Instagram Reels werden noch präsenter. In einer weiteren Aufräumaktion legt Instagram erneut zwei seiner Video-Formate zusammen. Sämtliche Videos, die auf Instagram veröffentlicht werden, sind dann automatisch Instagram Reels. Somit hat Instagram sich von drei Video-Formaten (Feed-Video, Reels, IGTV) auf ein einziges Format reduziert: Instagram Reels.
Das Ende von Feed-Videos hatte sich bereits angedeutet
Seit Instagram Reels im Feed pusht, ist der Mehrwert von nativen Videos auf nahezu Null gesunken. Reels haben mehr Funktionen, Reels erzielen höhere Reichweiten, Reels sind besser für den Follower-Aufbau und Reels sind essenziell für die Content-Discovery auf Instagram.
Hinzu kommt, dass Instagram schon immer Schwierigkeiten hatte, seine unterschiedlichen Video-Formate klar voneinander abzugrenzen. Ausgenommen Story-Videos.
Des Weiteren wird die maximale Dauer von Reels immer weiter erhöht. Reels können im Feed geteilt werden und so fehlt nativen Feed-Videos einfach der Mehrwert. Aus Sicht der Nutzer*innen, aber auch aus Sicht von Creator*innen und Unternehmen.
Reels mit einer maximalen Länge von 15 Minuten
Instagram hat angekündigt, dass alle Videos, die eine Länge von maximal 15 Minuten haben, als Reel veröffentlicht werden.
Interessant ist, dass die Content-Empfehlungen weiterhin nur Reels beinhalten, die eine maximale Länge von 90 Sekunden haben. Man kann also längere Reels veröffentlichen, doch dann gehen die Vorteile der Verbreitung verloren.
An dieser Stelle ist Instagram leider nicht konsequent genug. Wenn eine Länge von 15 Minuten möglich ist, dann sollten auch längere Reels durch den Algorithmus empfohlen werden und nicht nur Reels von bis zu 90 Sekunden.
Aufgeräumte Instagram Profile: Video- und Reels-Tab werden zusammengelegt
Auch die Aufteilung der Videos im eigenen Instagram Profil bot keine Vorteile. Da nun alle Videos Reels sind, hat es sich auch mit dem Video-Tab und dem zusätzlichen Reels-Tab erledigt. Es gibt nur noch einen Bereich, in dem alle Videos angezeigt werden.
Das macht die Profile wieder übersichtlicher und da Instagram in den letzten Jahren immer überladener wurde, ist dies ein netter Nebeneffekt.
Bereits veröffentlichte Instagram Videos werden nicht in Reels umgewandelt. Wenn ihr also in der Vergangenheit bereits viele Videos veröffentlicht habt, sind diese nicht Bestandteil der Content-Empfehlungen. Das gilt nur für neue Uploads.
Win-Win-Situation für alle. Aber wie lange?
Die Entscheidung, auf ein einziges Video-Format zu setzen, ist ein Vorteil für alle Parteien auf Instagram. Marken und Unternehmen konzentrieren sich auf ein Bewegtbild-Format und profitieren von der besseren Verbreitung von Reels. Nutzer*innen erhalten eine einfachere Oberfläche und müssen sich nicht mehr mit unterschiedlichen Formaten beschäftigen.
Aber natürlich profitiert auch Instagram, denn es wird nun deutlich mehr Reels geben. Heißt, der Algorithmus kann auf mehr Inhalte bei den Empfehlungen zugreifen und dies führt im Idealfall zu besseren und individuelleren Empfehlungen.
Eine Frage stellt sich aber. Wenn alle Videos Reels sind und alle Teil der Content-Empfehlungen sind, erhöht sich der Wettbewerb. Das könnte dazu führen, dass die deutlichen Reichweitenvorteile von Reels vielleicht bald nicht mehr in dieser Form bestehen. Zusätzlich wird die Sichtbarkeit von Fotos und Karussell-Posts weiter sinken, da noch mehr Inhalte um die Aufmerksamkeit der Nutzer*innen kämpfen und noch mehr Reels empfohlen werden.
Blogger in Charge bei Futurebiz, Speaker, Autor und Senior Digital & Social Media Berater bei der Agentur BRANDPUNKT. Jan Firsching berät Marken und Unternehmen bei der Entwicklung von digitalen und Social Media Strategien. Zu Futurebiz Consulting
Blogger in charge at Futurebiz. Speaker, author and senior digital & social media consultant at the BRANDPUNKT agency. Jan Firsching advises brands and companies on the development and implementation of digital and social media strategies.
1 Kommentar Neues Kommentar hinzufügen