Instagram Social Media

Verwendung von User Generated Content auf Instagram. Wer fragt, ist auf der sicheren Seite.

Das Teilen von Inhalten auf Facebook, Twitter, Pinterest, Tumblr und Google+ gehört zum Alltag. Ja, wir wollen das andere Nutzer und Accounts unsere Inhalte aufgreifen und in ihrem Freundeskreis verbreiten. Facebook hat den Share Button, Twitter setzt auf Retweets, Tumblr auf den Reblog und Pinterest ermöglicht es Pins zu speichern und so zu verbreiten. Instagram bildet eine Ausnahme. Dennoch ist die Verwendung von User Generated Content auf Instagram ein sehr beliebtes Mittel von Unternehmen.

Bekanntermaßen gibt es keinen Instagram Share. Es besteht lediglich die Möglichkeit Instagram Inhalte als Direktnachricht mit einzelnen Personen und kleinerer Gruppen zu teilen. Die Verwendung von User Generated Content auf Instagram ist aber ein wichtiger Bestandteil der Content Strategie vieler Unternehmen. Da Shares auf Instagram über Repost Apps immer etwas merkwürdig aussehen, bedienen sich viele Accounts einfach ungefragt an Bildern und verbreiten sie über ihre eigenen Accounts. Meistens wird der Nutzer markiert, aber dann ist es zu spät, da das “fremde” Foto bereits veröffentlicht wurde.

Instagram und der fehlende Share-Button

Das Teilen von Inhalten auf Facebook, Twitter und Co. löst eine Benachrichtigung aus. Die Benachrichtigung informiert die Nutzer über den Share. Auf Instagram gibt es solch eine Benachrichtigung nicht. Wenn die Nutzer nicht im Beitrag markiert werden, ist es nur schwer möglich, den Share zu registrieren und darauf zu reagieren. Viele Unternehmen auf Instagram halten sich aber an die ungeschriebene Instagram Netiquette und setzen die Markierungen. Aber reicht die Markierung aus?

In der Regel stoßen Unternehmen über Instagram Hashtags auf relevanten User Generated Content. Je nach Unternehmen kann man über bestimmte Hashtags eine Fülle von Inhalten finden, welche inhaltlich zur eigenen Instagram Strategie passen. Ein weiterer Ansatz ist die Definition eines eigenen Hashtags. So fordert GoPro beispielsweise seine Kunden auf Instagram auf, Fotos zu teilen und diese mit einem bestimmten Hashtag zu versehen. Das Prinzip dahinter lautet: “Wenn ihr diesen bestimmten Hashtag verwendet, dürfen wir eure Fotos für unseren eigenen Account verwenden.”

Die Verwendung von Instagram Hashtags ist kein Opt-In

Der Instagram Account von Sesame Place sprach sogar von einer Eigentumsübertragung, wenn der Hashtag #sesameplace genutzt wird. Zwar steht der Satz jetzt nicht mehr in der Instagram Bio, aber diese Aussage geht eindeutig einen Schritt zu Weit. Auf der einen Seite ist der Hashtag so allgemein, dass er wahrscheinlich von den meisten Instagram Nutzern verwendet wird, wenn ein Foto zu Sesame Place geteilt wird. Des Weiteren werden viele Nutzer die Instagram Bio nicht lesen und somit auch nicht wissen, was mit ihren Fotos passieren könnte. Klar ist, dass der Text in der Bio keine Auswirkung hat. Nur weil ein Hashtag benutzt wird, tritt man keine Rechte ab.

Umgang mit Instagram User Generated Content - Einsatz von Hashtags

Bildquelle: Instagram STA Travel auf Deutsch

STA Travel formuliert es nicht so drastisch wie Sesame Place. Aber auch hier wird die Verwendung von einem Instagram Hashtag als eine Art Freigabe zur Wiederverwendung von Fotos eingesetzt. Teile deine schönsten Reisemomente mit #ReisenFuerWeltentdecker und erlaube uns damit den Repost.” Der Hashtag ist hier besser gewählt, da er nicht generisch ist und er gezielter eingesetzt werden muss. Bei #Reisen sähe es natürlich anders aus.

Dieser Ansatz ist auf Instagram schon zur Normalität geworden. Das Problem hierbei ist nur, dass einerseits den Hintergrund nicht kennen und zweitens werden die Hashtags so gewählt, dass sie von möglichst vielen Nutzern verwendet werden. Ein weiteres Beispiel ist der Hashtag #NikonNoFilter.

Umgang mit User Generated Content auf Instagram - Hashtags sind kein Opt-In

Bildquelle: Instagram – NIKONUSA

Sind Nutzer auf der Suche nach passendes Hashtags zu Nikon, stoßen sie über die Instagram Vorschläge auch auf den Hashtag #NikonNoFilter. Der Hashtag wird ausgewählt, ohne die Bio von Nikon USA gelesen zu haben. Nikon spricht von einem Opt-In. Das ist es natürlich nicht.

Microsites als Ergänzung für Instagram UGC Hashtags

Neben dem Hinweis in der eigenen Instagram Bio empfiehlt es sich auch eine zusätzliche Microsite oder Landing Page für Instagram User Generated Content anzubieten. Hier kann der Prozess nochmals genauer erklärt werden, es besteht die Möglichkeit verschiedene Wettbewerbe zu kommunizieren und über die Instagram API können Fotos mit dem entsprechenden Hashtag ausgelesen und präsentiert werden. Auch solch eine Seite kann nicht als Opt-In betrachtet werden, sie klärt Nutzer aber tiefer über die mögliche Verwendung der eigenen Bilder auf.

