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Erst Snapchat, dann Twitter und jetzt Instagram. Wenn soziale Netzwerke auf Content Curation setzen.

Das Kuratieren von Inhalten hat in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen und dem klassischen Newsletter zu seinem zweiten (oder dritten) Frühling verholfen. Content Curation ist aber nicht nur für Blogs, Newsletter und Apps wie Flipboard ein spannendes Thema. Auch die großen sozialen Netzwerke haben Content Curation für sich entdeckt und bereiten User Generated Content zu bestimmten Themen für die eigenen Nutzer auf.

Von Snapchat Stories über Twitter Moments hinzu Trending Topics auf Instagram

Snapchat geht bei seinen Snapchat Stories sehr clever vor. Angesagte Themen und aktuelle Events werden nicht nur in der App an Nutzer kommuniziert, sie sind zusätzlich ein gutes Beispiel für Content Curation und wie hierdurch den Nutzern ein Mehrwert geboten werden kann. Sei es Halloween, der Start der NBA Saison oder MTV Music Awards, Snapchat kuratiert Inhalte zu den Themen und animiert gleichzeitig Nutzer dazu, passende Inhalte zu den Stories zu erstellen.

Bildquelle re/code

Mit Moments verfolgt Twitter einen ähnlichen Ansatz. Auch hier werden Tweets und Vines zu bestimmten Themen gesammelt und unter den Menüpunkt Moments kuratiert. Twitter setzt jedoch stärker auf Inhalte von “offiziellen” Accounts wie beispielsweise der Major League Baseball.

Das Ziel ist identisch zu Snapchat. Nutzern werden Inhalte zu potenziell relevanten Themen präsentiert, um einerseits die Verweildauer zu steigern und zweitens Nutzer dazu animieren, ebenfalls Inhalte zu erstellen.

Instagram hat Content Curation ebenfalls für sich entdeckt und testet die Funktion bereits seit einigen Monaten in den USA. Ausgangspunkt sind Hashtags und Ortsangaben, die von Nutzern für Fotos und Videos verwendet werden. Ein aktuelles Beispiel für Content Curation auf Instagram ist ebenfalls Halloween. US Nutzer wurden auf Instagram prominent auf die kuatierten Inhalte verwiesen und konnten sich so schnelle einen Überblick darüber verschaffen, welche Inhalte geteilt worden sind, aber auch welche Inhalte bei Instagram selbst auf positive Resonanz gestoßen sind.

Theoretisch können Nutzer auf Instagram und Twitter eigenständig nach den Hashtags suchen. Auf beiden Netzwerken werden die Ergebnisse auch nach “beliebten” Inhalten und “allen” Inhalten aufgeteilt. Dennoch ist eine manuelle Auswahl etwas anderes und hat das Ziel, noch mehr Qualität und auch Abwechslung zu liefern. Ein weiterer Vorteil liegt darin, beispielsweise nur bestimmte Inhalte zu kuratieren. Zum Beispiel nur Videos, oder nur Schwarzweiß-Fotos. Solch ein Filter ist über die reguläre Suche bei Instagram nicht möglich.

Interessant ist auch der Ansatz von eyeem, die Content Curation mit Foto-Wettbewerben verbinden. Nutzer können an dem Wettbewerb teilnehmen und die “besten” Fotos erscheinen dann in einer manuell erstellten Auswahl.

Beim Thema Content Curation sehen wir eine ähnliche Entwicklung wie beim Publishing – die großen sozialen Netzwerke setzen nicht mehr nur auf die Verbreitung von kuratierten Inhalten, sie werden selbst aktiv und sie haben einen großen Vorteil. Snapchat, Twitter und Instagram wissen genau, welche Inhalte bei ihren Nutzern gut ankommen, Interaktionen generieren und weiter verbreitet werden. Des Weiteren werden sie schneller sein und gerade bei “allgemeineren” Themen eine schnelle und gute Auswahl von Inhalten zusammenstellen. Wer also bisher selbst kuratierte Inhalte erstellt und verbreitet hat, sollte sich auf der einen Seite die Auswahlen und den Aufbau der sozialen Netzwerke ansehen und andererseits versuchen eine individuellere Note in seine kuratierten Inhalte einfließen zu lassen.

Bis jetzt ist die Themenauswahl von Twitter, Snapchat und Instagram noch sehr breit. Bis jetzt. Speziell Twitter könnte hier noch aktiver werden und beispielsweise aktuelle Nachrichten und weitere Themengebiete in Moments bündeln und zum kuratierten News-Ticker avancieren.

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