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In sozialen Netzwerken shoppen: Pinterest Buyable Pins oder Facebook Shops?

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Das soziale Netzwerke nicht nur für Branding, Service und Community eingesetzt werden, sondern auch beim E-Commerce, mobile Commerce und Social Commerce eine Rolle spielen, ist kein Geheimnis mehr. Verkaufen auf sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram und Pinterest funktioniert. Sei es über die veröffentlichten Inhalte, über Anzeigen, oder über eigens entwickelte Funktionen, die speziell für den Abverkauf entwickelt wurden.

Shoppen in sozialen Netzwerken: Der Feed schlägt immer das Profil

Viel diskutiert werden aktuell die neuen Optionen die Facebook für Seiten anbietet und Pinterest Commerce mit Buyable Pins auf Pinterest. Auf den ersten Blick könnte man denken, beide Features erfüllen den gleichen Zweck und verfolgen den gleichen Ansatz. Dem ist nicht so. Ehrlich gesagt verstehe ich noch nicht ganz, warum Facebook und Shopify die Facebook Shops so umgesetzt haben. Sowohl die Präsentation der Produkte, als auch die Suche und Individualisierungsmöglichkeiten haben noch viel Luft nach oben. Wenn ihr euch einmal den Facebook Shop von Joseph Nogucci anseht, immerhin eine Seite mit fast 250.000 Fans, werdet ihr schnell erkennen, dass keines der Produkte im Shop auch nur einen Like erhalten hat. Das ist sicher nicht das primäre Ziel, denn es geht darum Produkte zu verkaufen. Bei den veröffentlichten Beiträgen sieht es auch nicht viel besser aus. Man kann also erkennen, dass die reine Integration des Shops verpufft und nur durch eine gelungene Kommunikation und durch gute Inhalte funktionieren wird.

Auf allfacebook wurde auch ein weiterer Facebook Shop von MVMT Watches erwähnt. Über 800.000 Fans und null Interaktion mit den Produkten. Woran liegt das?

Auch wenn es jetzt möglich ist seine Produkte auf Smartphones zu präsentieren, ändert das nichts am Nutzerverhalten. Der Shop-Bereich wird von den Menschen nicht manuell aufgerufen und selbst wenn man auf der Seite einmal landet, erscheinen in vielen Fällen andere Inhalte (z.B. Facebook Videos) vor dem Facebook Shop. Ohne eine Kommunikation der Produkte wird der Shop keine Ergebnisse erzielen, da die Produkte nicht im News Feed erscheinen. Eine Alternative zu Facebook Anzeigen und kreativen Postings sind Facebook Shops nicht.


 

Bessere Optik und größere Auswahl dank Pinterest Buyable Pins

Pinterest macht es bei seinen Buyable Pins geschickter. Sowohl die Auffindbarkeit von Produkten, die Präsentation selbiger und der Bezahlvorgang erinnern mehr an einen Online-Shop mit sozialem Kontext und nicht in einer reinen (und etwas lieblosen) Produktauflistung. Natürlich sind Pinterest und Facebook von Grund auf unterschiedlich. Pinterest ist wesentlich produktlastiger. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, warum das Feature mehr auf die Bedürfnisse der Nutzer einzahlt. Auch wenn ihr uns die Interaktionen mit den Buyable Pins ansehen, hat Pinterest die Nase vorne. Produkte in Facebook Shops erhalten nahezu keine Likes. Buyable Pins hingegen werden oft gespeichert und somit auch im Pinterest Feed anderer Nutzer platziert.

 

Ein großer Vorteil von Buyable Pins ist, dass sie sowohl nach Kategorien als auch nach Marken sortiert werden. So können Nutzer entweder nach Pullovern stöbern, oder gezielt bei Nordstrom nach Produkten suchen. Nordstrom setzt übrigens keinen Facebook Shop ein, hat dafür aber eine Vielzahl von Produkten als Buyable Pin auf Pinterest gelistet.

Große Unternehmen setzen in den USA verstärkt auf Buyable Pins

Auf Facebook sehe ich welche Produkte im Shop integriert sind und auf Pinterest kann ich nach Produkten suchen und mich inspirieren lassen. Ich kann Preisspannen definieren, meine Lieblingsfarbe auswählen und fühle mich so wesentlich näher an einem Online-Shop. Der große Vorteil von Facebook liegt in der Reichweite, welche aber bei den Facebook Shops nicht mehr existent ist, beziehungsweise müsste sie durch Posts und Anzeigen initiiert werden. Dann können Unternehmen aber auch gleich auf die eigene Webseite verlinken, oder auch ihre mobile Apps kommunizieren.

  

Asos, Target, Walmart, Nordstrom und wie die ganzen Social Media und Social Commerce Pioniere alle heißen, setzen auf Buyable Pins, aber nicht auf die Shopify Facebook Shops. Produkte werden über Beiträge auf Facebook, Facebook Anzeigen, Tweets und Instagram verbreitet. Diese Unternehmen setzen somit also lieber auf die vielfältigen Anzeigen- und Targetingoptionen als auf stark reduzierte Facebook Shops. Generell finde ich, dass sich das Feature eher an kleine Unternehmen und KMUs richtet, die beispielsweise über keine eigenen mobile App verfügen. Aber mehr als eine Ergänzung wird es auch in diesen Fällen nicht sein.

Buyable Pins stehen aktuell nur für die mobile App von Pinterest zur Verfügung. Macht in meinen Augen auch Sinn, da speziell mobiles Shopping, oder mobile Online-Shops noch nicht immer überzeugen können. Über einen Start in Deutschland ist noch nichts genaues bekannt. Bis jetzt können nur Pinterest Nutzer aus den USA shoppen. Eine deutsche Version der “Kauf es auf Pinterest” Seite gibt es aber schon. Hoffentlich ist das ein gutes Zeichen und wir können Buyable Pins auch bald in Deutschland, Österreich und der Schweiz nutzen.

Bildquelle Flickr: Fotograf – Håkan Dahlström

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