Website-IconFUTUREBIZ

Mobile Nutzung – Chancen und Risiken für Facebook

Im Rahmen des bevorstehenden Börsenganges von Facebook, wurde viel über die mobile Nutzung gesprochen. In den USA wurde nun ein weiterer Meilenstein zu diesem Thema erreicht. Laut comScore haben US-Nutzer, im März 2012,Facebook länger (441 Minuten) mobil verwendet, als über ihren stationären Computer (391 Minuten).

Bildquelle

Auf der einen Seite bedeutet dies eine äußerst positive Entwicklung von Facebook Mobile, auf der anderen Seite aber auch eine Gefahr für das Geschäftsmodell – Anzeigen.

Facebook wurde häufig für seine fehlende Monetarisierungs-Strategie bei den mobilen Apps kritisiert. Zwar erscheinen nun Gesponserte Meldungen und Premium Ads (nach wie vor eine Testphase) im mobilen Feed, aber die Menge und die Frequenz, liegt noch sehr deutlich hinter Facebook.com zurück.

Sprich, je mehr Nutzer Facebook nur noch mobil verwenden, um so weniger Aufmerksamkeit erhalten Anzeigen auf Facebook.com. Eine nicht zu unterschätzende Entwicklung. Mobile bietet enormes Potenzial für Facebook, aber eine von Werbung überladene App (wie Angry Birds) würde viele Nutzer abschrecken. Facebook kann in den aktuellen Versionen nur den Feed verwenden. Die mobile Darstellung der Facebook Seiten, Veranstaltungen, oder auch Fotos, sind für mobile Werbung nicht geeignet.

Die User Experience der mobilen Nutzung wird immer besser werden. Doch Facebook muss auch die Werbeerlöse im Hinterkopf behalten. Ein Zwiespalt.

Bildquelle

In Deutschland kann man eine ähnliche Entwicklung beobachten. Aktuell gibt es in Deutschland 23,5 Mio. Facebook Nutzer. Hiervon verwenden 12,5 Mio. Facebook auch (oder ausschließlich) mobil. Das sind ca. 53 %!!!

Nicht nur mobile Anzeigen sind aktuell noch ein Problem, sondern auch die Darstellung von Facebook Seiten. Auf der fmc wurde die Chronik für Seiten noch für dieses Jahr in den mobilen Apps angekündigt. Ein längst überfälliger Schritt, der aber nur ein Teil der Probleme löst. Für Unternehmen ist Facebook Mobile alles andere als optimal. Die Darstellung von Apps wird nicht unterstützt. Somit führt jeder Beitrag, der eine Kampagne bewirbt, ins mobile Nirvana. Sicher kann man die Apps über (einen kleinen Umweg) mobile Browser aufrufen, doch ein Großteil der Nutzer können mobil nicht an Aktionen teilnehmen.

Es gibt sicherlich schlechtere Ausgangssituationen, als 488 Mio. mobile Nutzer und mit der Technologie von Instagram und Glancee sieht die Zukunft sehr gut aus. Facebook muss aber immer die Monetarisierung im Hinterkopf behalten. Die Einnahmen, die Facebook durch mobile Ads generiert, werden ansteigen. Doch was passiert, wenn parallel die Einnahmen für stationäre Anzeigen anfangen zu sinken? Momentan ist das noch nicht der Fall, Facebook sollte und ist sich dieser Problematik bewusst und wir dürfen mit weiteren Anzeigenformaten und überarbeiteten Apps rechnen. Die Zukunft ist mobil und für Facebook ganz besonders.

Die mobile Version verlassen