Wir lassen uns beim Social Media Marketing immer noch zu oft von den falschen Metriken beeinflussen. Von sogenannten Vanity Metrics ist die Rede. Fans, Follower, Likes und Shares. Instagram ist aktuell das soziale Netzwerk, bei dem Vanity Metrics die größte Rolle spielen. Sei es beim Aufbau des eigenen Instagram Accounts oder bei der Auswahl von Influencern auf Instagram. Das gilt nicht nur für Marken und Unternehmen, sondern vor allem für die Influencer, die sich immer und immer wieder mit anderen Profilen vergleichen.
Durch Instagram Anzeigen hat sich das nochmals verschärft, und wenn Influencer Instagram Anzeigen schalten, dann meist mit dem falschen Ziel und oft mit den falschen Inhalten.
Link zum Instagram-Profil ist die schlechteste Wahl
Die CTA “zum Instagram Profil” ist für mich mit dem Boost Button auf Facebook vergleichbar. Finger weg.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Instagram die Option überhaupt eingeführt hat. Die Verlinkung des eigenen Instagram Accounts in einer Anzeige ist vergleichbar mit einer Facebook Link AD, in der ihr auf eure Seite verlinken würdet. Macht ihr natürlich nicht. Auf Instagram solltet ihr es auch nicht machen, da es zwei Probleme dabei gibt.
Eine Verlinkung zum Account ist keine Page Like AD auf Facebook. Die Call to Action führt Menschen zu eurem Profil und dort sollen sie eurem Account folgen. Das mag bedingt funktionieren, steht aber nicht im Verhältnis und überlegt lieber einmal, was ihr mit euren Instagram Anzeigen stattdessen erreichen könntet.
Facebook wird für seinen Algorithmus kritisiert und jetzt agieren Marken und Unternehmen nach dem gleichen Prinzip auf Instagram. Wir zahlen für Follower, um im zweiten Schritt für die Verbreitung unserer Inhalte zu zahlen. Auf Instagram kann organisch definitiv mehr erreicht werden als auf Facebook. Zumindest konstanter.
Wenn aber Follower über Anzeigen (gerne in Kombination mit Gewinnspielen) aufgebaut werden, dann wird wieder eine Followerschaft herangezogen, die nicht wegen des Inhaltes da ist, sondern nur wegen eines Gewinnspieles. Den meisten ist das auch klar, doch wenn ein Account wenig Follower hat, wird das oftmals noch mit einem Misserfolg gleichgesetzt. Erstens ist “wenig” relativ und zweitens bringen viele Follower auch nichts, wenn sie sich nicht für eure Inhalte interessieren. Das alte Facebook Spiel.
Mehr Sichtbarkeit durch effiziente Verbreitung von Instagram Stories und Videos
Wenn ihr euch auf Instagram umschaut, dann fahlen euch schnell zwei Dinge auf. Einmal sind es natürlich Instagram Stories, die regelmäßig auch im Feed platziert werden. Wenn ihr Stories veröffentlicht, habt ihr somit an verschiedenen Stellen die Möglichkeit euch zu platzieren. Nicht nur im Stories-Bereich, sondern auch im Feed. Stories sind immer mit Profilen verbunden und so ist es der bessere Weg, von einer Story auf Profile zu verweisen als mit CTA im Instagram Feed.
Des Weiteren erscheinen Stories noch im Explore-Bereich von Instagram. Jedes Instagram Profil hat einen eigenen Explore-Bereich, welches auf Interessen und Aktivitäten besteht. Die empfohlenen Stories sind somit auch immer empfohlene Instagram Accounts. Wenn ihr also regelmäßig Stories veröffentlicht, steigen eure Möglichkeiten im Instagram Explore-Bereich.
Im Explore-Bereich erhalten Instagram Videos viel Aufmerksamkeit. Einzelne Inhalte werden prominenter platziert und dabei handelt es sich immer um Videos. Ihr könnt eure Sichtbarkeit im Explore-Bereich also durch Videos erhöhen. Hier wieder die Anbindung zu Instagram Stories. Veröffentlicht Videos aus euren Stories auch als Beitrag und versucht so, euch im Explore-Bereich zu platzieren. Durch die Verwendung von Hashtags in Instagram Stories, entsteht noch eine weitere Verbreitungsmöglichkeit. Wie ihr wisst, hat jeder Hashtag auch eine Hashtag-Seite.
Zusätzlich können die Videos mit Hashtag-Seiten auf Instagram kombiniert werden. So habt ihr mit einem Video die Möglichkeit, euch in vier unterschiedlichen Bereichen auf Instagram zu platzieren. Das kann auch mit Fotos funktionieren, aber dann werdet ihr nie die große Vorschau im Explore-Bereich bekommen. In Deutschland gibt es immer noch nicht die Themenseiten für Instagram Explore. Hier werden Videos in verschiedene Kategorien eingeordnet. Leider sieht man nicht direkt, ob die Accounts auch Stories veröffentlicht haben.
Nicht nur für Stories
Wenn ihr Instagram Shopping nutzen möchtet, dann solltet ihr dabei auch auf Instagram Stories setzen. Story Viewer sehen den Hinweis in eurer Story, eure Story erscheint auch im zusätzlichen Stories-Bereich (Feed) und die Story ist mit eurem Account verbunden. So stellt ihr die Brücke zwischen eurer Story, eurem Instagram Unternehmensprofil und beispielsweise Instagram Shopping her.
Wie stark das Wachstum ist, hängt natürlich noch von vielen weiteren Faktoren ab und es ist nicht gesetzt, dass die Verbindung von Stories und Videos zu Explore weiter so bestehen bleibt. Aktuell ist das aber ein Weg, um die Sichtbarkeit für seinen Account zu steigern. Zusätzlich solltet ihr natürlich auf das Engagement mit euren Stories achten. Das entscheidet über die Position im Stories-Bereich und somit auch über die Verbreitung eurer Stories innerhalb der Instagram Community.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.