Website-IconFUTUREBIZ

Social Recruiting, Lokales Marketing & Content-Recherche – Welche Möglichkeiten kann die Facebook Graph Search Marken bieten?

Kein Facebook Phone, kein neuer Newsfeed und auch keine Facebook Produkte. Facebook hat gestern eine überarbeitete Suchfunktion vorgestellt – die Graph Search.

Wir hatten mit dieser Ankündigung nicht gerechnet. Zumindest nicht in dieser Form. Mit der Graph Search startet Facebook ein Mammut-Projekt, welches sich erst am Anfang seiner Entwicklung befindet und dennoch viel Platz für Anwendungsfelder und Interpretationsmöglichkeiten schafft.

Graph Search ist die soziale Suchen in Perfektion

So wurde es zumindest von Mark Zuckerberg angekündigt und die ersten Eindrücke haben einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Facebook distanziert sich klar von der Web-Suche und somit auch von Google. Zuckerberg hat Bing nochmals für seine soziale Suchfunktionen gelobt und bekräftigt, dass Microsoft der richtige Partner für Facebook ist. Wie funktioniert die Graph Search?

Facebook basiert auf drei Kernelementen: dem Newsfeed, der Chronik und jetzt der Graph Search. Heißt sämtliche Nutzerinformationen die im Newsfeed und in der Chronik erscheinen, fließen in die Graph Search mit ein. Facebook kann und will nicht mit Google konkurrieren. In meinen Augen wäre das fatal und Zuckerberg würde mit Sicherheit den Kürzeren ziehen. Was Facebook aber besser kann als Google, ist soziale Nutzerinformationen und Beziehungen abbilden und genau hier setzt die Graph Search an. Viele Nutzer, aber auch Unternehmen, haben eine bessere Suchfunktion gefordert. Bei den Wünschen ging es nicht nur um neue Inhalte, sondern vor allem auch um bereits veröffentlichte Inhalte. Diese Inhalte können mit der Graph Search aufgespürt werden. Beispiele hierfür sind Fotos von meinen Freunden aus dem Jahr 2009, Orte die meine Freunde in Berlin besucht haben, TV-Sendungen für die sich meine Freunde aus den USA interessieren.

Die Suchanfragen können sehr genau definiert werden und um verschiedene Kriterien erweitert werden. Geschlecht, Wohnort, Arbeitgeber, Beziehungsstatus und so weiter. Weitere Beispiele findet ihr bei All Facebook. Wir möchten uns auf die potenziellen Einsatzfelder konzentrieren. Einmal aus Nutzersicht und zweitens aus der Sicht von Unternehmen.

Graph Search aus Nutzersicht

Nutzer werden die Graph Search lieben. Facebook besteht aus Personen und Beziehungen und genau diese Informationen können mit der Graph Search durchforstet und betrachtet werden. Das Ansehen von Chroniken (Freunde, Freunde von Freunden, Fremde Personen) ist nach wie vor ein wichtiger Bestandteil von Facebook. Vor allem von der privaten Nutzung. Mit der Graph Search können Nutzer wesentlich leichter nach Inhalten, wie beispielsweise Fotos, suchen und sich einen Eindruck von anderen Nutzern verschaffen. Ein wichtiger Punkt hier sind die jeweiligen Privatsphäreinstellungen. Nutzer können nur nach Inhalten suchen, die entweder öffentlich sind, oder mit ihnen geteilt wurden. Die Sichtbarkeit der Inhalte gibt die Suchergebnisse vor. Mark Zuckerberg hat mehrfach betont, wie wichtig diese Einstellungen für Facebook sind und wie viel Aufwand bei der Graph Search betrieben wird, um die richtigen Inhalte auszugeben bzw. im Newsfeed und in der Chronik anzuzeigen.

Die Graph Search wird das Nutzerverhalten nicht verändern, bietet den Facebook Mitgliedern aber ein weiteres Feature, welches zukünftig zur “normalen” Facebook Verwendung gehören wird.

Graph Search aus Unternehmenssicht

Unternehmen arbeiten (zumindest sollten sie das) mit Nutzerdaten. Mittels der Graph Search entstehen neue Einsatzfelder von denen Marken profitieren können. Hierbei handelt es sich um Ideen und Ansätze. Die Praxis wird zeigen, wie effektiv die Suchergebnisse tatsächlich sind.

Zukunftsmusik API

Ein weiterer Punkt über den eifrig spekuliert werden kann ist eine API für die Graph Search. Einerseits ist das für Facebook Anzeigen sehr interessant und zweitens für Facebook Apps. Die gezielte Ansprache von Nutzergruppen wird immer exakter. Der Fan-Aufbau über Ads könnte effizienter werden und Apps ein noch persönlicheres Erlebnis bieten. Wie zur mobilen Unterstützung, gab es auch zur API keine definitive Aussage von Facebook. Hierfür ist es noch viel zu früh.

Fazit

Die ersten Einsatzfelder und Beispiele haben uns überzeugt. Facebook hat noch viel Arbeit vor sich, kann mit der Graph Search aber ein Feld abdecken, welches Google nicht kann (zumindest noch nicht). Sowohl Unternehmen, als auch Nutzer werden von der Graph Search profitieren und es wird Einsatzfelder geben, an die heute noch nicht einmal Facebook denkt. Da auch Inhalte von Seiten (Fotos, Videos) in der Graph Search ausgegeben werden, entsteht für Unternehmen ein neuer Weg, um Inhalte zu verbreiten. Natürlich gibt es auch kritische Stimmen, die eher von einer Spielerei, als von einem nützlichen Feature sprechen. Jeder soll sich sein eigenes Bild verschaffen. Wir glauben an ein interessantes Feature, welches eine maßgebliche Rolle für die Zukunft von Facebook spielen könnte.

Was solltet ihr jetzt machen? Geht auf facebook.com/about/graphsearch und lasst Euch auf die Warteliste. Der Rollout soll sehr langsam umgesetzt werden und es können Monate vergehen, bis ihr die neue Suchfunktion verwenden könnt.

Die mobile Version verlassen