Kurz vor dem Börsengang von Facebook ist etwas passiert, dass Zuckerberg und Sandberg überhaupt nicht gefallen dürfte. General Motors hat bekanntgegeben, seine Facebook Werbebudget komplett zu streichen. GM wird weiter aktiv Facebook Marketing betreiben, aber mit den Ergebnissen der Anzeigenkampagnen, ist man einfach nicht zufrieden.
Wir mussten etwas schmunzeln, als wir die Reaktion von Ford auf diese Meldung gesehen haben. Auf Twitter wurde ein kleiner Seitenhieb veröffentlicht, der besagt, dass nicht Facebook, sondern GM selbst, für den Misserfolg der Anzeigen verantwortlich ist.
It’s all about the execution. Our Facebook ads are effective when strategically combined with engaging content & innovation.
— Ford Motor Company (@Ford) May 15, 2012
Ford zählt zu den “alten Hasen” in Sachen Social Media und ist schon durch diverse Kampagnen und eine gute Strategie positiv aufgefallen. Social Media Marketing wir hier nicht nur via Kampagnen betrieben, sondern die gesamte Unternehmenskultur ist an die Gegebenheiten von sozialen Netzwerken angepasst worden.
Im Detail können wir die Entscheidung von GM nicht bewerten, aber wir vermuten doch eher ein strategisches Problem. Für viele Blogs und Nachrichten-Seiten ist diese Meldung natürlich ein gefundenes Fressen.
Entscheidend ist doch aber welche Ziele GM verfolgt hat und mit welchen Maßnahmen versucht worden ist, diese Ziele zu erreichen. Ford hat hier den Dreh raus und weiß, wie die Marke in soziale Netzwerke integriert werden und dementsprechend mit Anzeigen-Kampagnen verknüpft werden können.
Man muss einfach nur einmal die beiden Facebook Auftritte von Ford und GM miteinander vergleichen.
Bei Ford findet man verschiedene Apps und eine Vielzahl von Unterseiten, die sich alle eine bestimmte Kundengruppe richten. Bei General Motors gibt es einen Twitter-Tab und sonst nichts.
Die Anzahl der Kampagnen und Seiten ist zwar nicht zwingend für den Erfolg einer Facebook Strategie entscheidend, es wird aber ein deutliches Bild vermittelt. Ford ist wesentlich aktiver, geht mehr auf die unterschiedlichen Bedürfnisse seiner Kunden ein und ist somit auch in der Lage eine zielgerichtete Kommunikation zu betreiben.
Auf den beiden offiziellen Webseiten sieht es nahezu identisch aus. Ford schafft es eine bessere Verbindung vom Online-Auftritt zu den Social Media Aktivitäten zu schaffen, als es bei General Motors der Fall ist. Ford Social ist hierfür nur ein Beispiel.
Verküpft man Social Media mit der Unternehmensstrategie und richtet Kampagnen Kundenspezifisch aus, spiegelt sich dies auch im Erfolg, beispielsweise auf Facebook, wieder. Das Problem von General Motors ist nicht Facebook, sondern die definierten Ziele und die Strategie.
Nichtsdestotrotz kommt der Verlust von GM als Werbepartner, zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Auf der anderen Seite wird aber nochmals verdeutlicht, dass ohne eine klare Strategie, auch ein gigantisches Werbebudget kein Erfolgsgarant ist.
Mehr zu der Diskussion gibt es im Forrester Blog, bei Venture Beat, im Handelsblatt und bei etailment.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.