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Mobile Werbestrategie von Facebook nimmt Form an

So langsam aber sicher lässt sich erkennen, in welche Richtung die mobile Anzeigen-Strategie von Facebook gehen wird.

Gesponserte Meldungen erscheinen ja nun schon seit einiger Zeit im mobilen Newsfeed und sind sogar explizit hierfür buchbar. Des weiteren haben wir schon einmal über personalisierter und ortsbasierte Anzeigen spekuliert, die es in Zukunft geben könnte.

Nun sind weitere Informationen aufgetaucht, die besagen, dass Facebook plant, Anzeigen anhand der App-Nutzung auszugeben (keine Tabs, oder Kampagnen-Apps). Auf Grund dieser Informationen kann Facebook eine weitere mobile Targeting-Option anbieten und mehr Anzeigenkunden ansprechen. Die Anzeigen sollen aber nur für andere Apps dienen.

Das Geschäftsmodell dahinter ist klar und lukrativ. In der sogenannten App-Economy spielen Smartphones und eben mobile Apps eine immer wichtigere Rolle. Mit der Möglichkeit, Facebook-Funktionen in mobile Apps zu integrieren (Log-In, Personalisierung), hat Facebook Zugriff auf damit verbundene Informationen. Welcher Nutzer verwendet eine App? Theoretisch könnte es sogar noch einen Schritt weitergehen und Facebook könnte überprüfen, was Nutzer mit ihren mobilen App alles so anstellen.

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So wäre ein zusätzliches Targeting basierend auf Instagram, oder Pinterest Aktivitäten möglich. Mit dem mobilen Gefällt mir Feature sammelt Facebook wieder fleißig Nutzerdaten, die natürlich auch verwertet werden können.

Ein cleverer Schachzug, da mobile Apps oft stark von einer Facebook Verknüpfung profitieren. Die Registrierung wird vereinfacht und die Anmeldeprozesse sind komfortabler. Viele Nutzer verwenden also die Facebook Features, um auf der einen Seite Freunde in Apps zu finden und auf der anderen Seite, um die eigene Nutzung komfortabler zu gestalten.

Das Modell soll so aussehen, dass App-Informationen für das Targeting eingesetzt werden, um weitere Apps zu bewerben. Facebook kann hier gleich auf zwei Arten Geld verdienen. Einmal für die Ausgabe der Anzeigen an sich und zweitens für Installationen von beworbenen Apps. Auch der App-Center soll hiervon profitieren: Mehr Installationen führen zu mehr Nutzerbewertungen und einer klareren Qualifizierung von hochwertigen Apps.

Die Idee, installierte Apps, als Basis für ein Targeting zu verwenden, finden wir vollkommen in Ordnung. Wie das WSJ aber richtig anmerkt, muss Facebook diese Technologie klar und deutlich kommunizieren. Ob Nutzer eine Opt-Out Option haben werden, ist die Frage. Falls dies zu Beginn nicht möglich ist, werden die Datenschutverfechter bereit sein (zu Recht) und Facebook hierfür kritisieren.

Bei Gesponserten Meldungen war es ähnlich. Lange Zeit gab es für Nutzer keine Option dafür, ein Opt-Out abzugeben. Das wird sich ändern und auch für das App-Targeting wird eine ähnliche Diskussion aufkommen.

Bis jetzt wollte sich Facebook hierzu nicht äußern.

via

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