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Mark Zuckerberg spricht und die Online-Welt hört zu

Dieser Tweet trifft es auf den Punkt. Das Interview mit Mark Zuckerberg auf der TechCrunch Disrupt hat für jede Menge Diskussionsstoff auf Facebook, in Blogs und vor allem auf Twitter gesorgt. Im Interview hat Zuckerberg einen sympathischen Eindruck gemacht und es kommt einem so vor, dass er sich an öffentliche Auftritte und Reden gewöhnt hat und wesentlich souveräner wirkt, als noch vor ein-zwei Jahren.

Das Ziel des Interviews war, die aktuelle Situation bei Facebook zu beschreiben und verschiedene Entscheidungen zu begründen. Warum ist der IPO nicht optimal verlaufen, warum hat sich Facebook gegen HTML 5 entschieden, oder wie steht es um die Entwicklung eines eigenen Facebook Phones (es wird keines geben!!!)

“what really resonates with Facebook employees is building stuff that they are really proud of and that a billion people use”

Hiermit möchte Zuckerberg den Spirit und die Unternehmenskultur von Facebook verdeutlichen. In letzter Zeit sind vor allem die Anzeigen-Produkte stark thematisiert worden. Das Grundprinzip von Facebook ist aber die Zufriedenstellung der Nutzer. Facebook “muss” Geld verdienen. Das Hauptaugenmerk liegt aber auf den Nutzern und der Optimierung der Plattform. Es wird Zeit, dass Facebook auch wieder Abseits von Anzeigen aktiv wird und seinen Nutzern verbesserte, oder gar neue Features präsentiert.

“mobile is much closer to TV than desktop. Ads have to be more integrated.”

Und schon wieder das Thema Facebook Ads. Diesmal jedoch in Zusammenhang mit einem interessanten Thema – Social TV. Auf den ersten Blick hört sich das nach neuen mobilen Anzeigenformaten und einer Aufforderung an Unternehmen an.

“the biggest mistake we made as a company is betting too much on html5 versus native because it wasn’t there”

“we decided to scrap html5 and that was our biggest strategic mistake”

Die Aussage, oder besser die Entscheidung, hat schon unmittelbar nach der neuen Facebook für iOS Version für Aufregung und auch Verwirrung gesorgt. Monatelang hat Facebook seine Entwickler animiert auf HTML5 zusetzen und dann erscheint die neue iOS App und Facebook geht einen anderen Weg. Zuckerberg betont, dass es sich hierbei nur um eine Entscheidung von Facebook handelt. Entwickler sollen nach wie vor auf HTML5 setzen und dieser Trend wird auch weiterhin von Facebook unterstützt. Nur bei den eigenen Apps geht man einen anderen Weg. Zuckerberg geht sogar so weit, dass er von einem großen strategischen Fehler spricht. Schaut man sich die Verbesserungen der App an, hat er wahrscheinlich auch recht. Aber hierzu gibt es die verschiedensten Meinungen Gerne ein Kommentar von euch dazu 😉

“now we are a mobile company, 90% of the code we produce is mobile”

90 %!!! Facebook wird in den kommenden Monaten und Jahren mobil enorm zulegen und das müssen sie auch. Durch verschiedene Übernahmen hat man das mobile Team deutlich aufgestockt. Diese Mitarbeiter investieren nun viel Zeit in den Ausbau der mobilen Plattform. Entscheidend wird sein, dass Facebook sich auf neue Features und die Usabillity konzentriert. Anzeigen gehören dazu, sollten aber immer nur einen kleinen Teil von Facebook Mobile ausmachen. Man kann gespannt sein.

“Building a phone would be the wrong strategy for Facebook. We’re not. We want to be as deeply as possible integrated in all devices”

Hierzu gibt es eigentlich nichts mehr zu sagen. Es wird kein Facebook Phone geben. Bei der Dominanz von Apple und Google wäre es auch nicht wirklich sinnvoll (und nötig). Mal abwarten wann wieder die nächsten Gerüchte aufkommen. Ich verweise dann immer auf das Zitat.

“we have 3 main platforms, mobile web, iOS and Android”

Eine klare Aussprache gegen Microsoft und Blackberry. Speziell für Microsoft ist das doch ein wenig überraschend, denn hier existiert eine enge Partnerschaft. In Sachen Windows Phone scheint aber eine Entscheidung gefallen zu sein und Facebook konzentriert sich klipp und klar auf die beiden führenden mobilen OS.

“Zynga had a rough few quarters but their competitors are gaining so gaming on Facebook platform still growing fine”

Dieser Punkt kam auch gestern kurz auf dem Facebook World Hack in Berlin zur Sprache. Zynga ist nicht mehr so dominant wie noch vor zwei Jahren, Social Games sind aber nach wie vor ein Wachstumsmarkt auf Facebook und es kommen täglich neue Spieler dazu.

“our legacy should be that we connected everyone in the World”

Hier kommt der Open Graph, beziehungsweise eine Verschmelzung des Open und des Interest Graphs, ins Spiel. Acht Jahre lang hat Facebook Verbindungen zwischen Freunden, Nutzern und Unternehmen aufgebaut. Der nächste Schritt ist es verschiedene Nutzer anhand ihrer Interessen zusammenzuführen. Hier stehen nicht zwingend Facebook Freunde im Vordergrund, sondern eine Verknüpfung von verschiedenen Nutzern basierend auf deren Interessen. Beispiele hierfür sind die Open Graph Anbindung für Pinterest, Tumblr, oder auch Soundcloud. Nutzer verbinden sich auf diesen Plattformen, veröffentlichen Inhalte auf Facebook und erweitern somit ihren Interest Graph.

Für Zuckerberg war es ein wichtiger Auftritt und er hat sich gut geschlagen. Speziell im mobilen Bereich muss Facebook nun aber auch Taten folgen lassen und das Nutzererlebnis deutlich verbessern.

Wie fandet ihr Zuck?

Eine Sammlung von Videoausschnitten findet ihr bei TechCrunch.

Bildquelle Flickr: Fotograf jdlasica

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