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10 Influencer Marketing Prognosen 2017 (+Infografik)

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Bildquelle Flickr: Fotograf – Valerie Everett „Crystal ball“ (CC BY-SA 2.0)

Im Dezember fängt die Zeit der Prognosen und Jahresrückblicke an. Während wir uns bereits im Vorfeld der INREACH Gedanken über die Entwicklung von Influencer Marketing im Jahr 2017 gemacht haben, hat nun auch Tapfluence 10 Influencer Marketing Prognosen für 2017 veröffentlicht. Tapfluence zählt weltweit zu den größten und umsatzstärksten Influencer Marketing Tools.

In der Infografik sind viele interessante Punkte dabei, die ich gerne auch nochmal aus unserer Sichtweise bewerten und mit euch diskutieren möchte, da der deutsche und der US Markt sich doch noch recht stark unterscheiden.

10. Micro Influencer werden immer wichtiger werden

Der Begriff Micro Influencer ist in 2016 immer häufiger aufgetaucht. Ich sehe es ähnlich wie Tapfluence. In Deutschland stehen Influencer in der Regel für hohe Reichweiten. Wie sich diese Reichweiten zusammensetzen und wer die Follower überhaupt sind, ist weniger wichtig. Bei Micro Influencern geht es nicht um hohe Reichweiten, sondern um qualitativ hochwertige Reichweiten unabhängig von der Größe der Accounts und Blogs.

9. Social Media Kennzahlen sind nicht entscheidend

Wir durchlaufen beim Influencer Marketing viele Parallelen zur Entwicklung von Social Media. Fanzahlen sind nicht entscheidend und Likes sind es auch nicht. Social Media Kennzahlen und Statistiken sind Indikatoren. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Während auf Facebook echte Unternehmensziele schon länger in den Vordergrund getreten sind, stehen Unternehmen beim Influencer Marketing noch am Anfang. Zumindest die meisten. Auch hier werden sich Unternehmen von Likes auf Instagram als Erfolgskriterium verabschieden müssen. Gleiches gilt aber auch für YouTuber, Instagrammer und Blogger, die sich an anderen Kennzahlen messen lassen müssen. Influencer müssen sich ebenfalls die Frage stellen, was sind die 10.000 Likes für meine Kooperationspartner überhaupt wert?

8. Follower von Influencern rücken in den Vordergrund

Warum arbeiten Unternehmen mit Influencern zusammen? Es geht nicht um die Influencer an sich. Zumindest nicht nur. Es geht um die Follower. Welche Menschen kann ich über Influencer erreichen? Welche Beziehung haben diese Menschen zu Influencern und welche Effekte hat dieses Zusammenspiel auf Influencer Marketing Aktionen? Natürlich spielt ein gewisser Personenkult beim Influencer Marketing immer eine Rolle. Der Erfolg von Influencer Marketing hängt immer von den erreichten Menschen ab und der Verbindung, die zu den Influencer besteht.

7. Livestreaming sorgt für noch mehr Kontrollverlust auf Unternehmensseite

Der Kontrollverlust, beziehungsweise die Bedenken von Unternehmen, kann ich nach wie vor nur bedingt nachvollziehen. Der Begriff Authentizität wird beim Influencer Marketing inflationär gebraucht und auch von Unternehmen als eines der Hauptargumente verwendet. Das funktionierte aber schon immer nur dann, wenn Influencer frei agieren und Inhalte so umsetzen, wie sie es immer machen. Livestreaming ist ein anderes Format. Kreative und inhaltliche Freiheiten haben Influencer aber schon immer gebraucht. Wer Authentizität möchte, der muss Bloggern und Co. auch das nötige Vertrauen bei der Content Produktion entgegenbringe. Das gilt für ein Instagram Foto, für eine Snapchat Story und für Livestreaming.

6. Influencer Marketing verbindet die Online und Offline-Welt

Für mich ein Punkt, der beim Influencer Marketing schon oft besser funktioniert als bei anderen digitalen Marketingaktivitäten. Für mich ist das auch kein spezielles Influencer Marketing Thema, sondern betrifft je nach Unternehmen alle digitalen Kampagnen und Inhalte. Ein Vorteil den speziell Influencer Marketing auf Instagram hat, ist der an sich hohe lokale Bezug von Instagram selbst. Wenn es Unternehmen und Influencern jetzt noch häufiger gelingt, die passenden Inhalte, mit der richtigen Botschaft und einer klaren Aufforderung zu kommunizieren, ist Influencer Marketing eine ideale Verbindung zwischen Online und Offline.

