Eine LinkedIn Unternehmensseite und die hier veröffentlichten Inhalte stehen in einem hohen Wettbewerb. Wie Follower für LinkedIn Unternehmensseiten aufgebaut werden, hängt dabei von den veröffentlichten Inhalten, von der Integration von Mitarbeiter:Innen und von der Paid-Strategie ab. Mit welchen Ansätzen der Followeraufbau für LinkedIn Unternehmensseiten am besten gelingt, hat das LinkedIn Marketing Lab nun erklärt und wir haben das alles einmal für euch eingeordnet.
LinkedIn Unternehmensseiten vs. Corporate Influencer, Creator und Brand Ambassadors
Wer sich Personal Branding auf die Fahne schreibt, teilt gerne Aussagen wie: „Bill Gates hat mehr Follower auf LinkedIn als Microsoft. Elon Musk mehr als Tesla…“.
Das ist korrekt, hindert Microsoft aber natürlich nicht daran, eine LinkedIn Unternehmensseite zu pflegen, beziehungsweise ist sie für Microsoft essenziell. Dazu muss man auch anmerken, dass natürlich nicht viele Unternehmen in der Situation von Microsoft sind und einen aktiven Bill Gates auf LinkedIn haben. Es ist viel mehr die Ausnahme als die Regel.
Nichtsdestotrotz stehen Personen in sozialen Netzwerken oftmals im Vordergrund und das ist nicht nur auf LinkedIn der Fall. Auf Instagram und Twitter sehen wir die gleiche Entwicklung. Hinzu kommt der Trend, dass beispielsweise auch bei Sportmannschaften die einzelnen Sportler:Innen immer mehr in den Fokus rücken. So ist Cristiano Ronaldo der Bill Gates von Juventus Turin.
Was hierbei wichtig zu verstehen ist, Unternehmen und Marken sind keine Creator. Genauso wie Corporate Influencer keine Kommunikationsmaschinen von Unternehmen sind. Die Kombination aus einer eigenen LinkedIn Unternehmensseite, welche beispielsweise für LinkedIn Anzeigen eine Grundvoraussetzung ist, sowie Corporate Influencer:Innen ist eine ideale Kombination, von der alle Beteiligten profitieren.
Ein Synergieeffekt tritt allerdings nur dann in Kraft, wenn Unternehmen auf LinkedIn die Basics verstehen, aktiv sind und aus dieser Aktivität heraus sich verbessern.
Aus diesem Grund geht das LinkeIn Marketing Lab auch primär auf die Basics ein. Schaut man sich die Basics jedoch im Detail an, wird schnell erkennbar, wie schwer sich viele Unternehmen mit eben diesen Basics tun.
Kommunikation der LinkedIn Unternehmensseite
Oft hat sich der Fokus der Social Media Kommunikation, speziell bei B2B-Unternehmen, auf LinkedIn verlagert. Schaut man sich dann aber die Webseite an, gibt es dort noch einen Link zum inaktiven Twitter Account, aber keine Nennung der LinkedIn Unternehmensseite. In Mail-Signaturen geht das Spiel weiter.
Verfügt ein Unternehmen über ein Corporate Influencer Programm, stellt sich oftmals die Frage, was wird kommuniziert? Die „persönlichen“ LinkedIn Accounts, oder die offizielle Unternehmensseite? Oftmals ist die beste Lösung aber kein „entweder oder“, sondern die Kommunikation von beiden Präsenzen.
Dies hängt davon ab, worauf gerade der Fokus liegt und was die Ziele der jeweiligen Absender:Innen sind. Bei der Webseite stellt sich diese Frage in der Regel nicht und ein Hinweis zur LinkedIn Unternehmensseite ist Pflicht.
Gibt es einen Blog, auf dem beispielsweise auch Mitarbeiter:Innen Artikel verfassen, dann gehört in das Autor:Innen-Profil auch das persönliche LinkedIn Profil. So schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.
Viel mehr Basic geht eigentlich nicht. Dennoch treten diese Fälle auf. Zusätzlich wird vergessen, dass eine LinkedIn Präsenz nicht nur nach außen an bestehende und potenzielle Kunden:Innen kommuniziert werden muss, sondern auch an die eigene Belegschaft. Das ist extrem wichtig, den hiervon profitieren auch die Corporate Influencer, welche stark von externen, aber eben auch internen Netzwerkeffekten profitieren.
Kommunikation auf der LinkedIn Unternehmensseite
Mit der Kommunikation der Seite an sich ist es natürlich nicht getan. LinkedIn greift das Thema Thought Leadership auf, was ebenfalls oft mit Personal Branding in Verbindung gesetzt wird.
Laut LinkedIn empfinden jedoch nur 17 % die veröffentlichten Inhalte auf Unternehmensseite als „sehr gut“ oder „exzellent“. Dieses Ergebnis können wir sicher auch auf andere soziale Netzwerke übertragen. Bei LinkedIn herrscht jedoch der Sonderfall, dass viele Fehler, die bereits auf Facebook und Co. begangen wurden, einfach wiederholt werden.
