junges, tech-affines und App-interessiertes Publikum richtet, kann daher in signifikanten zusätzlichen Downloadraten und hohem Engagement resultieren.

Koordination zwischen App und Influencer-Marketing

Ein Großteil der App-Kampagnen, die zum Beispiel auf Instagram oder YouTube durchgeführt werden, enden jedoch mit der Empfehlung die App zu downloaden und zu nutzen. Dabei wird außer Acht gelassen, dass potenzielle Nutzer vor dem Benutzen der App zuerst die Downloadseite im App-Store besuchen, wo sie den Download betätigen (Conversion). Die Optimierung der Download-Seite in dem App-Store ist wichtig, da jeder am Download interessierter Nutzer diese Seite zuerst sieht. App-Kampagnen die Influencer Marketing verwenden, sollten sich dies zu Nutzen machen, indem sie in dem Banner des App-Eintrags oder in den Screenshots Abbildungen ihrer Influencer verwenden und die Darstellung ihrer Kampagne anpassen (z. B. der Snupps App-Store Eintrag). Der zusätzliche Vorteil liegt darin, dass eines der übergeordneten Ziele eines Influencers ist, die eigene Reichweite zu erhöhen. Besucher der App Seite, die über andere Kanäle auf die App gestoßen sind, werden somit auch auf den Influencer aufmerksam.

Ein regelmäßiges Nutzen der App (Retention) ist zentral für den Erfolg einer Influencer-Marketing App-Kampagne. Insbesondere, da etwa 80 % der App-Nutzer innerhalb von 90 Tagen aufhören eine App zu nutzen. Was die wichtige Retention der jeweiligen App-Nutzer anbelangt, sollte in der App weiter durch Influencer-Marketing mit den Nutzern interagiert werden. Um die Nutzer dazu zu bewegen, die App häufig zu nutzen, sollten App-Anbieter und Influencer zusammenarbeiten. Beispielsweise indem spezielle Features von den Influencern beworben werden oder Influencer durch Push Benachrichtigungen mit Usern interagieren. Ansätze, welche Influencer dazu bewegen besonders leidenschaftlich über die App zu berichten, da sie direkt involviert sind, können besonders erfolgreich sein. Dies verhilft zu App-Downloads von hoher Qualität, da zusätzliches Interesse der Nutzer an der App besteht und somit eine hohe Kundenbindung generiert wird.

Strategischer Ansatz für Influencer-Marketing

Ein strategischer Ansatz, beginnend mit der Entscheidung, ob die App von Influencer-Marketing profitieren kann, ist für den Erfolg essentiell. Dies ist beispielsweise abhängig von der Altersgruppe oder ob die App für die Influencer selbst unterhaltsam genug ist. Relevante Influencer müssen identifiziert werden. Gleiches gilt für eine über einen definierten Zeitraum verlaufende Interaktion. Relevante Inhalte können durch verschiedene Ansätze des mobilen Marketing von Influencern an Nutzer vermittelt werden. Wobei man sich die enge Bindung von Influencern zu ihren Followern zunutze macht. Kontinuierliche Interaktion kann in treuen und zusätzlichen Nutzern resultieren. Eine erfolgreiche mit Influencern durchgeführte App-Marketing Kampagne sollte daher mit einer Empfehlung der App beginnen, allerdings auch im App-Eintrag und eventuell in der eigentlichen App weitergeführt werden. Natürlich sollte der Erfolg der Influencer-Marketing-Kampagnen gemessen werden. Beispielsweise durch Links in den Beschreibungen auf YouTube oder Instagram oder durch das Messen erhöhter Download-Zahlen in den App Stores.


Autor Pablo Penny:
Pablo Penny berät Unternehmen und Start-Ups zu Mobile Marketing und ASO bei der Berliner Mobile Growth Beratung Phiture. Ihr könnt ihm auf Twitter oder Medium folgen.

 

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