Teenager geben Trends vor. Teenager zeigen welche Apps cool sind und Teenager sagen welche sozialen Netzwerke angesagt sind? Messenger Apps werden immer beliebter und zu einer ernstzunehmenden Konkurrenz für Facebook, Twitter und Co..
Zweimal im Jahr veröffentlicht PiperJaffray seinen “Taking stock with Teens” Bericht, der sich mit den Interessen und Nutzerverhalten von Teenagern beschäftigt. In der 26. Auflage setzt sich eine Tendenz fort, die im Frühling 2013 eingesetzt hat. Immer weniger Teenager sehen Facebook als das wichtigste soziale Netzwerk. Diese Aussage hat aber nicht zwingend etwas mit der Nutzung von Facebook zu tun.
Facebook gehört zum Alltag und Nutzer verbringen hier die meiste Zeit und veröffentlichen auch die meisten Inhalte. “Wichtig” kann unterschiedlich interpretiert werden. Es mit einer Abwanderung gleichzusetzen, halten wir für falsch. Sicherlich ist Facebook nicht mehr so trendy wie es vor zwei-drei Jahren war und es gibt bestimmt auch einige Apps, die Features anbieten, die bei Teenagern äußerst beliebt sind.
Teenager sind auch nicht alle aktive Nutzer und Posten und Kommentieren um die Wette. Facebook wird zur Selbstdarstellung verwendet, aber auch für den passiven Konsum von Inhalten und dem Durchstöbern von Profilen. Gleiches gilt auch für Twitter. Laut Piper Jeffrey wird Twitter von 26 % als wichtigstes soziales Netzwerk gesehen. 23 % nennen Facebook, was einen Rückgang von 10 % im Vergleich zur Umfrage im Frühling 2013 darstellt.
Aber es gibt auch noch Instagram, welches ebenfalls von 23 % genannt wurde. Wir können Facebook und Instagram sicher nicht eins zu eins addieren, aber die Entwicklung bestätigt nochmals, was für eine gute Entscheidung es von Facebook war, dass Fotonetzwerk zu übernehmen. Die Entwicklung von Instagram zeigt auch einige Parallelen zu Facebook. Bevor Instagram für Werbung eingesetzt wird, steht der Aufbau und die Aktivierung von Nutzern im Vordergrund. Zusätzlich verbinden sich Nutzer auf Instagram eher mit Freunden, als es beispielsweise auf Google+ der Fall ist. Facebook profitiert von Instagram und Instagram profitiert von Facebook.
Vor zwölf Monaten kam Facebook noch auf 42 %. Instagram war damals noch nicht Bestandteil der Umfrage. Man könnte jetzt also spekulieren, dass Instagram für den Rückgang bei Facebook gesorgt hat. Bei einigen Nutzern ist das sicher auch der Fall.
Tumblr und Google+ liegen in der Umfrage deutlich zurück. Google+ hat zwei Prozentpunkte verloren und liegt bei 3 %. Tumblr schafft es auf 4 %. Speziell für Tumblr verwundern die Zahlen doch etwas.
Die Studie hat keinen unmittelbaren Bezug zur Entwicklung von Nutzerzahlen und der Verweildauer. Eine von Vier Minuten, die Nutzer mobile verbringen, geht an Facebook und Instagram. Der Wert bezieht sich zwar nicht speziell auf Teenager, bestätigt aber, welchen Stellenwert beide soziale Netzwerke im Alltag einnehmen. In Deutschland werden Teenager mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr Zeit in WhatsApp verbringen, als auf Twitter.
Facebook wird von Teenagern nicht mehr als das wichtigste Netzwerk angesehen. Den Nutzerzahlen und der Nutzeraktivittät ist das aber nicht anzumerken. Mark Zuckerberg sagte kürzlich Facebook sei “post cool”. Nicht das coolste Netzwerk, oder die coolste App auf dem Markt, aber cooler als viele Wettbewerber. Facebook Ziel sollte es auch nicht sein, besonders cool zu sein, sondern auf die Zufriedenheit seiner Nutzer zu achten. Solange die wichtigen Metriken (Verweildauer, mobile Nutzung, Aktivität) nicht sinken, kann es Facebook relativ egal sein, nicht mehr das coolste und “wichtigste” soziale Netzwerk zu sein.
Bildquelle Flickr: Fotograf – CGP Grey
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
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