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Meta Verified: Blauer Haken gegen Bezahlung für Instagram & Facebook

Mit Meta Verified steht ein Bezahlmodell in den Startlöchern, mit dem private Nutzer*innen für einen monatlichen Betrag unter anderem einen blauen Haken auf Instagram und Facebook erhalten. Spekulationen über eine bezahlte Version von Instagram (und Facebook) gibt es schon lange. Meta Verified wird nun in Australien und Neuseeland getestet. Es kommen aber direkt einige Fragen auf.

Was beinhaltet Meta Verified?

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Wie der Name schon sagt, steht die Verifizierung bei Meta Verified im Vordergrund. Ich würde auch sagen, es ist das Hauptargument und wird der Grund sein, warum Nutzer*innen Geld bezahlen werden.

Es gibt aber noch weitere „Vorteile“, die Nutzer*innen von Meta Verified erhalten. Hierzu zählt ein direkter Kontakt zum Support von Meta, ein besserer Schutz vor Identitätsdiebstahl und Fake Accounts im eigenen Namen, eine prominentere Darstellung von Kommentaren, exklusive Sticker für Instagram Stories und eine häufigere Empfehlung von eigenen Inhalten im Reels-Tab und auf der Explore-Seite.

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Hört sich erstmal gut an, bringt meiner Meinung nach aber auch einige Fragen und Probleme mit sich. Zum Beispiel bei der Priorisierung von Kommentaren.

Wenn Kommentare von Meta Verified Nutzer*innen priorisiert werden, dann gilt das Gegenteil automatisch für alle anderen Nutzer*innen, die nicht bezahlen wollen. Ähnlich verhält es sich bei den Content-Empfehlungen. Ob dies förderlich für die Kommentarkultur und zu besseren Content-Empfehlungen führt, wage ich zu bezweifeln.

Fakt ist auch, dass Nutzer*innen, die nicht bezahlen, benachteiligt werden Dies kann zu großen Problemen und zu Unzufriedenheit führen. Gleichzeitig wertet es Kommentare und Content-Empfehlungen auch nicht auf, da hierfür bezahlt wird. Schneidet sich Meta hiermit also ins eigene Fleisch? Es kann definitiv zu Problemen kommen. Das ist wahrscheinlich auch ein Grund dafür, dass Meta Verfiied vorerst nur in zwei Ländern getestet wird.

Bis zu $ 15 zahlen und trotzdem Werbung angezeigt bekommen

Anders als bei YouTube Premium ist die Werbefreiheit kein Bestandteil von Meta Verified. Bei Twitter Blue ist es zumindest „weniger“ Werbung. Nutzer*innen zahlen bis zu $ 15 für das Bezahlmodell von Meta (iOS) und erhalten trotzdem die gleiche Anzahl von Anzeigen in ihren Feeds, Stories und Reels.

Aus der Sicht von Meta verständlich. Es müsste schon eine sehr hohe Anzahl von Nutzer*innen auf die Bezahlversion wechseln, damit sich das Ganze auch finanziell für Meta lohnen würde. Davon ist nicht auszugehen und so lockt Meta mit dem so stark nachgefragten blauen Haken. Aber was ist er noch wert, wenn jeder ihn sich kaufen kann?

Kritik an Meta Verified

Direkt nach der Ankündigung hagelte es Kritik an dem neuen Ansatz von Meta. Und die Kritik ist berechtigt. Sollte ein Schutz vor Identitätsdiebstahl keine Grundvoraussetzung sein? So kritisieren viele Nutzer*innen unter der Ankündigung, dass man hierfür nicht bezahlen muss, sondern dass dies selbstverständlich sein sollte.

Gleiches gilt für den Support.

Auch die bezahlte Verifizierung wird kritisiert. Einmal sinkt dadurch der „Mehrwert“ der bisherigen Verifizierung und zweitens sollten Profile geschützt sein, auch wenn man keine $ 15 hierfür bezahlt.

Unternehmen und Marken werden von Meta Verified aktuell noch nicht adressiert. Es geht um private Profile. Creator*innen, die noch keinen blauen Haken haben, sollten sich diesen dann aber über Meta Verified sichern können. Das ist in meinen Augen auch die Zielgruppe des Angebotes.

Auf der einen Seite sollen Menschen, die hierfür bezahlen möchten, dies auch tun. Auf der anderen Seiten ist eine unterschiedliche Behandlung von Accounts, was die Sichtbarkeit betrifft, immer ein zweischneidiges Schwert. Speziell, wenn für die Sichtbarkeit gezahlt wird.

Kommentare und Reels von großen und meist auch verifizierten Accounts erhalten generell mehr Sichtbarkeit und werden auch häufiger empfohlen. Dieser Vorteil geht verloren, je mehr Menschen Meta Verified nutzen.

Ich persönlich kann den Ansatz von Meta verstehen. Speziell seit es mit YouTube Premium, Snapchat+ und Twitter Blue immer mehr Bezahlversionen von sozialen Netzwerken gibt. Entscheidend ist die Umsetzung, die geboten Funktionen und die Gewichtung gegenüber anderen Nutzer*innen, die eben nicht zahlen. Spezielle Sticker oder mehr Optionen bei Avataren sind problemlose Premium-Funktionen. Geht es aber um eine bevorzugen, nur weil bezahlt wird, dann kann das für viele Probleme sorgen.

Was denkt ihr zu Meta Verified? Würdet ihr für die Features bezahlen?

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

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