Je nachdem wie ein Unternehmen organisiert ist, spielt die Wahl einer Seitenstrategie und Struktur eine wichtige Rolle. Bisher gab es die Optionen sämtliche Länder- und Filialseiten einzeln zu erstellen, Geo-Targeting für eine zentrale Seite und für regionale Geschäfte eine Parent-Child-Struktur anzulegen.
Marken wie Disney, Dell, Kit Kat und Holiday In kommen hiermit aber nur teilweise weiter, denn das Hauptproblem, oder die Hauptaufgabe, ist die Struktur der einzelnen Länderseiten. Aus diesem Grund hat Facebook eine neue Seitenstruktur nun offiziell vorgestellt. International agierende Marken sollen hiermit ihre Organisations- und Verwaltungsprozesse vereinfachen.
Mit dieser Struktur werden Nutzer automatisch auf die Facebook Seite ihres Landes geleitet. Ist ein Land nicht in der Struktur enthalten (siehe Deutschland und Kit Kat) landen die Nutzer auf der „globalen Seite“. Facebook spricht von der besten Seite für die Nutzer. Problem ist, dass die Länderseite nicht immer die beste Seite ist. Möchte man beispielsweise aus Deutschland die englische Facebook Marketing Seite aufrufen, ist das nur über den „Region Switch“ möglich.
Bisher gab es Probleme die favorisierte Seitenauswahl zu speichern. Das scheint behoben zu sein und Facebook leitet Nutzer immer auf die definierte Länderseite. Die Auswahl wird unmittelbar in der Suche angezeigt.
Welche Änderungen die Struktur mit sich bringt, hatten wir schon mal für Holiday Inn zusammengefasst.
Ein entscheidender Punkt wird von Facebook Studio nochmals aufgegriffen: Facebook Insights. Administratoren der Hauptseite (Globale Seite) haben Zugriff auf sämtliche Länderseiten. Für das Monitoring ein interessanter Aspekt.
Hinzu kommt, dass Unternehmen nun weltweit eine einzige Facebook URL kommunizieren können. Allgemein erleichtern Seitenstrukturen die Einhaltung von Unternehmensrichtlinien, wie beispielsweise Design-Guidelines.
Kit Kat hat die Umstellung noch nicht komplett vollzogen. Es gibt noch verschiedene Länderseiten, die nicht in der Struktur enthalten sind. Wir vermuten, dass es sich um eine Übergangsphase handelt. Wenn eine Marke sich für solch eine Struktur entscheidet, dann sollten auch alle Länderseiten integriert werden.
Nutzer können nicht mehr direkt erkennen, wie viel Fans eine Länderseite hat und wie aktiv Fans der jeweiligen Seite sind. Das stellt aber kein Problem dar, denn diese Werte spielen für User nur eine untergeordnete Rolle. Für den nach wie vor existenten Vergleich von Fanzahlen (leider), wird es jetzt etwas schwieriger. Wettbewerber und Agenturen können jetzt nicht mehr erkennen, wie viele Fans Holiday Inn Deutschland hat. Die „Sprechen darüber“ Statistiken werden für Globale Seiten wesentlich höher liegen, als es bei einzelnen Länderseiten der Fall ist. Somit profitieren kleinere Seiten. Ein Beispiel ist Kit Kat Austria.
Noch in diesem Jahr sollten die Statistiken der einzelnen Länderseiten ausgebaut und optimiert werden. Diese Statistiken stehen dann auch über die API zur Verfügung.
Bevor sich ein Unternehmen für diese Struktur entscheidet, bedarf es einer genauen Planung. Diese Prozesse werden oftmals unterschätzt. Vor allem die interne Kommunikation benötigt meist mehr Zeit als geplant. Aus diesem Grund können die globalen Seiten auch nur direkt von Facebook erstellt werden. Bei der Parent-Child Struktur für Filialseiten ist es identisch. Es ist gut möglich, dass sich an diesem Weg auch zukünftig nichts ändern wird und Globale Seitenstrukturen in der Hand von Facebook liegen.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.