Instagram hat seinen Algorithmus angepasst und gewichtet Shares, also geteilte Inhalte in Instagram Stories, gleichwertig zu Inhalten, die neu erstellt wurden.
Auslöser für die Reaktion von Instagram und die damit verbundene Anpassung des Algorithmus, waren Inhalte zum israelisch-palästinensische Konflikt, welche beispielsweise nicht ausgespielt und auch nicht in den Story-Highlights angezeigt wurden.
Geteilte Feed Posts in Stories haben bezogen auf die Reichweite keinen Nachteil
Laut Instagram war dies jedoch ein Bug und keine Zensur. Die identische Gewichtung durch den Instagram Algorithmus von Shares und neu produzierten Inhalten ist eine Reaktion seitens Instagram, die aber nichts an der Ausrichtung und den Wünschen von Instagram an seine Nutzer:Innen ändert. Neue Inhalte sollen bei Nutzer:Innen beliebter sein. Hier gibt es nochmals große Unterschiede zwischen dem Instagram Feed und Instagram Stories.
Generell ist Instagram ein sehr schnelllebiges und aktuelles Social Network. Vielleicht nicht auf dem Level von Twitter, aber Aktualität und Trends spielen auf Instagram eine entscheidende Rolle.
Da Shares von Feed Posts verbreiten sich nur in Stories, da dies die einzige Option ist. Instagram Direct einmal ausgeklammert. Durch ihre begrenzte Sichtbarkeit haben aktuelle Inhalte in Stories jedoch nochmals einen höheren Stellenwert als im Feed.
Zwar werden die Inhalte nun gleich gewichtet, es gibt aber immer noch den Test, bei dem Instagram Shares von Feed Posts komplett unterbindet. Ja, es ist ein Test, aber wenn sich Instagram dafür entschließt, dann gibt es einfach keine Shares mehr in Stories.
Wie effektiv sind geteilte Feed Posts in Stories?
Zwar soll die Gewichtung durch den Instagram Algorithmus nun identisch sein, aus der Sicht von Unternehmen muss man sich jedoch immer die Frage stellen, welches Ziel verfolge ich mit Stories und welche Art von Inhalten ist am besten für die Erreichung meiner Ziele geeignet.
Hier ist es auch wichtig zu verstehen, dass Unternehmen und Marken keine Creator sind, beziehungsweise andere Ziele verfolgen. So ist es durchaus verständlich, wenn Creator neue Feed Posts in ihrer Stories kommunizieren. Als Unternehmen würde ich jedoch hierauf verzichten und stattdessen Inhalte adaptieren, oder zusätzlich als Story zu produzieren.
Einmal um das volle Potenzial von Stories auszuschöpfen (Sticker, Visualität) und einmal um den eigenen Followern vielfältigere Inhalte zu bieten.
Die Anpassung bestätigt aber auch, was viele bereits vermutet hatten und auch nicht wirklich eine Überraschung ist. Instagram hat neu produzierte Inhalte bevorzugt ausgespielt und geteilte Inhalte waren im Nachteil. Das war und ist schon lange ein viel diskutiertes Thema, welches nicht nur Instagram betrifft.
Vor Jahren wurden beispielsweise auf Facebook noch alle geteilten Beiträgen separat im Feed ausgespielt. Das hat dazu geführt, dass Nutzer:Innen wieder und wieder die gleichen Posts gesehen haben. Dann hat Facebook reagiert und identische geteilte Beiträge zusammengefasst. Innerhalb von Instagram Stories funktioniert dieser Ansatz nicht, da Stories nicht nach Inhalten, sondern nach Accounts sortiert sind.
Wozu die Anpassung des Instagram Algorithmus führt, ist das es jetzt keine Rolle spielt, ob abonnierte Accounts eigene Stories erstellt oder “nur” andere Inhalte geteilt haben. An den vorderen Positionen stehen jetzt also beide Arten von Stories und Accounts.
Ist das jetzt eine Verbesserung?
Nehmen wir einmal LinkedIn als Vergleich. Teilt man dort Inhalte, dann kann man sie mit eigenen Anmerkungen, Gedanken und Einordnungen anreichern. Das geht zwar auch bei Instagram Stories, aber in deutlich eingeschränkter Form, beziehungsweise erfolgt die Einordnung meistens in anderen Elementen der Story.
Dazu muss man aber auch sagen, dass die meisten Inhalte in Stories komplett ohne Einordnung geteilt werden. Es ist Share. Fertig und aus.
Wie bei allen Funktionen gilt, setzt sie mit Bedacht ein und kombiniert sie mit anderen Formaten. Wer nur andere Inhalte teilt, kann sie vielleicht als Account kuratierter Inhalte positionieren, sollte sich aber die Frage stellen, ob Instagram Stories dafür das richtige Format sind. Wahrscheinlich nicht. Wer auf interessante Inhalte und User Generated Content stößt, kann diese auch in seinen Stories teilen. Dann sollte aber immer etwas eigener Input ergänzt werden.
Ich denke wir sind uns einig, dass ein Mix immer das Beste ist. Stories sind aber in meinen Augen das Format, bei dem man auf Shares am ehesten verzichten könnte. Was meint ihr dazu?
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.