Ich weiß nicht wie oft über den Untergang von Facebook und die sinkende Effizienz von Facebook Marketing spekuliert und geschrieben wurde. Viele dieser Stimmen kommen nicht von Unternehmen und spiegeln somit auch nicht den Stellenwert von Facebook für Unternehmen wieder. Im State of Social Marketing Report 2014 von Socialbakers zeigt sich nur ein einziges Bild: Facebook ist die wichtigste Plattform von Unternehmen.
81,2 % der befragten Unternehmen sehen in Facebook die höchste Priorität für ihre Marketingaktivitäten. 0,9 % sehen in Facebook keinen Mehrwert!
Big Four: Instagram läuft Google+ den Rang ab
Mit großem Abstand folgen Twitter und YouTube auf den Plätzen. Was Großwildjäger als Big Five bezeichnen, sind für das Social Media Marketing die Big Four. Facebook, Twitter, YouTube und Google+. Google+? Geht es nach den Ergebnissen des State of Social Marketing Reports 2014 ist Google+ kein Bestandteil der Big Four und auch nicht der Big Five. Instagram hat Google+ den Rang abgelaufen und Unternehmen sprechen dem Fotonetzwerk eine höhere Gewichtung zu als Google+.
Auch LinkedIn liegt noch vor Google+. 22,8 % der Befragten sagen das Google+ für ihre Aktivitäten überhaupt keine Rolle spielt. Das sind die Ergebnisse der Befragung. Wir sehen das etwas anders, denn speziell durch die Anbindung zur Google Suche kann sich hier sehr schnell eine andere Sichtweise von Unternehmen herausstellen. Google experimentiert noch mit den „sozialen Suchergebnissen“ und je mehr Google diese Ergebnisse fördert und je mehr Suchergebnisse es dieser Art gibt, um so mehr Aufmerksamkeit wird Google+ auch von Unternehmen erhalten.
Unternehmen setzen auf Instagram und ignorieren Vine
Die Zahlen beziehen sich nicht auf den State of Social Marketing Report, zeigen aber ebenfalls wie es um die Gewichtung von bestimmten sozialen Netzwerken aktuell steht. Unternehmen setzen stärker auf Instagram als auf Vine. Basis der Untersuchung waren die Facebook und Twitter Präsenzen von Unternehmen. Socialbakers hat analysiert, wie oft Inhalte von Instagram und Vine auf Facebook und Twitter geteilt werden. Ergebnis: Instagram wird viermal so oft genutzt wie Vine.
Die Ergebnisse sprechen für Instagram, zeigen aber auch wie viel Potenzial für Unternehmen noch besteht. 28 % der untersuchten Accounts setzen auf Facebooks Fotonetzwerk. 7 % auf Vine und 65 % sind noch nicht aktiv. Diese Zahl wird sich in 2014 deutlich reduzieren, wo wir wieder beim State of Social Marketing Report wären. Vine taucht hier übrigens überhaupt nicht auf und liegt noch hinter Pinterest und Tumblr.
Neue Kunden vor Kundensupport
Interessant sind auch die Ergebnisse für die Frage nach den wichtigsten Social Media Zielen für 2014. Für 61,7 % ist die Generierung von Neukunden das wichtigste Ziel. Das ist auch ein Grund dafür, warum Facebook von Unternehmen die Größte Zustimmung erhält. Durch immer neue Anzeigenformate und Targetingmöglichkeiten gibt es auf Facebook mehr Mittel und Wege Neukunden zu generieren, als dies auf Google+ der Fall ist. Hinzu kommt die enorme Größe von Facebook und der Reichweitenvorteil für Unternehmen. Wie Socialbakers richtig schreibt, zahlt aber auch Kundensupport und Dialog auf die Generierung von neuen Kunden ein, bzw. festigt die Beziehung zu bestehenden Kunden. Kundesupport ist allerdings nur für 28,9 % ein sehr wichtiges Ziel für 2014. Natürlich sind soziale Netzwerke mehr als Support-Kanäle, spielen für dieses Feld aber eine immer wichtigere Rolle und das Potenzial wird von vielen Unternehmen noch nicht optimal ausgeschöpft. Es fehlt die Verbindung der Ziele und Aktivitäten der Unternehmen. Das gilt für den Kundensupport und für das Content Marketing, welches sich noch zu oft auf die Interessen der Unternehmen und nicht die Bedürfnisse der Kunden bezieht.
Die Studie zeigt deutlich, Facebook wird auch in 2014 den Ton angeben und alles andere als verschwinden. Mit Instagram zusammen wird Facebook die Social Media Aktivitäten von Unternehmen dominieren. Es muss schon sehr viel passieren, wenn sich die Verteilung für 2015 ändern sollte.
Für die Studie hat Socialbakers über 500 Marketingexperten aus unterschiedlichen Branchen befragt.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.