GoPro und äußert sich zur Verwendung von eingereichten Fotos beispielsweise so:

“There are a number of ways in which GoPro might decide to celebrate your content, including but not limited to channels like YouTube™, Roku® and Virgin America. Additional uses may include GoPro promotional materials and official GoPro social channels such as Facebook, Instagram or Twitter. Content licensing opportunities are also available.”

GoPro nutzt eine Microsite zur Sammlung und für die Verwendung von User Generated Content auf Instagram. Zusätzlich wird der Hashtag #goprooftheday gestärkt. Über 1,8 Mio. Instagram Fotos gibt es zu diesem Hashtag.

Umgang mit User Generated Content auf Instagram - Microsite mit zusätzlichen Informationen

Im Idealfall sucht man als Unternehmen den Kontakt zu den Nutzern und fragt, ob das Foto nochmals veröffentlichen darf. Die Quelle des Fotos sollte aber immer genannt und die Nutzer markiert werden. Handelt es sich um ein Foto sein, welches nicht von Instagram kommt, dann sollte dennoch der Fotograf namentlich erwähnt werden.

Empfehlung für die Verwendung von User Generated Content auf Instagram

Folgende Punkte solltet ihr beachten:

  • Wählt einen individuellen Hashtag für die Auswahl und Verwendung von User Generated Content auf Instagram
  • Verwendet nicht einfach den Markennamen
  • Erstellt eine Microsite mit zusätzlichen Erklärungen und Hilfestellungen
  • Bietet Nutzern zusätzliche Möglichkeiten an Fotos einzureichen
  • Klärt Nutzer darüber auf, wo ihre Bilder verwendet werden können
  • Erwähnt immer die Instagram Profile und/oder den Namen der Fotografen
  • Sucht den Kontakt zu den Nutzern
  • Fragt Nutzer im Vorfeld ob er Fotos verwenden dürft
  • Entfernt Fotos sofort, wenn Nutzer dies nicht möchten

Unternehmen können auf Instagram deutlich von User Generated Content profitieren. Dabei geht es nicht nur um die Wiederverwertung von Inhalten, sondern auch darum von Instagram Nutzern und der Community zu lernen. Welche Inhalte erstellt die Community und welche Inhalte generieren vielen Interaktionen.

Unternehmen haben einen großen Vorteil auf Instagram. Viele Nutzer wollen von Instagram Accounts erwähnt und gefeatured werden. Je größer der Account ist, umso mehr Nutzer reichen Bilder ein und umso größer ist die Freude über eine Erwähnung. Ein gutes Beispiel für den Umgang mit User Generated Content ist Instagram selbst. Regelmäßig finden verschiedene Hashtag-Projekte statt, welche die Instagram Profile mit Inhalten füllen. Anstatt einfach das Foto zu verwenden und den Account zu markieren, wird der jeweilige Nutzer noch beschrieben und vorgestellt.

Monatliches Deutsches Hashtag-Projekt: #DHPvonherzen. Ob abstrakt oder direkt – diesen Monat geht es darum, herzliche Momente in Fotos oder Videos festzuhalten. Die Fotografin Petra Stockhausen (@petrastockhausen) war auf Locationsuche in einem abrissreifen Gebäude, als sie zwischen aufgebrochenen Wänden und Tapetenresten zufällig diesen Ballon entdeckte. „Ich weiß nicht, wer ihn dort gelassen hat und warum. Vielleicht war es ein Überbleibsel der letzten Party dort. Vielleicht hat sich jemand auf diese Art von den Räumen verabschiedet, in denen er mal gelebt hat. Diesen Ballon an einem Ort zu finden, den es eigentlich schon nicht mehr gab, ging mir zu Herzen.“ PROJEKTREGELN: Bitte verwendet das Hashtag #DHPvonherzen nur für Fotos und Videos, die ihr selbst in diesem Monat gemacht habt. Bis Ende Februar habt ihr Zeit, eure Beiträge einzureichen. Jedes Bild, das die Anforderungen erfüllt, hat die Chance, auf @InstagramDE veröffentlicht zu werden. Viel Vergnügen! Foto von @petrastockhausen

Ein von Instagram auf Deutsch (@instagramde) gepostetes Foto am

Auch die Instagram Community Guidelines beziehen klar Stellung zur Verwendung von Fotos.

Teile nur Fotos und Videos, die du selbst aufgenommen hast oder zu deren Freigabe du berechtigt bist. Wie immer ist der von dir auf Instagram gepostete Inhalt dein Eigentum. Denke daran, authentische Inhalte zu posten und keine Inhalte, die du kopiert oder im Internet gefunden hast und zu deren Veröffentlichung du nicht berechtigt bist.

Die Aussage ist klar. Wenn ihr User Generated Content auf Instagram verwenden und auf Nummer sicher gehen möchtet, dann fragt die Nutzer. Habt ihr ein Foto verwendet und der Nutzer meldet sich bei euch und bittet um die Löschung des Posts, dann macht das. Beruht euch nicht auf euren Hashtag, denn dieser dient nicht als Opt-In, sondern nur zur leichteren Identifikation der Inhalte.

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema? Nutzt ihr User Generated Content für euren Instagram Account, oder wurden eure Fotos schon einmal von einem Unternehmen verwendet?

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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