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Notebooksbilliger.de & das HP Touchpad: Facebook Commerce meets Social Media (Krisen)management

Gestern wurde im Blog von notebooksbilliger.de angekündigt, dass heute 1.300 HP Touchpads für € 129 exklusiv auf Facebook zum Verkauf angeboten werden. Das Interesse an den HP Touchpads zu diesem Preis ist enorm. In den USA hat dies dazu geführt, dass der offizielle HP Store nicht mehr erreichbar war, da die Server auf Grund der hohen Anfragen zusammengebrochen sind.

Das gleiche ist heute notebooksbilliger.de und dem Facebook Shop Entwickler Ondango passiert. Innerhalb von nur einem Tag konnte die Facebook Seite über 70.000 neue Fans gewinnen und alle haben fieberhaft auf den Start der Aktion gewartet. Leider war auch ier der Ansturm zu groß, so das die Aktion im letzten Moment abgebrochen werden musste.

Die Kaufabwicklung war wegen der zahlreichen Anfragen einfach nicht mehr möglich und das Community Management von notebooksbilliger.de bietet seinen Fans nun eine Alternative an.

notebooksbilliger wird ein spezielles Formular online stellen, mit dem man sich für den Kauf des HP Touchpads bewerben kann. Hier entscheidet jetzt also das Los über die glücklichen Käufer.

Bei einigen Fans hat dieser Schritt zu großer Verärgerung geführt und es wurden sogar schon Facebook Seiten erstellt, die sich gegen notebooksbilliger richten. Hier sollte man sich jedoch die Frage stellen, wie hätte sonst reagiert werden sollen?

Die Anfragen konnten einfach nicht mehr bewältigt werden und wer die Jungs von notebooksbilliger kennt, der weiß, dass dies mit Sicherheit keine Aktion war um Fans zu sammeln und diese dann zu verprellen. Der Ansturm wurde evtl. etwas unterschätzt und jetzt musste schnell eine Lösung für das Problem gefunden werden.

Hier ein kurzer Auszug aus dem Blog-Artikel zur Aktion:

“Im Moment sitzen wir an einer speziellen Seite, auf der sich jeder Interessierte auf ein TouchPad “bewerben kann”. Diese Seite wird für 48 Stunden für euch freigeschaltet sein – ihr müsst also weder lange wir richten gerade eine warten, noch eure Zeit verschwenden. Ein kürzerer Zeitraum zur Anmeldung macht keinen Sinn, da das die Server wieder zum Schmelzen bringen würde. Wir möchten, dass jeder Interessierte eine faire Chance auf ein HP TouchPad hat.”

Die Idee hinter der Aktion liegt aber auch nahe. Notebooksbilliger hat in der Vergangenheit schon verschiedene Facebook Commerce Aktionen erfolgreich auf Facebook durchgeführt und die Abwicklung über Odango lief reibungslos. Jetzt wurde man einfach überrannt und muss seinen Fans/Kunden eine Alternative bieten und mal ganz ehrlich, ob man nun ausgelost wird, oder ob man vielleicht einer der glücklichen gewesen wäre, die einen Kauf im Facebook Shop hätten abwickeln können, liegt ziemlich nahe bei einander.

Auch auf der FB-Seite von Ondango gibt es zu der Aktion ein erstes Statement:

 

Das Community-Management von notebooksbilliger.de ist nun gefragt und wird sicher auch adäquat auf Beschwerden und Fragen zur Aktion reagieren. Eine gute Möglichkeit verärgerte Fans zu beruhigen und vielleicht doch noch zu zufriedenen Kunden zu machen.

Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.

6 Kommentare Neues Kommentar hinzufügen

  1. Der Webshop stammt übrigens aus einem Inkubator einer FH in Berlin … wie es aussieht läuft der sogar auf deren Servern. Die ganze Aktion ist einfach peinlich und unprofessionell, und es wäre keinerlei Problem das ganze auf einem vernünftigen System aufzusetzen und den Verkauf wie gehabt fortzuführen. Dadurch erhält man aber nicht abertausende Adressdaten.

    Imho:

    Step 1 – Facebook Aktion zur Bekanntmachung der Aktion an sich
    Step 2 – Klassisches Gewinnspiel mit Abgreifen der Adressdaten – durch die vorherige Werbung auf Facebook mit weit höherer Reichweite als ohne diese Aktion.
    Step 3 – Profit 😉

  2. Heute will jeder Tante Emma Laden seine Social Responsibility steigern und das ganze wird dann von Praktikanten umgesetzt die weder wissen wie man Load Balancing schreibt und die bei Cloud an Schäfchenwolken denken… natürlich wollte dieser Webshop seine Bekanntheit auf diese weise steigern – und jeder Like bei FaceBook liefert Informationen und adressierbare Werbekunden (Facebook = Newsletter 2.0). Ich bezweifele auch mal, dass sie Adressgrabbing betreiben, wenn schon derart stümpferhaft mit dem Traffic Management umgegangen wird. Wahrscheinlich läuft dazu noch alles auf nem alten IIS oder Apache 1.3 und MySQL. Das allerdings auch der Webshop von HP in die Knie gegangen ist und HP demnächst nur noch mit Cloud-Services / SaaS Geld verdienen will ist mehr als peinlich.

    Was haben wir gelernt? Man sollte Praktikanten nicht die Arbeit von Spezialisten machen lassen…

  3. Die Abwicklung erfolgte ja über Ondango, die diverse Facebook Shops betreiben. Sicher gab es in der Planung den Fehler, die Nachfrage deutlich zu unterschätzen. Die Frage die sich jetzt stellt ist ja: Was soll notebooksbilliger machen? Die Shop-App ist nicht erreichbar und es muss eine Lösung gefunden werden.

    Die Überlastung vorsätzlich miteinzuplanen und diese zur Adressgenerierung zu nutzen schließe ich aus. Hier stehen ganz andere Wege zur Verfügung, bei denen man sich auch keine verärgerten “neuen Fans” zu holen brauch. Vielleicht weißt du ja, dass hinter dem Community-Managment Cashy von stadt-bremerhaven.de steht. Und wer seinen Blog verfolgt, der weiß, das er sicher nicht hinter solch einer Fan-Sammelaktion steht.

    Für notebooksbilliger ist es sicher unglücklich gelaufen. Nun aber zu unterstellen, dass man nur Adressen und Fans abgreifen will, finde ich einfach nicht richtig und glaube ich auch nicht daran.

  4. Also es tut mir leid, aber deine Analyse ist teilweise Unsinn. Jeder mit einem Funken Ahnung weiß wie man mit einem solchen Ansturm umzugehen hat. Load Balancer und Amazon EC2 Instanzen, Problem erledigt. Es ist jawohl klar dass man so eine Aktion nicht auf einem oder zwei Servern laufen lassen kann.

    Ich schätze eher das NBB sowohl Likes als auch Adressdatensätze abgreifen will, und das gelingt ihnen ja auf diese Weise wunderbar.

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