Es gibt verschiedene Methoden, um die Anzahl von Gefällt mir Angaben zu steigern. So können Nutzer unter anderem mittels einer Frage, oder bestimmten Aussagen, aufgefordert werden, einen Like abzugeben. “ Wenn Ihr der gleiche Meinung habt, klickt Gefällt mir!“.
Diese Herangehensweise hat vor allem positive Auswirkungen auf den EdgeRank der bestehenden Fans, denn hier gilt, je aktiver ein Nutzer ist, um so höher ist sein EdgeRank und Beiträge der Seite erscheinen häufiger und prominenter im Newsfeed. Ein sehr wichtiger Aspekt beim Community-Management. Doch wenn es um den Ausbau der Reichweite, bzw. darum geht Freunde auf Inhalte aufmerksam zu machen, sind Facebook Shares nach wie vor effektiver.
Zwar versucht Facebook, Gefällt mir Angaben, sowohl von externen Webseiten, als auch auf Facebook an sich, immer prominenter zu präsentieren, doch die Effektivität eines Shares, kann bis jetzt nicht erreicht werden. Denkt man an den Anfang des Gefällt mir Buttons zurück, wurde lediglich ein Text-Link im Newsfeed veröffentlicht. Dann wurden Vorschaubilder und Textausschnitte hinzugefügt und seit einiger Zeit können Nutzer, wie bei einem Share, eine persönliche Nachricht zu ihrem Gefällt mir Klick (hier Social Plugin) hinzufügen.
Bei Beiträgen von Seiten funktioniert dies natürlich nicht und so kommt es, dass Shares für den Reichweitenausbau effektiver, als Gefällt mir Klicks sind. Wird ein Seitenbeitrag also häufig geteilt, schlägt das Unternehmen zwei Fliegen mit einer Klappe. Der Share erweckt mehr Aufmerksamkeit bei Freunden und Abonnenten und zusätzlich wird der EdgeRank optimiert. Wie die Interaktion ausfällt, ist Facebook egal. Sämtliche Aktionen mit Beiträgen einer Seite erhöhen den EdgeRank unmittelbar.
Was auf Facebook, sprich direkt auf der Webseite passiert, macht erst einmal keinen Unterschied. Geht es jedoch um externe Webseiten, ist die Aussage von Facebook eindeutig: Verwende Social Plugins und keine Share-Funktion. Der Grund hierfür ist nicht neu und für das Geschäftsmodell von Facebook entscheidend. Jeder Like über ein Social Plugin, füllt Nutzerprofile mit zusätzlichen Informationen, die für Anzeigen-Targeting und Apps verwendet werden können. Bei einem Share tritt dieser Effekt nicht ein.
Wildfire hat hierzu eine Studie durchgeführt und „Top performing. Facebook Pages“ mit „Average Facebook Pages“ verglichen. Bei der Untersuchung ging es um die Interaktion mit Facebook Kampagnen. Nehmen Nutzer nur an einer Aktion teil, oder verbreiten sie auch Inhalte (Teilen die App, Teilen Aktionen innerhalb der App, usw.).
Je aktiver die Nutzer der Kampagnen waren, um so größer war auch der Zuwachs bei den Gefällt mir Angaben und bei der Interaktion. Liegt auf der Hand, verdeutlicht aber nochmals, wie wichtig es ist, dass Nutzer Inhalte einer Kampagne in ihrem Newsfeed veröffentlichen. Bei der Planung einer Kampagne wird oft viel Zeit in die Konzeption der App investiert und es werden auch verschiedene Post- und Share-Funktionen integriert, häufig sind die Share Texte und Bilder aber alles andere als optimal gewählt. Ein weiterer entscheidender Faktor ist der Zeitpunkt. Share-Funktionen sollten nicht nur am Beginn einer App integriert werden. Auf einem Startscreen werden Nutzer seltener Inhalte teilen, als während (auslösen einer Aktion) und am Ende der App.
Facebook hätte es am liebsten, wenn sämtliche Apps mit Social Plugins und Open Graph Anbindungen versehen werden. Für Kampagnen-Apps mit einer kurzen Laufzeit, ist dies aber nicht Sinnvoll und Share-Funktionen sollten immer integriert werden. Wie bei einem Social Plugin sollte ein aussagekräftiges Bild und ein prägnanter Kurztext in den Share-Dialog integriert werden. Wir kennen keine genauen Statistiken, gehen aber davon aus, dass Nutzer eher dazu geneigt, Shares mit persönlichen Nachrichten zu versehen, als bei einem Gefällt mir Button.
Genau hier liegt auch der Vorteil von geteilten Seitenbeiträgen. Ein Like, oder ein Kommentar löst zwar ebenfalls eine Aktion im Newsfeed und Ticker aus. Ein geteiltes Foto, oder Video, mit einer Nutzeranmerkung, wird von Freunden eher registriert und löst eine weitere Aktion aus.
Wer bei seiner Content-Strategie auf Call-To-Actions setzt, sollte nicht nur an Gefällt mir Klicks und Kommentare denken, sondern auch immer an Shares.
Hier ein interessanter Thread zum Thema EdgeRank auf Quora (gleichzeitig auch ein Test des neuen Embed-Features)
Bildquelle Flickr – Fotograf Sean MacEntee
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.