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Die negativen Auswirkungen von Instagram auf junge Mädchen und warum dies auch Marken und Creator betrifft

Negative Auswirkungen Instagram
Foto von Eric Ward auf Unsplash

Instagram hat einen negativen Einfluss auf die mentale Gesundheit von Jugendlichen. Speziell junge Mädchen sind betroffen und die täglichen Vergleiche mit Influencer*innen und dem Leben in der Scheinwelt, welches von Instagram häufig vermittelt wird, sind ein Problem.

Durch einen Artikel des Wall Street Journals und der Reaktion von Instagram, hat das bekannte Thema, rund um die negativen Auswirkungen von Instagram, in den vergangenen Tagen nochmals deutlich an Fahrt aufgenommen. Instagram kann die negativen Effekte nicht verleugnen. Gleichzeitig ist es aber auch ein Fakt, dass es auch viele positiven Effekte gibt. Doch können diese die negativen aufwiegen? Laut Instagram ja, obwohl die negativen Auswirkungen nicht runtergespielt wurden, aber es wurden auch mehrfach die positiven Effekte betont.

Auf tagesschau.de wird Jeff Horwitz, einer der Autoren des WSJ Artikels wie folgt zitiert:

“Wir (Instagram) verschlechtern das Körperbild bei einem von drei Mädchen im Teenager-Alter. Und das kann zum Teil lebensbedrohliche Auswirkungen haben. Etwa sechs Prozent der Nutzer in den USA, die sich selbst verletzt haben, konnten das direkt auf Instagram zurückführen.”

Die Aussage stammt aus eben dem Report, um den es Artikel geht und der von Instagram nicht transparent veröffentlicht wurde. Instagram gelobt Besserung.

Auch Marken müssen ihre Kommunikation auf Instagram hinterfragen

Des Weiteren muss sich nicht nur Instagram der Kritik stellen. Es geht auch darum, welches Bild Influencer*innen vermitteln und wie Marken und Unternehmen kommunizieren. Den viele Accounts und Kampagnen vermitteln eben genau diese Scheinwelt und wollen das Verlangen nach Erfolg, Schönheit und einem aufregenden Leben vermitteln.

Es ist also auch Aufgabe und die Pflicht von Marken, die eigene Kommunikation zu hinterfragen. Speziell, wenn man sich an eine jüngere Zielgruppe richtet. Die negativen Effekte sind bekannt und in 2021 kann niemand mehr behaupten, man habe davon nichts gewusst.

So sollten Marken und Unternehmen sich fragen, wie kommuniziere ich auf Instagram? Spiele ich bewusst mit eben dieser Scheinwelt in meinen Kampagnen? Ist meine Influencer-Kommunikation darauf ausgerichtet und werden bewusst nur “perfekte” Influencer*innen ausgewählt?

Man muss sagen, dass nicht nur Instagram das Problem hat. YouTube und TikTok gehören auch zu dem Problem. Der Kampf um Creator und die Aufmerksamkeit bei der Gen Z verschärft das Problem nochmals. Eine hohe Aktivität von junger Nutzer*innen ist für soziale Netzwerke sehr wichtig. Einmal sind das die Nutzer*innen, die in der Regel die meiste Zeit in sozialen Netzwerken verbringen und zweitens produzieren sie die meisten Inhalte.

Doch um welchen Preis? Speziell wenn Instagram (und Facebook) zugeben, dass sie über die negativen Auswirkungen informiert sind und das schon eine lange Zeit.

Sicher liegt ein Großteil der Aufgabe bei Instagram selbst. Ich finde, man muss aber auch immer einen Blick auf sich selbst werfen. Es gilt zu hinterfragen, welchen Beitrag man selber leisten kann, um die negativen Effekte nicht noch zu befeuern. Da spielen Marken, Unternehmen, Agenturen und Influencer*innen eine nicht kleine Rolle.

Influencer*innen leiden auch immer öfter unter dem “Instagram-Druck”

Und es ist ja auch nicht so, als wäre aufseiten der Influencer*innen alles Gold was glänzt. Depressionen, Burn-out und ein ewiger Kampf um die perfekte Inszenierung. Auch wenn Instagram immer wieder sagt, man soll sich nicht vergleichen und dass es nicht nur um Likes und Follower geht, stehen eben diese beiden Metriken für diese Vergleiche.

Gibt es einen Q&A von Instagram Mitarbeiter*innen dann sind mit die häufigsten Fragen: Wie bekomme ich mehr Follower? Wie bekomme ich mehr Likes? Genau das wird von Instagram und auch von den Algorithmen gefördert und auf TikTok ist es keinen Deut besser.

Sinnbildlich für den Zwiespalt von Instagram steht die Reaktion und Einordnung des Wal Street Journals Artikels. Negative Effekte werden zugegeben, aber die positiven überwiegen. Das mag so sein, aber dennoch muss Instagram mehr machen und gleiches gilt für alle Protagonist*innen. Also Marken, Unternehmen, Agenturen und Creator.

In dem Statement von Instagram wird auch auf einen Artikel zu den Aktivitäten von Instagram bezüglich Body Shaming verlinkt. Der Link funktioniert nicht. Der Link zum Umgang mit Essstörungen auch nicht.

Ohne den Moralapostel spielen zu wollen, sollten wir alle mehr darauf achten wie wir kommunizieren, wie wir Influencer*innen auswählen, briefen und wie wir mit den negativen Effekten von Social Media umgehen. Sie zu ignorieren, wie es bei den meisten Marken die Regel ist, hilft den Betroffenen nicht weiter. Im Gegenteil.

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