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Linkedin Algorithmus: Weniger Reichweite für Engagement-Baiting & Umfragen

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Foto von Anton auf Unsplash

Der LinkedIn Algorithmus wird angepasst und geht gegen Engagement-Baiting und Umfragen-Spam vor.

Der LinkedIn Feed hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren verändert und das nicht immer zum Guten. Über eine Anpassung des LinkedIn Algorithmus soll der Feed jetzt aber wieder stärker auf relevante Inhalte ausgerichtet sein.

Was bedeutet das? Die Anpassung im Algorithmus wurde im LinkedIn Blog vorgestellt und es geht um relevante Inhalte, aber auch die Produktivität im Feed an sich.

LinkedIn Engagement-Baiting wird im Feed abgestraft

Die Ankündigung liest sich wie ein Artikel aus dem Facebook Newsroom von vor fünf Jahren. Kein Wunder, denn LinkedIn durchläuft eine ähnliche Entwicklung wie Facebook. Tipps und Hacks für mehr Reichweite im Feed sind ein Dauerthema. Anhand von diversen Taktiken wird gezeigt, wie man angeblich mit Umfragen, oder CTAs für Reactions und Kommentaren die Reichweite auf LinkedIn steigern kann.

Nur gefallen einem Großteil der LinkedIn Nutzer*innen solche Taktiken nicht. Deshalb wird der LinkedIn Algorithmus Beiträge abstrafen, die auf sogenanntes Engagement-Baiting setzen. Heißt, wer in seinen Posts um Likes, andere Reactions und Kommentare bettelt, wird nun weniger Reichweite erhalten. Reaction-Votings sind ein Klassiker. Zum Beispiel „Was bevorzugt ihr? Herz für Homeoffice; Like für Office; Klatschen für eine Kombination.“

LinkedIn schreibt hierzu:

„We’ve seen a number of posts that expressly ask or encourage the community to engage with content via likes or reactions – posted with the exclusive intent of boosting reach on the platform. We’ve heard this type of content can be misleading and frustrating for some of you. We won’t be promoting this type of content and we encourage everyone in the community to focus on delivering reliable, credible and authentic content.“

Es sind die identischen Argumente wie damals bei Facebook. Jetzt kann man nur hoffen, dass LinkedIn hier auch konsequent in der Umsetzung ist. Bei Facebook war dies nur bedingt der Fall.

Weniger und relevantere Umfragen im LinkedIn Feed

LinkedIn Umfragen gehen in eine ähnliche Richtung wie Engagement-Baiting. Speziell zum Umfragen-Hype gab es eine Fülle von nichtssagenden und belanglosen Umfragen im Feed. Auch hier der Grund: „Mach eine Umfrage, dann erhälst du richtig viel Reichweite.“

Es ist wie immer. Wird ein Format inflationär genutzt und es fehlt die inhaltliche Relevanz, dann stört es Nutzer*innen. LinkedIn Umfragen sind ein perfektes Beispiel hierfür. Der LinkedIn Algorithmus wird die Anzahl von Umfragen in den Feeds reduzieren.

Konkret bedeutet dies, es wird weniger Umfragen von Personen, denen man nicht folgt, als Empfehlung geben. Die Reichweite sinkt. Gleichzeitig liegt der Fokus auf Umfragen aus dem eigenen Netzwerk. Hier ist es dann entscheidend, wie euer Netzwerken die Funktion nutzt. Ein Nebeneffekt ist, dass ihr nun gut Leute aus eurem Netzwerk entfernen könnt, die Umfragen als Engagement-Baiting nutzen.

Zielgerichtete Content-Empfehlungen

Neben den beiden konkreten Beispielen setzt LinkedIn allgemein auf relevantere Empfehlungen. So wird es weniger Beiträge im Feed geben, die auf Reaktionen wie Kommentaren basieren. Beispielsweise bei Posts zu einem neuen Job. Ist die Person nicht für euer Netzwerk relevant, dann werdet ihr diesen Post nicht mehr sehen, auch wenn einer eurer Kontakte kommentiert hat.

Gleichzeitig kündigt LinkedIn an, dass Content-Empfehlungen von Creator*innen und/oder Expert*innen öfter empfohlen werden. Diese Empfehlung basiert aber auf einer inhaltlichen Relevanz und nicht auf Interaktionen.

Alle Ankündigungen sind zu begrüßen. Engagement-Baiting hat noch in keinem Netzwerk die inhaltliche Qualität gesteigert. Gleiches gilt für belanglose Umfragen und Content-Empfehlungen, zu denen man keinen Bezug hat.

Wie strikt LinkedIn hier agiert, muss sich aber erst noch zeigen. Dennoch, ein Fokus auf eine strategische und inhaltliche Relevanz, ist in jedem Fall besser als irgendwelche Taktiken für mehr Reichweite.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.