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Singularity University Summit – Exponentielles Wachstum ist das Ziel und Software rettet die Welt.

Neue Technologien verändern Unternehmen, Branchen und unseren ganzen Alltag. Welche Auswirkungen neue Technologien und “Exponential Growth” haben, zeigt das Beispiel von Kodak und ein Vergleich zu Instagram. Hier geht es nicht darum, dass Instagram für die Entwicklung bei Kodak verantwortlich war, aber wie sich Positionen in Märkten verschieben. Genau das war das Thema des ersten Singularity University Summit in Deutschland.

Exponentielles Wachstum ist das Ziel

 Rob Nail CEO und Gründer der Singularity University hat am Beispiel von Instagram und Kodak aufgezeigt, wie Disruptive Technologie sein kein und das es hierfür keine riesigen Konzerne benötigt. Im Gegenteil, die Größe der Konzerne ist häufig ein Hindernis. 2012 hatte Instagram 13 Mitarbeiter und eine Marktkapitalisierung von $ 1 Mrd.. Kodak hatte 2012 17.000 Mitarbeiter und die Markkapitalisierung lag unter $ 100..

Das zeigt wie sich Technologien in bestehende Branchen drängen und wie man mit einem kleinen Team den Big Playern viele Kopfschmerzen bereiten kann.

Wir konnten Rob Nail für ein Interview gewinnen und wollten von ihm wissen, wie groß der Vorsprung von Facebook, Instagram und Google ist und ob es nicht bald auch für sie schwierig werden könnte, sich vor kleineren und agileren Start-Ups zu schützen.

Des Weiteren hat Rob erzählt, welche Möglichkeiten der Gesundheitsbereich bietet. Warum auch hier Facebook und Google eine zentrale Rolle spielen könnten und wieso es absolut gerechtfertigt und nötig ist, dass Facebook und Google Geld durch Werbung verdienen, wenn sie im Gegenzug für die globale Verfügbarkeit des Internets arbeiten.

Es tut immer mal wieder gut, den Dunstkreis der Marketingkonferenzen zu verlassen. Keine KPIs, keine Kampagnen, keine Budgets. Beim Singularity Summit geht es um das große Ganze und um einen Spirit, der beispielsweise von Facebook und Google gelebt wird. Dieser Spirit ist laut Rob Nail eine weitere große Stärke von Google und Facebook. Um sich gegen die vielen Start-Ups zu behaupten, werden Freiräume benötigt. Wenn das Projekt scheitert, dann ist das so. Die Erfahrungen die gesammelt werden seien oftmals mehr wert.

Google und Facebook sind mittlerweile große Unternehmen. Aber welche Unternehmen mit einer ähnlichen Größe verfolgen den gleichen Ansatz und leben die solch eine Unternehmenskultur?

Instagram hat auf Technologie gesetzt und diese Technologie hat Kodak gefehlt. Es gibt viele weitere Beispiele. Wer nicht auf Software und auf neue Technologien setzt, der hat quasi schon verloren. In einem weiteren Vortrag hat Brad Templeton es auf den Punkt gebracht: “If you are not auch software company, you won’t be a company in the future at all.”

Facebook lebt “Scaling at the edges”

Aber auch Instagram und Facebook sind nicht unantastbar. Deswegen wird auch genau beobachtet, was Snapchat macht und wie sich Snapchat entwickelt. Für Rob Nail ist eine Sache aber klar. Die technologische Entwicklung wird immer schneller und ein Vorteil von Heute, kann Morgen ein Nachteil oder Standard sein. Und Standard führt nicht mehr zum Erfolg. “Scaling at the edges” ist eines der Erfolgsgeheimnisse von Facebook und Google. Einzelne kleine Teams, die ähnlich wie Start-Ups agieren, kümmern sich um eigene Projekte. Werden die Projekte zum Erfolg, findet eine ganzheitliche Integration statt. Zum Beispiel das Messenger Team von Facebook. Kleinere Teams konzentrieren sich auf eine Feature und sie verfolgen ein Ziel. Das Ziel kann einer ganzen Organisation kaum vermittelt werden, weil sie die Motivation, die Besonderheiten und die angestrebten Ziele nicht verstehen und verinnerlichen.

