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Es gibt genügend Platz – Soziale Netzwerke für unterschiedliche Inhalte & Nutzertypen

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Facebook ist nicht mehr cool. Snapchat und WhatsApp befinden sich auf der Überholspur. Teenager lieben Tumblr und Instagram. Google+ ist nur für Nerds.

Zu nahezu jedem sozialen Netzwerk gibt es solche Aussagen und anstatt uns darauf aufzuhängen, Facebook sei für einige Nutzer nicht mehr cool genug, sollten wir uns Gedanken über die unterschiedlichen Nutzergruppen und vor allem Einsatzfelder von sozialen Netzwerken machen.

Holger Schmidt hat einen Artikel mit dem Titel „Facebook ist nicht mehr cool“ veröffentlicht und bezieht sich unter anderem auf einen Beitrag vom Business Insider mit dem Titel „Facebook isn’t cool anymore“. Facebook mag nicht mehr den Hype von vor drei Jahren haben, es ist aber nach wir vor das mit Abstand größte Netzwerk. Nicht nur gemessen an den Nutzerzahlen, sondern auch gemessen an der Aktivität der Nutzer. Lediglich Instagram kann Facebook Paroli bieten. Ein Vergleich zu Snapchat hinkt in meinen Augen, da die Nutzung sich grundlegend unterscheidet.Auf Snapchat werden Nachrichten veröffentlicht, die entweder belanglos sind , nur für eine sehr kurze Zeit Relevanz haben, oder nicht online verfügbar sein sollen. Ein großartige Idee und es gibt jede Menge Nutzer, die in bestimmten Situation genau solch ein Tool einsetzen wollen. Snapchat eignet sich aber beispielsweise nicht für das Veröffentlichen von Urlaubs-Fotos. Freunde sollen diese Fotos sehen und das zu jedem Zeitpunkt. Auch Instagram ist hierfür nicht optimal geeignet, da die Gruppierung von Bildern in Alben nicht möglich ist.

Soziale Netzwerke entwickeln sich weiter. Das müssen sie und alle haben das gleiche Ziele. Viele Nutzer, die regelmäßig aktiv sind. Natürlich ist Facebook zum Mainstream geworden und ist überall präsent. Das reduziert die „Coolness“, ist aber genau das was auch Tumblr, Snapchat und Co. sich als Ziel gesetzt haben.

Tumblr ist in den USA bei Teenager sehr angesagt. Warum? Es ist der visuelle Content der dort konsumiert wird. Für Teenager geht es nicht darum auf Tumblr Blog-Artikel zu verfassen, oder Diskussionen zu führen. Es geht um das Betrachten von Fotos. Aus dem gleichen Grund ist Instagram (Und EyeEm) so erfolgreich. Nutzer wollen Fotos konsumieren. Bestenfalls Fotos von Freunden und das machen sie mittlerweile nicht mehr ausschließlich auf Facebook, sondern auch in anderen sozialen Netzwerken. Ist Facebook deswegen aber nicht mehr cool? Nicht ohne Grund wurde die Darstellung Fotos und Alben überarbeitet (stationär und mobil).

Als Spotify sich mit Facebook zusammen getan hat, war es noch verdammt cool. Netzwerke reifen und ihre Nutzer auch. Neue Nutzergruppen wachsen heran und agieren anders, als wir es heutzutage machen.

Ich weiß gar nicht wie viele negative Meldungen es über WhatsApp gab. Es ging nicht um Features, oder Werbung, sondern um technische Probleme, Privatsphäre und die Sicherheit von Nutzerkonten. In der Presse und Blogszene wurden fleißig darüber berichtet. Geschadet hat es WhatsApp anscheinend nicht. WhatsApp ist nach Facebook die zweit erfolgreichste iPhone App. Auf Platz drei folgt eBay und auf Platz vier Amazon. Ist eBay jetzt cooler als Amazon?

Top IPhone Apps Deutschland

Bildquelle Statista

Das beste Beispiel für unterschiedliche Nutzergruppen ist Google+. Viele Nutzer sagen, dass sie Facebook für die private Kommunikation verwenden und Google+ für die berufliche (oder Interessen). Dennoch sind diese Nutzer auf Google+ aktiv. Der Unterschied liegt in den veröffentlichten Inhalten und dem Nutzerverhalten.

Facebook ist nicht mehr cool, weil Eltern dort jetzt auch angemeldet sind. Das Thema gibt es seit 2010 und Eltern auf Facbook machen das Netzwerk weder cooler, noch uncooler.

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Gleiches gilt für den Punkt Privatsphäre. Wie oft wird Facebook aus diesem Grund angegriffen und an den Pranger gestellt. Hat es dem Wachstum geschadet? Nicht spürbar. Jedes Netzwerk erreicht irgendwann einen Sättigungsgrad und bei über 1 Mrd. Nutzer ist das vollkommen normal. Das liegt nicht an Eltern und auch nicht an der Privatsphäre.

Facebook Nutzerzahlen ländervergleich

Quelle: socialbakers

Ganz im Gegenteil. Teenager sind eher dazu bereit Inhalte öffentlich zu verbreiten. Siehe Instagram.

Erst wenn die Aktivität auf Facebook über einen längeren Zeitraum stagniert bzw. zurückgeht, kann von einer negativen Entwicklung gesprochen werden. Der stationäre Einsatz von Facebook wird immer weiter sinken, parallel steigt aber die mobile Nutzung.

Die Graph Search sorgt (wie zu erwarten) für neue Diskussionen rund um das Thema Privatsphäre. Dennoch werden die Nutzer die Graph Search verwenden, um nach alten Fotos und anderen Nutzern zu suchen. Das Konsumieren von „privaten“ Inhalten ist eines der wichtigsten Elemente auf Facebook und mit der Graph Search gibt es hierfür neue Möglichkeiten.

Für die Zukunft wird entscheidend sein, dass soziale Netzwerke es schaffen Bedürfnisse von ihren Nutzern abzudecken. Wem das gelingt, der wird auch seinen Platz finden und auf dem Markt bestehen können.

Bildquelle: Flickr – Fotograf cogdogblog

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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