Premiumkonten werden von Facebook kategorisch ausgeschlossen. Der Loginscreen sagt klar und deutlich: Facebook ist und bleibt kostenlos! Kostenlose Dienste haben Vorteile, aber eben auch Nachteile, mit den Nutzer und Unternehmen leben müssen.
Der wohl größte Nachteil, oder Störfaktor, aus Nutzersicht ist Werbung. Werbung ist aber zwingend nötig, um einen Dienst mit über 1 Mrd. Nutzern zu finanzieren. Es geht nicht anders. Oder doch? Twitter Gründer Biz Stone hat sich zu Premiumkonten für Facebook geäußert und schlägt eine monatliche Gebühr von $ 10 vor. Jeder Nutzer der die Gebühr zahlt, soll keine Werbung mehr in seinem Newsfeed, in der mobilen App und in der rechten Spalte angezeigt bekommen.
Last year I had an idea for Yahoo! Today I have an idea for Facebook. https://t.co/KsiZKTy3kF
— Biz Stone (@biz) July 19, 2013
Die meisten Premiumangebote bieten als einen Vorteil an, dass keine Werbung angezeigt wird. Warum also nicht auch Facebook? Ich vermute, dass selbst wenn Facebook Premiumkonten einführen würde, nur ein kleiner Teil das Angebot in Anspruch nehmen würde. Zusätzlich zum Werbefreien Facebook müsste es weitere Features geben. Features abseits von „wer hat mein Profil angesehen“. Obwohl Nutzer immer wieder hier nach fragen.
Premiumkonten wären aber nicht nur für Nutzer, sondern auch Unternehmen interessant. Auf verschiedenen Unterseiten erscheint auch bei Unternehmen Werbung. Werbung mit thematischem Bezug und Werbung von Wettbewerbern. Hiervon könnten sich Unternehmen „freikaufen“.
Mit einer Beispielrechnung versucht Biz Stone das Potenzial von Premiumkonten aufzuzeigen. Entscheiden sich 10 % der Facebook Nutzer für ein Premiumkonto, wären das monatliche Einnahmen in Höhe von $ 1 Mrd.. Die Werbeeinnahmen würden für diese Nutzergruppe wegfallen. Durch die Gebühr könnte Facebook dies aber leicht wieder auffangen. 100 Mio. Nutzer würden aus dem Facebook Anzeigenpool verschwinden. Hierdurch würde Facebook für Unternehmen jedoch nicht an Relevant verlieren. Es bestünde lediglich die Möglichkeit Nutzern ein werbefreies Facebook zu bieten.
Ich glaube nicht, dass Facebook diesen Weg gehen wird. Zu deutlich wurde Facebook über Jahre hinweg als kostenloses Netzwerk kommuniziert. Selbst wenn die Premiumkonten einige Vorteile bieten, würde die Einführung auch für viel Kritik sorgen. Facebook versucht die Qualität der Werbung zu steigern. Bessere Targetingmöglichkeiten, vereinfachte Anzeigenformate und eine optimierte Darstellung sollen Marken dazu führen, qualitativ hochwertige und thematisch relevante Anzeigen zu schalten. Das funktioniert leider häufig nicht. Schlechte und nervige Werbung ist ein Problem von Facebook. Facebook sind hier jedoch größtenteils die Hände gebunden. Die 20 % Textrichtlinie war ein wichtiger Schritt, wird aber nicht alle Probleme von Facebook Anzeigen lösen.
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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.