“Scaling at the edges” muss aber nicht immer einen direkten Bezug zum Kernprodukt haben. Das Zeigt Project Loon von Google.

“Kill off projects” als Erfolgsrezept von Google

Google ist dafür bekannt (oder berüchtigt) Projekte und Dienste einzustellen, wenn sie nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Rob Nail sieht das als eine der großen Stärken von Google. Es ist nicht effektiv sich an Projekte zu klammern, nur weil vielleicht intern viele Ressourcen investiert wurden. Des Weiteren ist es auch kein Problem ein Projekt als gescheitert zu bezeichnen. Im Gegenteil. Die Erfahrungen sind wichtiger und das Ziel von Google ist, nur die besten Projekte, Dienste und Tools zu fördern. “Moving on and kill of projects” wird von Google gelebt. Trotz seiner Größe. Konzerne tun sich hier wesentlich schwerer, was wiederum auf das Mindset und die Kultur der Unternehmen zurückzuführen ist.

Internet für alle im Tausch für Wachstum & Daten

Sei es das Projekt Aquila von Facebook, oder Project Loon von Google. Die beiden Giganten verfolgen das Ziel die gesamte Welt mit dem Internet zu verbinden und so die Vernetzung und die Kommunikation zu verbessern, oder erst einmal herzustellen. Die Projekte haben viele Befürworter. Wo es Fürsprecher gibt, da gibt es aber auch Kritiker. Rob Nail sieht die Entwicklung wie folgt und findet es sowohl für Google als auch Facebook den richtigen Schritt. “Hätte ein NGO ein ähnliches Projekt ins Leben gerufen, wäre es der Liebling von allen. Da es Facebook und Google sind, wird man die Motivation immer hinterfragen, obwohl im Moment nichts gegen die Projekte sprich. Die Entwicklungen und der Aufwand den Facebook und Google betreiben sind fantastisch. Facebook und Google agieren so, weil es großartige Projekte sind.”

Facebook und Google sind Unternehmen, aber es steht auch das Wachstum dahinter. Wenn alle Menschen in Kenia über einen Internetzugang verfügen, nutzen natürlich auch mehr Menschen aus Kenia Facebook und Google. Für Rob geht es nicht nur um einen Internetzugang und Kommunikation. Es geht um die Vermittlung von Informationen, Wissen und Zugang zu Bildung. Wenn es niemand anderes macht, dann machen es Facebook und Google.

Potenzial sieht Rob auch bei Facebook und dem Thema Health Apps. Eigentlich ist es wie in allen anderen Bereichen. Facebook hat die Nutzer, Facebook hat die Aufmerksamkeit der Nutzer und es gibt noch viele Bereiche in die Facebook expandieren kann und wird. Eine Studie aus den USA besagt, dass Fitbit Besitzer kreditwürdiger sind. Sie achten auf ihre Gesundheit und dieser Aspekt soll sich auch auf die Zahlungsbereitschaft auswirken. Kurz gesagt, wer Fitbit nutzt, zahlt seine Rechnungen pünktlich. Facebook hat viel mehr Daten als Fitbit zur Verfügung und könnte ähnliche Funktionen in seine eigenen Apps integrieren. Daten können und sollten nicht nur für Werbung genutzt werden, es gibt noch viele weitere Einsatzfelder. Wenn es Unternehmen gibt, die hierfür die besten Voraussetzungen haben, dann sind es Facebook und Google. So könnte in Zukunft anhand des Facebook Nutungsverhalten ermittelt werden, wie es um die Gesundheit eines Menschen steht. Das klickt vielleicht etwas weit weg, aber in diese Richtung entwickelt sich die Datenanalyse.

Der Singularity University Summit ist eine andere Veranstaltung, die nicht das Marketing in den Vordergrund stellt, sondern die Auseinandersetzung mit neuen Technologien. Rob und die anderen Speaker waren sehr inspirierend. Das Ziel der Singulariry University wurde in jedem Vortrag klar. Lehnt euch nicht gegen neue Technologien auf, versteht die Macht von Software, verweigert euch nicht gegen Robotics oder Artificial Intelligence. Und vor allem schaut nicht zu, wie andere euch überholen und stehen lassen.

Die Zukunft gehört den Nerds!

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