5. Influencer B2B Marketing im Aufwind

Influencer Marketing war in meinen Augen auch schon immer für das B2B Marketing geeignet. Das Problem ist, wie Influencer Marketing oftmals kommuniziert und wahrgenommen wird. Influencer kommen nicht nur aus den Bereichen Beauty, Lifestyle und Travel. Es gibt in jedem Bereich und nahezu für jedes Produkt passende Influencer. Wenn aber zu viel Aufmerksamkeit auf Reichweiten gelegt wird, dann steht Influencer Marketing in einer Ecke, die B2B Unternehmen eventuell abschrecken könnte. Die Prognose von Tapfluence geht Hand in Hand mit der steigenden Bedeutung von Micro Influencern. Werden die richtigen Partner ausgewählt, dann steht auch B2B Unternehmen beim Influencer Marketing nichts im Weg.

4. Der große Influencer Marketing Tech Zusammenschluss

Influencer Marketing Tools unterteilen sich in verschiedene Bereiche. Es gibt Analytics Tools, Influencer Datenbanken und Tools zur Automatisierung von Influencer Marketing. Klar ist, dass die großen Technologieanbieter wie Adobe, Salesforce und sicher auch Facelift aus Hamburg (und jetzt Dumont) intensiv mit dem Thema befassen. Eine ähnliche Entwicklung konnten wir bereits bei Social Media Analytics Tools beobachten. Entweder haben die Tool-Anbieter ihre Produkte erweitert (Community Management, Advertising), oder sie sind in anderen ganzheitlichen Tools aufgegangen. In Deutschland wird es wahrscheinlich noch etwas länger dauern. Es würde mich aber nicht wundern, wenn wir in den USA bald die erste „große“ Übernahme zu Gesicht bekommen.

3. Mehr KMUs werden auf Influencer Marketing setzen

Influencer Marketing ist in der Regel mit Kosten und Gegenleistungen verbunden. Nicht alle Unternehmen können Influencer mit externen Reichweiten ködern, so wie es beispielsweise Mercedes-Benz auf Instagram macht. In 2016 wurde viel über eine Kostenexplosion im Influencer Marketing gesprochen. Erfolgreiche Influencer haben ihre Marktmacht erkannt und verlangen oftmals für Kooperationen höhere Vergütungen, als dies noch in 2014 und 2015 der Fall war.

Ist Influencer Marketing damit nur für große Marken interessant? Definitiv nicht. Neben dem Erfolgsbeispiel von Kapten & Sons gibt es viele weitere Ansätze, mit denen auch KMUs erfolgreich Influencer Marketing betreiben können. Influencer Marketing beschränkt sich nicht auf Kooperationen mit YouTube Stars. Micro Influencer sind auch für KMUs wichtige Multiplikatoren, solange sie über den richtigen Zielgruppen- und Markenfit verfügen.

Des Weiteren wird durch Tools die Recherche nach passenden Partnern vereinfacht und beschleunigt.

2. Influencer Marketing als zentraler Bestandteil von Kampagnen

Es gibt keine Social Media Kampagnen Es gibt Kampagnen, welche soziale Elemente und Funktionen in den Kern stellen. 2016 war das Jahr der Hashtag-Kampagnen und wir haben schon viele Kombinationen mit Influencern auf Instagram und YouTube gesehen. Das ist jedoch nur eine Möglichkeit und schöpft die Effekte von Influencer Marketing nur bedingt aus. Genau wie soziale Netzwerke, User Generated Content und Hastags in Kampagnen integriert werden, gilt dies auch für das Influencer Marketing. Die Kombination aus produzierten Inhalten, der richtigen Zielgruppe und dem Faktor Reichweite macht Influencer Marketing zu einem hilfreichen Hebel.

1. Celebrities vs. Social Media Influencer: Fame ≠ Einfluss

„Influencer Marketing gab es doch schon immer.“ Wenn dieses Argument fällt, ist die Rede von Celebrities, welche Produkte und Markenbotschaften verbreitet haben. Doch wie glaubwürdig sind Klopp, Müller und Co.? Es geht nicht um den Effekt solcher Kooperationen. Viel mehr geht es darum, wer der Absender ist und wie glaubwürdig diese Person ist und wie sich dies auf den Erfolg von Influencer Marketing auswirkt. Social Media Influencer sorgen bei ihren Followern oft für eine „Will ich auch haben“-Reaktion. Zusätzlich nehmen sie ihre Follower als alltägliche Begleiter mit und versorgen sie regelmäßig mit neuen Inhalten.

Aber natürlich müssen sich auch Social Media Influencer die Frage stellen: Wie Glaubwürdig bin ich, wenn ich ein bestimmtes Produkt kommuniziere? Entscheidend ist wie sich die Influencer mit dem Produkt und der Marke identifizieren können. Des Weiteren wird auch die Anzahl der Kooperationen die Glaubwürdigkeit positiv und negativ beeinflussen. Wer jede Woche ein neues Produkt in den Himmel lobt, wird an Glaubwürdigkeit verlieren. Wer seine Kooperation gut auswählt und ehrlich über Produkte berichtet, wird langfristig erfolgreich sein.

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Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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