Über einen Tweet vom Social Media Excellence Circle bin ich auf die globale Seitenstruktur von BASF aufmerksam geworden. Warum BASF auf die Struktur setzt, steht alles in dem Tweet:
Die Umstellung auf Facebook Global Pages @BASF half die Zielgruppe gezielter anzusprechen
— SME Circle (@SMECircle) June 14, 2013
Als mir die Seite dann aber ein wenig genauer angesehen habe, ist mir ein Problem der Struktur aufgefallen. Nicht speziell bei BASF, sondern für die Struktur im Allgemeinen. Mit der “globalen Seite” (meistens die US Seite) stehen insgesamt 51 Länder zur Auswahl. Das heißt aber nicht, dass es auch 51 verschiedene Seiten gibt.
Viele Unternehmen die auf eine globale Seitenstruktur setzen, vereinen mehrere Länder bzw. die Inhalte auf einer Seite. BASF hat beispielsweise eine Seite für den Asien-Pazifik-Raum. Ein großer Anteil der aufgelisteten Länder fällt in diesem Raum. Somit wäre es sinnvoller, nicht nach Ländern, sondern nach verfügbaren Seiten auszuwählen.
Eine weitere Alternative wäre eine Auswahl nach Sprachen. Das Paradebeispiel ist hier immer die Schweiz. Meistens werden Facebook Nutzer aus der Schweiz auf die deutschsprachigen Seiten verwiesen. Natürlich sprechen die meisten Schweizer deutsch. Es gibt aber mit Sicherheit auch Nutzer, die Beiträge auf Französisch bevorzugen würden. BASF bietet aber keine Länderseite für Frankreich an und selbst wenn, wären die Inhalte für Nutzer aus der Schweiz relevant? Nutzer aus der Schweiz bekommen auch den Impressums-Tab angezeigt, der für sie vollkommen irrelevant ist. Er stört auch nicht wirklich, aber er bietet keinerlei Mehrwert (für Deutsche Nutzer auch nicht wirklich). Thomas Hutter schildert die Sprachprobleme hier nochmals im Detail. Eine ähnliche Situation gilt für Kanada.
Globale Seitenstrukturen sind ein erster Schritt, um Zielgruppen gezielter anzusprechen. Weitere Optionen würden der Struktur jedoch gut stehen. Eine Auswahl nach Regionen (nicht nur Länder), verfügbaren Seiten, Sprachen, oder verwandten Seiten wären Alternativen.
Die Darstellung wäre übersichtlicher und Nutzer könnten gezielter auswählen, welche Seite sie in ihrem Newsfeed sehen möchten. Hinzu kommt, dass die Auswahl nach wie vor viel zu versteckt ist. Eine Alternative wäre ein eigener Tab, wie in Unternehmen oft selber in die Seite integrieren.
Die Struktur hat die Zielgruppenansprache verbessert. Sie enthält aber viel zu viele Länder, die alle auf einer einzigen Seite gebündelt werden. Ich habe nicht alle Länder durchgeklickt, aber voraussichtlich hätten BASF auch zehn Seiten in der Auswahl gereicht und nicht über 50. Durch weitere Targetingeinstellungen der einzelnen Beiträge, kann die Ansprache zusätzlich verfeinert werden. Das könnte die Struktur, oder eine größere Auswahl an verfügbaren Strukturen, jedoch von vornherein leisten.
Welche Erfahrungen habt ihr mit globalen Seitenstrukturen gesammelt? Aus Nutzer- und Markensicht.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.