Website-IconFUTUREBIZ

Wann gelingt Tumblr der Durchbruch in Deutschland?

16 Mrd. Seitenaufrufe Tumblr Juni 2012

Ähnlich wie StumbleUpon, ist auch Tumblr in den USA ein sehr beliebtes Netzwerk, oder besser gesagt, Microblogging-Plattform.

Anfang 2012 wurden 15 Mrd. Seitenaufrufe und 120 Mio. Unique Visitors gemessen (aktuell sind es 15,8 Mrd). Allein heute gab es ca. 65 Mio. neue Beiträge. Eine klare Aussage. Doch in Deutschland kommt Tumblr irgendwie nicht so richtig in Fahrt und ist noch weit davon entfernt, Twitter und Google+ Konkurrenz zu machen.

Warum startet Tumblr in Deutschland nicht durch?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich erst einmal vor Augen halten, warum Tumblr so erfolgreich wurde. Anders als bei WordPress, oder Blogger, richtet sich der Fokus der Tumblr Nutzer mehr auf Fotos und Videos, anstatt auf längere Artikel. Hinzu kommt die Möglichkeit Beiträge mit nur zwei Klicks in seinem eigenen Tumblr-Blog wiederzugeben. Dieses Feature hat Tumblr zu dem Erfolg verholfen und wurde auch nach einiger Zeit von WordPress übernommen.

Wenn es um Fotos und Videos geht, muss man sich eingestehen, dass ein Großteil des Contents einfach aus den USA kommt. Hier werden viel mehr Inhalte produziert, als in Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein US-Tumblr Nutzer einen deutschen Post “rebloggen” würden ist somit verschwindend gering. Auf der anderen Seite teilen aber deutsch Nutzer den Content der US-Nutzer. Deren Inhalte verbreiten sich also und der “deutschen Inhalte” bleiben auf der Strecke. Ist vielleicht etwas hart ausgedrückt, aber so kommt es einem vor.

Neben dem Content-Problem kommt noch die Grundeinstellung der deutschen Nutzer zum Thema Bloggen/Microblogging mit dazu. Fast alle kennen Twitter, doch die Verbreitung und Entwicklung in Deutschland, kommt doch nur sehr langsam voran. Gleiches gilt in einem noch extremeren Ausmaß für Tumblr.

In Deutschland kommt Tumblr auf 1,8 Mio. Unique Visitor pro Monat. In den USA sind es mit 20 Mio. zehnmal so viele.

(Quelle: doubleclick ad planner)

Merkwürdigerweise wurden die 15 Mrd. Seitenaufrufe in München erstmalig öffentlich kommuniziert. Wie Twitter ist Tumblr jedoch auf dem deutschen Markt noch sehr passiv und kaum präsent.

In den Bitkom Statistiken taucht Tumblr überhaupt nicht auf und liegt sogar noch hinter Jappy.

In Deutschland ist man mit der Adaption von neuen sozialen Netzwerken sehr vorsichtig und gegen Facebook ist kaum ein Kraut gewachsen. Das spüren Twitter, Google+ und vor allem die VZ-Netzwerke mehr als deutlich. Die unterschiedlichen Ansätze und Funktionsweisen werden von den Nutzern kaum registriert. Meist herrscht die Devise privat bin ich auf Facebook und beruflich nutze ich Xing. Ein paar mutige sind dann noch auf Twitter und Google+ unterwegs, alles andere kann man als “special Interest” bezeichnen.

Wann, oder besser gesagt ob, Tumblr jemals in Deutschland erfolgreich sein wird, ist schwer zu sagen. Instagram hat es hier sicher wesentlich einfacher.

Tumblr hat aber nicht nur Probleme in Deutschland. Die USA dominieren dem Microblogging-Dienst deutlich. 33,8 aller Nutzer kommen aus den Statten, danach klafft eine große Lücke zu Indien (5,1 %) und Japan (5,0 %).

(Quelle: Alexa.xom)

Tumblr ist nicht nur für private Nutzer, sondern auch für Unternehmen interessant. Wenn die Verbreitung in Deutschland steigen würde, wäre auch die Aufmerksamkeit der Unternehmen größer und es gäbe eine weitere Alternative bzw. Ergänzung zu Facebook.

Man kann nur hoffen, dass Tumblr in Deutschland noch die Kurve kriegt. Das Potenzial ist vorhanden und Tumblr macht wirklich Laune. Gilt für aktive und passive Nutzer. Achtet doch mal beim Surfen auf den “Join Tumblr Button” in der rechten oberen Ecke. Ihr werdet auf mehr Tumblr-Blogs stoßen, als ihr vermutet.

Die mobile Version verlassen