Die Kernfunktion der Anwendung ist die Anzeige von Freunden, die sich in der Nähe befinden. Genauso hat auch Glancee funktioniert, nur wurden hier noch weitere Nutzer angezeigt, die über einen ähnlichen Freundeskreis und Interessen verfügt haben. Facebook könnte mit solch einem Feature neue Nutzerverbindungen kreieren und die Anzahl von Freunden erhöhen und zweitens die Technologie für lokale Anzeigen und Angebote einsetzen.
In den offiziellen mobilen Apps und auf m.facebook.com gibt es bereits die Funktion “in der Nähe”. Bis jetzt beziehen sich die Informationen auf Facebook Seiten, die mit Ortsinformationen versehen sind. Hat ein Freund in einem Geschäft eingecheckt, oder sich mit der Seite verbunden, wird diese in den Suchergebnissen weiter oben präsentiert. Ich gehe davon aus, dass die geplante Ambient Facebook App nur ein Testlauf ist und zukünftig in die “in der Nähe” Funktion aufgehen wird. Nutzer verwenden die Facebook App und verbringen dort die meiste Zeit. Funktionen wie Freunde in der Nähe müssen dementsprechend auch hier sichtbar sein.
Facebook hat Glancee und Gowalla übernommen, um sich das Know-How der Mitarbeiter zu sichern. Beide Unternehmen hatten es alleine sehr schwer. Mit Facebook im Rücken könnte Ambient Social Networking zu neuen Höhen aufsteigen. Für Nutzer sind aber nicht nur die Informationen über Freunde interessant, sondern auch was andere Nutzer zu aktuellen Geschehnissen veröffentlichen. Ban.jo zeigt beispielsweise Fotos von Nutzern an, die einen bestimmten Event besucht haben (z.B. Super Bowl).
Facebook hat diese Informationen ebenfalls und könnte sie Nutzern zur Verfügung stellen, ohne eine weitere App zu installieren und diese mit anderen Netzwerken zu verbinden (z.B. Facebook Login). Foursquare Check-Ins können auf Facebook angezeigt werden. Instagram Fotos können mit Ortsinformationen versehen und auf Facebook veröffentlicht werden. All diese Informationen gehören in das “In der Nähe” Feature. Entweder nur auf Freunde bezogen, oder für alle öffentlich einsehbaren Beiträge.
Für Unternehmen ist die Entwicklung auch interessant. Ein Nutzer checkt in einem Laden ein und unmittelbar bekommt er einen Coupon vom Wettbewerber auf der anderen Straßenseite. Ähnlich wie bei den Sponsored Search Results könnten Marken Kunden in ihren eigenen Filialen ansprechen, aber auch Kunden von Wettbewerbern.
Für Nutzer wird entscheidend sein, dass sie einerseits die Benachrichtigungen deaktivieren (bei Highlight und Co. kann das ziemlich nervig werden) und zweitens die eigene Ortung verhindern können.
Bildquelle Flickr: Fotograf lululemon athletica
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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