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Social Media – Ganz oder gar nicht

5287251425_fa81588623Soziale Netzwerke haben Unternehmen getroffen wie eine Bombe. Viele haben versucht gegen den Trend zu argumentieren, letztendlich haben aber alle verstanden, dass Social Media Unternehmenskulturen, Philosophien und das Marketing verändern.

Dementsprechend müssen sich auch Unternehmen verändern. Interne Strukturen müssen angepasst werden, neue Stellen schaffen, Kommunikationskonzepte erneuern und am wichtigsten, sozial denken. Solche Prozesse benötigen Zeit und viel organisatorischen Aufwand. Das ist verständlich und jedes Unternehmen ist gut beraten, sich für diesen Prozess Zeit zunehmen. Für viele sind soziale Netzwerke immer noch ein Forschungslabor und es wird fleißig experimentiert. Damit habe ich auch kein Problem. Was mich stört bzw. unverständlich den Kopf schütteln lässt, ist die Art und Weise wie sich einige (und nicht wenige) Marken auf Facebook und Co. präsentieren.

Lustlos, gehemmt und langweilig. Es gibt hier verschiedene Ausprägungen, die von Netzwerk zu Netzwerk unterschiedlich sind. Auf Facebook sind es häufig monotone Posts, lahme Kampagnen und irgendwie bekommt man das Gefühl, die Unternehmen sträuben sich immer noch vor dem Wandel. Oreo sorgte beim Super Bowl für Schlagzeilen, als während dem Stromausfall schnell reagiert wurde und die aktuelle Situation für Social Media Marketing genutzt wurde. Es gibt nicht nur Real Time Statistiken, Real Time Bidding, es gibt auch Real Time Marketing bzw. Kommunikation. Wie viele Marken wären dazu in der Lage gewesen, ähnlich wie Oreo zu reagieren? Nicht viele.

Die Geschäftsführung hat soziale Netzwerke verstanden, trifft schnell Entscheidungen und Mitarbeiter dürfen sofort und in gewisser Art und Weise frei reagieren. Es gab keine langwierigen Abstimmungs- und Freigabeprozesse. Wenn sich eine Chance bietet, dann müssen Marken sie nutzen. Ich hoffe, dass zukünftig mehr Marken bereit sind, diesen Weg bedingungslos zu gehen und nicht mit angezogener Handbremse und eingezogenem Schwanz agieren.

Social Media bedeutet auch etwas zu riskieren. Etwas ausprobieren. Wird es funktionieren? Vielleicht. Wenn man es nicht probiert, wird es jemand anderes ausprobieren und entweder scheitern, oder vielleicht für den nächsten Trend sorgen. Ist der Trend bzw. die Idee erst mal da, ist es leicht auf den Zug auf zu springen. Mit dieser Strategie kann man auch Erfolg haben, Unternehmen die aber eigenständig agieren und experimentieren, werden immer einen Vorsprung haben. Und dieser Vorsprung wird nicht kleiner, sondern immer größer. Red Bull und Coca-Cola sind extreme Beispiele, aber die Kampagnen und digitalen Auftritte sorgen nicht grundlos für Furore.

Die Inhalte sind anders, neu und außergewöhnlich. Viele Kampagnen und Aktionen haben wir in dieser Form noch nicht gesehen. Das macht die Marken so erfolgreich. Natürlich steckt auch jede Menge Budget hinter den Aktionen. Entscheidend ist aber die Herangehensweise und das Verständnis für den digitalen Wandel und die Funktionsweise von Social Media.

Das betrifft  den Einzelhandel, den E-Commerce, B2C und B2B Unternehmen. Kunden haben mehr Einfluss, sind kritischer und ihnen stehen Informationen zur Verfügung, die es vor zehn Jahren einfach noch nicht gab und durch Facebook und Co. wird sich die Macht der Kunden immer weiter steigern. Was vor fünf Jahren gut funktioniert hat, wird in fünf Jahren nicht mehr existent sein. Ein wenig provokant formuliert, aber in vielen Bereichen bereits an der Tagesordnung.

Unternehmen müssen Trends identifizieren, abwägen und Chancen für sich ermitteln. Dies Bedarf eines strategischen Vorgehens, aber auch einem hohem Maß an Spontanität. Diese Spontanität bezieht sich sowohl auf technische und inhaltliche Aspekte. Matias Roskos bringt es auf den Punkt: “Bitte trauen Sie sich”. Zu oft verfallen Marken in alte Muster und die einzige Strategie, die man erkennen kann, lautet: “Wir gehen auf Nummer sicher”. Nichts wird riskiert, ausprobiert und spontan umgesetzt. Ergebnis sind emotionslose Beiträge, werbliche Präsentationen und austauschbare Kampagnen, wie sie auf unzähligen Seiten zu sehen sind. Macht etwas anderes! Nicht jede Antwort, oder jede Diskussion muss in eine Content-Strategie passen. Solch eine Denkweise schränkt die Kreativität der Community Manager enorm ein und wirkt unpersönlicher, als intuitive Reaktionen.

Die Ideen sind vorhanden, nur müssen sich auch umgesetzt werden. Ansonsten wird eine Marke nie erfahren, welche neuen Ansätze funktionieren und welche Ziele erreicht werden können.

Bilderquellen Flickr: Fotografen ℓαurα suαrez & mrsdkrebs

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