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Social Media Studie: Wie Unternehmen Fans und Follower in sozialen Netzwerken vergraulen

Unternehmen produzieren Inhalte für Facebook, Instagram oder Twitter. Sie kommunizieren Kampagnen, stellen Produkte vor und wollen bestehende Kunden an sich binden und neue Kunden für sich gewinnen. Bezogen auf die produzierten Inhalte hat sich die Qualität in den letzten Jahren deutlich verbessert.  Es werden aber natürlich auch weiterhin Fehler gemacht, beziehungsweise neue Dinge ausprobiert. Einiges funktioniert und erzielt genau die Effekte, welche von Inhalten in sozialen Netzwerken erwartet werden. Anderes geht schief und kann bei den Empfängern für negative Reaktionen sorgen.

Das Social Media Tool Sprout Social hat hierzu eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass es oftmals noch die gleichen Gründe wie vor 2-3 Jahren sind. Es sind aber auch neue Gründe aufgekommen. (Die andere Studie/Grafik von Bridge Analytics, welche aktuell die Runde macht, stammt übrigens von Penn Olsen aus dem Jahr 2011.)

Zu viel Werbung & Slang nervt

Nach wie vor gilt, wer seine sozialen Kanäle dauerhaft als reine Werbeplattform einsetzt, erreicht bei seinen Followern und Fans irgendwann den Punkt, dass sie sich von den Werbebotschaften gestört fühlen.

Für 57,5 % der Befragten ist das der größte Störfaktor bei Social Media Inhalten von Unternehmen. Keine neue Erkenntnis und Unternehmen haben das auch erkannt. Was dann probiert wurde und vor allem auf Snapchat häufig nach hinten losgegangen ist, war der Versuch, die Sprache der Nutzer auf das eigene Unternehmen zu adaptieren. Bei Buzzfeed funktioniert das. Bei einem Unternehmen kann es funktionieren, aber nur dann, wenn man es nicht übertreibt. Die falsche Verwendung von Slang & Jargon und der Zwang immer lustig zu sein, sind zwei weitere Faktoren, welche Nutzer bei den Inhalten von Unternehmen stören.

Diese beiden Taktiken sind für mich auch der Grund dafür, dass Unternehmen ihr eigenes Profil verwässern und nicht mehr für ihre eigenen Werte und Prinzipien stehen, nur weil es “social” sein muss. Mit 34,7 % übrigens ein weiterer wichtiger Störfaktor.

Nutzer interessieren sich für Produkte

Wenn man analysiert, von welchen Inhalten sich Nutzer gestört fühlen, muss man sich auch vor Augen halten, warum Nutzer sich mit einem Unternehmen in sozialen Netzwerken verbinden. Ganz einfach machen es die Nutzer den Unternehmen nicht, beziehungsweise schließen Unternehmen oftmals falsche Rückschlüsse.

In der Regel folgen Menschen einem Unternehmen nicht wegen den Inhalten, sondern wegen den Produkten und angebotenen Dienstleistungen. Wenn das der Hauptgrund ist, dann müssen die eigenen Produkte ein zentraler Bestandteil der Kommunikation in sozialen Netzwerken sein. Aber nicht werblich, sondern informativ, unterhaltsam und hilfreich.

Wenn Nutzer sich von zu viel Werbung gestört fühlen, warum folgen dann 58,8 % dann Unternehmen auf Grund von Werbung und Gewinnspielen? Als Unternehmen muss man verstehen, in welcher Dosis man Gewinnspiele, Aktionen und Werbung einsetzt. Gewinnspiele sind keine Inhalte. Es ist eine Mechanik, die kurzfristig funktionieren kann, aber langfristig nicht erfolgversprechend ist. Vor allem dann, wenn Gewinnspiele als Highlights der Social Media Inhalte betrachtet werden.

Menschen interessieren sich für Produkte und verbinden sich deswegen mit Unternehmen. Deswegen müssen Produkte auch eine Rolle spielen und Unternehmen sollten sich inhaltlich nicht zu weit hiervon entfernen.

Wer irrelevant ist, fliegt raus

Oder ist überhaupt nicht sichtbar. Der Zusammenhang warum Nutzer einem Unternehmen nicht mehr folgen und was sie von Unternehmen in sozialen Netzwerken stört, liegt auf der Hand. Dass zu viel Werbung auf Dauer nervt, ist ja auch keine neue Erkenntnis und der Carglass Ansatz aus dem TV funktioniert auf Facebook und Co. nunmal nicht. Neben zu viel Werbung ist für mich aber vor allem der zweite Punkt entscheidend. Fehlende Relevanz wird nicht belohnt. Nicht von Facebook und dem News Feed Algorithmus und von Nutzern auch nicht.

Die komplette Studie findet ihr im Sprout Social Blog.

via SocialMediaToday

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