Ende aus nicht mit Facebook, sondern mit Futurebiz für dieses Jahr. Aber nicht ohne Euch noch die Ergebnisse unserer Umfrage zur Reichweite von Facebook zu präsentieren und damit das Thema der letzten Wochen weiter zu behandeln. Auch in 2014 wird sich vieles um die Reichweite drehen.
Die Ergebnisse unserer Umfrage haben wir in einer Grafik aufbereitet, die aus Platzgründen am Ende eingefügt ist. Von den knapp 300 Teilnehmern (Vielen Dank an alle !) waren die große Mehrzahl Brandmanager. Über 50% der Befragten geben den Reichweitenverlust als sehr stark an, bei 2% hat sich die Reichweite erhöht. Interessant ist, dass die grundsätzliche Bereitschaft, die Reichweite durch den Einsatz von Anzeigen zu steigern (halten), durch den Wegfall von Reichweite kaum steigt.
Interessant im Vergleich dazu in jedem Fall noch die Auswertung von Fanpage Karma auf AllFacebook.de. Die Auswertung kommt zu dem zentralen Ergebnis, dass bei den über 750 ausgewerteten Fanseiten aus Deutschland zwar die Reichweite der einzelnen Beiträge nicht gesunken sei, dafür aber die der Seite insgesamt: Denn die Zahl der mit den Beiträgen erreichten unterschiedlichen Nutzer habe stark abgenommen.
Auch Facebook selbst hat uns zur Reichweite kontaktiert und via einen Mitarbeiter der Pressestelle Deutschland darauf hingewiesen, dass die Zahl der im Newsfeed täglich erscheinenden „stories“ sich infolge der steigenden Zahl von Verbindungen der Nutzer weiter zunehme, derzeit im Schnitt bei etwa 1.500 liege und sich jährlich etwa verdoppelt. Es würden aber nur etwa 300 angezeigt. Marken sollten daher den Fokus auf zielgruppenrelevante Inhalte und eine einzigartige Bildsprache legen.
Stehen wir also für 2014 vor einem Paradigmenwechsel im Facebook Marketing? Mit Sicherheit !
Denn wenn wir heute schon wissen, dass das Content Volumen für den einzelnen Nutzer immer weiter gedrosselt werden muß, um die positive Nutzererfahrung zu erhalten (200 Inhalte im Newsfeed) und damit die – organische – Reichweite von Fanseiten zwangsläufig weiter sinken muss, dann wird sich der Dialog mit Bestandskunden auf Facebook immer schwerer aufrechterhalten werden. Das Marketingziel Loyalty wird daher in 2014 immer stärker in den Hintergrund treten bzw. verstärkt durch das Zusammenspiel von Facebook Facebook Seiten mit eigenen Kanälen (Webseite, Newsletter, Apps) zu erreichen sein. Facebook selbst stellt dagegen immer mehr das Thema „Brand Awareness“ in den Vordergrund, da hier die größere Mediabudgets erreicht werden können.
Natürlich ist Facebook nicht tot, sondern wird auch in 2014 das bei weitem dominierende Medium sein. Und auch wenn der Wettbewerb um die tägliche Verweildauer für Facebook härter wird, wird Facebook auch in 2014 von der weiteren Verschiebung der Budgets in die digitalen Kanäle profitieren. Aber jeder ist gut beraten, seine digitale Strategie für 2014 noch einmal auf den Prüfstand zu stellen und an die sich rasch veränderte Umwelt anzupassen. Hier ist die Reichweite von Facebook Seiten nur ein Faktor. Nicht der wichtigste, aber auch keiner, der vernachlässigt werden sollte. Denn im digitalen Dialog geht es nicht nur um Markenbekanntheit, sondern auch um den Aufbau und die Festigung von Kundenbeziehungen durch Dialog. Dialog ist und bleibt eine Stärke der sozialen Medien und folgt aus der Änderung des Kommunikationsverhaltens. Die daraus folgende Aufgabe für die Kommunikation ist immer noch Fokussierung auf den Kunden. Dies wird auch in 2014 eine der Kernaufgaben sein. Auch auf Facebook.
Geschäftsführer der Agentur BRANDPUNKT sowie Gründer / Autor von Futurebiz.
Brandpunkt ist eine Berliner Agentur für Digitale Markenführung & Social Media.