Auch wenn LinkedIn ein Business-Netzwerk ist, kommuniziert man als Unternehmen und Marke mit Menschen. Wie bei allen anderen sozialen Netzwerken gilt auch auf LinkedIn: die Unternehmensseite ist keine Werbeschleuder. Sie ist auch kein Video-Archiv und auch nicht das Pendant zum Bereich „Presse“ auf der eigenen Webseite.
Aus diesem Grund ist die Übertragung der eigenen Content Strategie (die es hoffentlich gibt) auf LinkedIn so wichtig. Durch die enge Anbindung zu den eigenen Mitarbeit:Innen und Corporate Influencern bieten sich auf LinkedIn sogar noch viele zusätzliche Möglichkeiten, über die ein Instagram beispielsweise nicht funktioniert.
Neben der Definition der Content Strategie ist der richtige Content-Mix auf LinkedIn entscheidend. Denn je besser die eigenen Inhalte sind, je aktiver ein Unternehmen ist, umso mehr Follower wird die LinkedIn Unternehmensseite für sich gewinnen. Diesen Followern muss man nicht nur Inhalte bieten, sondern die Inhalte in unterschiedlichen Formaten präsentieren. Je vielfältiger die eingesetzten Formate sind, umso schneller wird man erkennen, welche Kombination aus Inhalt und Format bei den eigenen Followern am besten funktioniert. Wer nichts ausprobiert, wird diese Ergebnisse nie bekommen.
Interaktionen mit LinkedIn Inhalten zum eigenen Unternehmen
Wieder so ein Fehler, der auf Facebook oftmals schon ausgemerzt wurde, jetzt aber auf LinkedIn wieder zum Leben erweckt wird. LinkedIn ist ein soziales Netzwerk und es geht um Dialog und Community Management.
Es geht um Interaktionen mit Inhalten zum eigenen Unternehmen, zu relevanten Themen für das eigene Unternehmen und um Reaktionen auf Kommentare bei eigens veröffentlichten Inhalten.
Wer über ein Corporate Influencer Programm, oder über aktive Mitarbeiter:Innen, verfügt, befindet sich in einer Glückssituation. Nicht das Mitarbeiter:Innen zusätzlich Community Management spielen müssen, es bieten sich aber viele Ansätze, bei denen das eigene CM, Mitarbeit:Innen und Influencer in den Dialog einsteigen können.
Hiervon wird die Unternehmensseite profitieren und ja, über Community Management werden organisch Follower gewonnen.
Bestehende LinkedIn Follower analysieren
Wird die eigene Seite kommuniziert, Inhalte veröffentlicht und beworben, werden neue Follower generiert. Doch sind es die richtigen Follower? Wie setzen sie sich zusammen und welche Inhalte und Anzeigen führen zum stärksten Follower-Wachstum?
Ein Blick in die LinkedIn Statistiken kann hier einen Einblick liefern. Dieser Einblick ist aber nicht einmalig und sollte regelmäßig durchgeführt werden. Gibt es Veränderungen, die eventuell in die falsche Richtung gehen, dann sind wahrscheinlich die definierte Anzeigen-Zielgruppe, oder die veröffentlichten Inhalte dafür verantwortlich.
Unternehmen definieren oftmals Strategien, die für ein Jahr oder länger Gültigkeit haben. Oder Gültigkeit haben sollen. Stellt man fest, dass Inhalte zwar zu neuen Followern führen, diese aber nicht in der Zielgruppe liegen, muss die Content Strategie angepasst werden und das nicht erst in zwölf Monaten, wenn wieder Strategie-Zeit im Unternehmen ist.
Mehr Follower und Interaktionen auf LinkedIn durch Aktivierung der eigenen Mitarbeiter:Innen
LinkedIn bringt es auf den Punkt: „When it comes to growing your brand on LinkedIn, your employees are among your biggest assets.“
Einmal wenn es darum geht, Mitarbeiter:Innen erstmal auf die Unternehmensseite an sich aufmerksam zu machen, aber speziell, wenn es um die Einbindung in die eigenen Inhalte, beziehungsweise Distribution von Mitarbeit-Inhalten geht.
So können nicht nur Corporate Influencer von Unternehmen teilen, sondern auch umgekehrt. Teilt die besten (gemessen anhand eurer Ziele) und informativsten Inhalte von Mitarbeiter:Innen, informiert sie aber auch über besonders relevante Unternehmensinhalte.
Wo wir wieder bei der Funktionsweise von sozialen Netzwerken an sich wären. Persönliche Elemente werten nicht nur die eigenen Inhalte auf, beispielsweise durch Erwähnungen, sie führen auch zu einem Wachstum der eigenen LinkedIn Follower.
Wer die genannten Punkte berücksichtigt, wird ein Followerwachstum für die eigene LinkedIn Unternehmensseite generieren. Die Erwartungshaltung spielt dabei aber auch eine Rolle. Wachstum ist relativ und je nach Unternehmen, der eigenen Content Strategie und Aktivität der eigenen Mitarbeiter:Innen fällt dieses Wachstum natürlich sehr unterschiedlich aus. Ein Vergleich mit Microsoft macht dabei in den meisten Fällen genauso wenig Sinn, wie ein Vergleich mit Bill Gates, wenn es um das persönliche LinkedIn Profil geht. 😉
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.