Schlägt Facebook bei WhatsApp jetzt doch einen ähnlichen Weg wie beim Messenger ein? Zumindest gehen die Aussagen von David Wehner (Facebook CFO) in diese Richtung.
“We think that enabling that B2C messaging has good business potential for us.”. David Wehner, Facebook Chief Financial Officer
Potenzial ist definitiv vorhanden. Mit 800 Mio. aktiven Nutzern liegt WhatsApp noch vor dem Facebook Messenger. Für den Messenger hatte Facebook auf der diesjährigen F8 das Projekt Messenger for Business vorgestellt. Mit Messenger for Business können Unternehmen ihre Kunden in verschiedenen Situation kontaktieren. Der Einsatz des Messenger für den Kundensupport ist vorstellbar und erste Anbieter wie Zendesk haben die Funktion bereits integriert.
Unternehmen spielen für die Zukunft von WhatsApp eine entscheidende Rolle
Facebook denkt natürlich über die Zukunft von WhatsApp nach. Dabei geht es auch um mögliche Einsatzfelder von Unternehmen. Anders als beim Messenger steht aber keine eigenen Plattform für Entwickler hinter WhatsApp. Es gibt nicht einmal einen offiziellen WhatsApp Share Button, oder ähnliche Plugins, mit denen sich Kunden mit Unternehmen verbinden könnten.
Von den Möglichkeiten der Plattform her, ist der Facebook Messenger klar überlegen. Zumindest jetzt noch. David Wehner sagte ebenfalls, dass es sich um langfristige Projekte und Überlegungen handelt. Keine Projekte, die für die nahe Zukunft geplant sind. Dennoch sind die Aussagen sehr spannend und zeigen erneut, wie Facebook immer weiter an seiner Zukunft arbeitet und welches Potenzial in den Investitionen in WhatsApp und Instagram noch steckt.
“As we learn those things, I think there’s going to be opportunities to bring some of those things to WhatsApp, but that’s more longer-term than the near-term.”
Die Monetarisierung von Instagram ist schon in vollem Gange. Der Grundstein beim Facebook Messenger wurde auf der F8 gelegt und WhatsApp befindet sich in der Planung. Es ist nicht unrealistisch, dass WhatsApp die 1 Mrd. Nutzermarke knacken wird. Ähnliches erwarte ich auch beim Messenger.
Immer mehr Unternehmen starten Testprojekte mit WhatsApp. Bei der Bedienung und der Kommunikation mit vielen “Kontakten” ist die Usability aber alles andere als optimal. Das Interesse der Menschen ist vorhanden. Zumindest wenn es um den Konsum von Nachrichten geht. Wenn B2C Unternehmen WhatsApp einsetzen, dann ist es eine vollkommen andere Kommunikation. Entweder passen sich die Unternehmen den Nutzern an, oder Nutzer fangen an WhatsApp wie Facebook Nachrichten und Supportanfragen auf Twitter zu verwenden. Klar ist aber auch, Facebook muss Unternehmen eine bessere und auf die Anforderungen abgestimmte Oberfläche zur Verfügung stellen. Entweder in einer eigenen App, wie es bei Line oder dem Facebook Seitenmanger der Fall ist, oder in einer überarbeiteten Web-Version von WhatsApp.
Die ersten Reaktionen der Nutzer und Medien sehe ich jetzt schon vor mir. Allein der “blaue Haken” von WhatsApp hat es auf die Titelseite der Bild geschafft. Wenn Facebook WhatsApp offiziell für Unternehmen öffnet, dürfte es erst so richtig losgehen.
Bildquelle Flickr: Fotograf – Microsiervos Geek Crew
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.