Eine eigene API ist für soziale Netzwerke unerlässlich. Jetzt hat Pinterest seine API für alle Entwickler geöffnet und bietet Unternehmen neue Möglichkeiten die visuelle Suchmaschine in die eigene Webseite und mobile App zu integrieren.
Wie für Facebook, Twitter und Instagram wird auch Pinterest von der Integration auf externen Webseiten profitieren. Ein API muss immer eine Win-win-Situation für beide Seiten darstellen. Entwickler profitieren von den Möglichkeiten der Plattform und steigern beispielsweise die Aktivität, Verweildauer und den Traffic. Pinterest profitiert durch mehr Pins, eine höhere Sichtbarkeit und durch steigende Nutzerzahlen.
Verbessertes Sharing mit Pinterest
Je mehr Pins veröffentlicht werden, umso besser ist das für Pinterest. Der grandiose Dienst IFTTT war einer der ersten Partner und die Anzahl der über IFTTT veröffentlichten Pins steigt pro Woche um 33 %. Was IFTTT macht, ist beispielsweise die Verbindung von Instagram und Pinterest. Wird ein Instagram Foto veröffentlicht, kann es direkt auch auf Pinterest geteilt werden. Für Unternehmen ist das durchaus ein interessantes Beispiel, um einerseits Inhalte für Pinterest zu erstellen und zweitens mehr Aufmerksamkeit für Instagram zu generieren. Das ist aber nur ein Beispiel.
Die Funktionsweise einer API unterscheidet sich immer in zwei Richtungen. Einmal geht es darum Informationen auszulesen und zweitens geht es darum Informationen zu schreiben. So kann die Pinterest API Nutzerinformationen auslesen und diese an eine externe App übermitteln. Hierzu zählen die Anzahl der Follower, veröffentlichte Pins und erstellte Boards. Geht es um das Veröffentlichen von Inhalten, können über die Pinterest API Pins erstellt werden. Des Weiteren ist es möglich eigene Follow Buttons zu erstellen und Pinterest Nutzer auf den eigenen Kanälen miteinander zu vernetzen.
Eine dritte Möglichkeit wäre eine Authentifizierung von Nutzern über einen Pinterest Login. Das Prinzip kennt ihr hauptsächlich von Facebook und Google. Wichtig ist, dass auf den Login etwas folgt, beziehungsweise die Profilinformationen genutzt werden. Pinterest als reiner Social Login wird es gegen Facebook Google und auch Twitter schwer haben. Wird Pinterest aber inhaltlich in die eigene Seite integriert und bietet man seinen Nutzern einen Mehrwert, kann die API für eine spürbare Steigerung des Referral Traffics führen.
Pinterest API – Denkt an die Plattform Richtlinien
Natürlich müssen bei der Verwendung der Pinterest API auch Richtlinien eingehalten werden. So dürfen keine Kernfunktion von Pinterest nachgebaut und modifiziert werden. Eine Integration ist kein Problem, dann muss das Feature aber auch in ihrer ursprünglichen Form bestehen bleiben. Des Weiteren darf kein direkter Bezug zu Pinterest kommuniziert werden. Auch hier die Parallele zu Facebook, die ebenfalls eine klare Distanzierung zum eigenen Produkt fordern. Wenn ihr die Pinterest API nutzen möchtet, sollten ihr die Richtlinien auch als eine Art Wegweiser sehen. Erfüllt eure Integration die Anforderungen nicht.
– Don’t mislead, deceive or confuse Pinners
– Be open about the functions and features of your app or service
– Provide people with clear, conspicuous ways to share content on Pinterest
– Let people know how their data will be used by providing a privacy policy that’s easily accessible
– People should always know and agree to anything you do on their behalf
– If a site doesn’t allow Pinning, please respect that
Wenn ihr euch die Punkte durchlest werdet ihr schnell merken, worauf es bei einer Integration von Pinterest (oder allen anderen sozialen Netzwerken) ankommt. Der Mehrwert muss klar kommuniziert werden und egal welche Aktion ihr durchführt, informiert eure Nutzer darüber. Facebook hatte mit seinem Frictionless Sharing für viel Kritik gesorgt und diesen Fehler möchte Pinterest auf keinen Fall wiederholen. Aus diesem Grund setzt Pinterest auch auf ein sogenanntes Rate Limit, welches die API Anfragen auf ca. 1.000 pro Stunde limitiert. So vermeidet Pinterest, dass eine hohe Anzahl von Pins automatisiert veröffentlicht wird und die Qualität des Feeds leidet.
Die Pinterest API wird bereits von mehreren Social Media Tools wie Buffer eingesetzt. Hier steht das Planen und Veröffentlichen von Pins im Vordergrund. Der Einsatz in einem Online-Shop sieht natürlich anders aus. Hier geht es um die Steigerung des Pinvolumens und somit auch um die Steigerung des Traffic. Polyvore soll durch die Pinterest API den Traffic um 35 % gesteigert haben.
Was Polyvore gemacht hat, ist eine tiefe Integration von Pinterest Share-Optionen. So können Likes (Herzen) für Produkte auf Polyvore automatisch einen Pin auslösen. Des Weiteren bietet Polyvore die automatisch Erstellung eines Boards an, welches alle Lieblingsprodukte enthält. Hiervon profitiert natürlich auch die Pinterest Suche, die so immer mehr Pins und Boards von Polyvore beinhaltet.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.